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Knesset ehrt japanische Judenretter

Sie haben Hunderte Juden im Holocaust vor den Nationalsozialisten gerettet. Jahrzehnte später ehrt das israelische Parlament postum zwei Japaner.
Von Israelnetz
Chiune Sugihara wurde von der Knesset als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet

JERUSALEM / TOKIO (inn) – Das israelische Parlament hat postum japanische Nichtjuden gewürdigt, die zur Zeit des Holocausts Juden geholfen haben. Für ihren Einsatz bedankte sich Israel auch rund 80 Jahre nach der ehrenhaften Hilfe.

Geehrt wurden die Japaner bei einer virtuellen Veranstaltung am Dienstag, die von der israelisch-japanischen Freundschaftsgruppe organisiert wurde. Unter Leitung des Knesset-Abgeordneten Zvi Hauser (Neue Hoffnung) und des japanischen Nationalrats Gen Nakatani kamen Vertreter beider Staaten zusammen. Hintergrund war der Holocaust-Gedenktag und das 70-jährige Jubiläum der Beziehungen zwischen Israel und Japan.

Ausgestellte Transitvisa retteten Leben

Einer der Judenretter ist Chiune Sugihara. Der japanische Diplomat war einst in Litauen stationiert. Dort stellte er tausenden Juden ein Transitvisum aus, damit sie aus Europa fliehen und durch japanisches Territorium reisen konnten.

Ebenso zeichnete die Knesset Setsuzo Kotsuji aus. Er half, indem er den Aufenthalt der Juden in Japan von wenigen Tagen auf mehrere Monate verlängerte. Außerdem half er etwa 300 Studenten einer Talmudschule in Litauen, gerettet zu werden. Seine Dienste flogen auf und er wurde gefoltert, konnte aber überleben. Später wurde Kotsuji selbst Jude und wurde in Jerusalem begraben.

Starke Verbindungen zwischen Israel und Japan

Japans Abgeordneter Nakatani sagte im Anschluss an die Ehrung: „Die Anerkennung japanischer Bürger, die Juden während des Holocaust gerettet haben, ist ein symbolischer Schritt, der die Beziehungen zwischen den beiden Völkern stärkt“.

Dani Dajan, der Vorsitzende der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem, der ebenfalls der Veranstaltung beiwohnte, erklärte: „Wir sollten viel mehr tun, um Heldentaten aufzudecken“. Dabei sei die Bildung und die Anerkennung von Relevanz, sagte Dajan weiter.

Der Knesset-Abgeordnete Zvi Hauser würdigte den Einsatz von Sugihara und Kotsuji: Sie „retteten nicht nur Menschen, sie retteten Generationen“. Hausers Mutter war einst selbst von Nichtjuden im Holocaust gerettet worden. Weiter betont Hauser die Verbindung der beiden Staaten: „Die Funken der Brüderlichkeit zwischen dem japanischen und dem jüdischen Volk wurden in der dunkelsten Zeit der Geschichte des jüdischen Volks geboren“. Beide Völker seien Nationen der „Neugier“ und der „Zukunft“, die die „Welt zu einem besseren Ort machen“. (joh)

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2 Antworten

  1. Ich würde (eher) sagen „Menschen gerettet“.
    Das wird auch vereinnahmt von und für „Juden“, eben für ein/ das „J.-tum.
    Es gibt aber an sich kein solches „Volk“ der J., als wäre das auch eine Rasse.
    Denn das hätten diese auch so und sowieso gemacht.

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    1. Es gibt kein Volk der Juden? Dann gibt es auch kein Volk der Deutschen, Franzosen oder Japaner.

      Das Ergebnis Ihres Kommentars hat eine Botschaft: Wer kein Volk ist, hat auch kein Recht auf Land. Also weg mit Israel. Sind die Palästinenser ein Volk?

      0

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