PARIS (inn) – „Gesegnet wirst du sein über alle Völker.“ So heißt es in 5. Mose 7,14 über das Volk Israel. Diese biblische Zusage erhält in der Gegenwart eine bemerkenswerte Entsprechung: Laut dem jüngsten Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liegt die durchschnittliche Lebenserwartung in Israel bei 83,8 Jahren – Platz 4 unter den Mitgliedsstaaten, direkt hinter Japan (84,1), der Schweiz (84,3) und Spanien (84,0).
Zwischen 2022 und 2023 stieg die Lebenserwartung israelischer Frauen von 84,8 auf 85,7 Jahre und die der Männer von 80,7 auf 81,7 Jahre – ein Zuwachs um fast ein volles Jahr. Ein solcher Sprung wurde nur in wenigen anderen Ländern verzeichnet. Laut Gesundheitsministerium spiegelt dies nicht nur eine Erholung nach der Corona-Pandemie wider, sondern auch eine reale Verbesserung gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019.
Hohe Effizienz trotz geringer Mittel
Bemerkenswert ist, dass Israel diesen Erfolg erzielt, obwohl das Land lediglich 7,6 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Gesundheit ausgibt – deutlich weniger als Deutschland (12,3 Prozent), Frankreich (11,5 Prozent) oder die Schweiz (11,8 Prozent). Trotz dieser vergleichsweise geringen Investitionen verzeichnet das israelische Gesundheitswesen eine der niedrigsten vermeidbaren Sterblichkeitsraten im OECD-Raum: Nur 134 Todesfälle pro 100.000 Menschen gelten als vermeidbar – ein Rückgang von 170 im Vergleich zum Jahr 2010.
Das Gesundheitsministerium führt diesen Erfolg auf eine Kombination aus wirksamer Prävention, früher Diagnose und einer breiten Zugänglichkeit medizinischer Dienste zurück. Dazu gehören ein flächendeckendes System von Hausärzten, kurze Wege zu Notaufnahmen und eine hohe Impfquote von über 90 Prozent – auch bei Masern.
Rückgang bei Herzkrankheiten und Kindersterblichkeit
Seit 2015 ist in Israel ein kontinuierlicher Rückgang der Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu beobachten. Mit 49,4 Todesfällen pro 100.000 Menschen liegt das Land auch hier in der Spitzengruppe der OECD-Staaten. Verantwortlich dafür sind verbesserte Präventionsmaßnahmen, der Zugang zu modernen Therapien sowie Programme zur Förderung gesunder Ernährung.
Auch die Kindersterblichkeit gehört mit 2,7 Fällen pro 100.000 Geburten zu den niedrigsten der Welt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind dies die Früchte gezielter Investitionen in genetische Vorsorge, Schwangerschaftsüberwachung und Elternberatung.
Gesundheit unter Belastung
Dass Israel diese Werte ausgerechnet in einer Phase anhaltender Sicherheitsbelastung und Kriegszustände erreicht, unterstreicht die Belastbarkeit des Systems. Selbst die Opfer des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 und die Toten der darauffolgenden Kampfhandlungen sind in den statistischen Durchschnitt eingerechnet – die Lebenserwartung bleibt dennoch stabil.
„Das zeigt, dass das israelische Gesundheitswesen trotz begrenzter Mittel effizient arbeitet“, sagt Ascher Schalmon, Leiter der Abteilung für internationale Beziehungen im Gesundheitsministerium. „Es ist ein System, das auf Qualität und nicht auf Größe setzt – und das auch in Krisenzeiten funktioniert.“
Herausforderungen bleiben
Doch die Bilanz ist nicht durchweg positiv. Rund 16 Prozent der israelischen Bevölkerung rauchen regelmäßig. Das führt zu etwa 8.000 tabakbedingten Todesfällen pro Jahr. Zudem warnen Experten des israelischen Gesundheitsministeriums vor Engpässen in der medizinischen Infrastruktur und einem zunehmenden Mangel an Pflegepersonal.
„Wir sehen beeindruckende Ergebnisse, aber dürfen uns darauf nicht ausruhen“, zitiert die „Times of Israel“ Hagar Misrahi. „Die Herausforderungen sind groß – von der Gesundheitsversorgung in Krisenzeiten bis zur langfristigen Stärkung des Personals.“
Trotz dieser Hürden bleibt Israel eines der gesündesten Länder der Welt – und zeigt, dass Stabilität und Fortschritt selbst unter schwierigen Bedingungen möglich sind. (tko)
7 Antworten
Hohe Lebenserwartung in Israel und in der Toscana. Keiner hat was dagegen, aber es gibt eine demografische Schattenseite, sagt meine Ehefrau, gestern 89 Jahre alt geworden.
Sag mal, Albert, gibt es bei euch in Italien nicht eine Ecke,die den höchsten Anteil an Hundertjährigen aufweist, genauso wie in Japan
oder an verschiedenen Orten im Kaukasus, wo die Leute rauchen wie die Schlote und saufen wie die Löcher,und trotzdem werden die da hundert und älter?
Wie macht Ihr das, mit Fisch, Gemüse und Olivenöl, so wie viele in Israel oder in Japan, nur daß die Japaner Fisch, Meeresalgen und Reis verwenden?
Oder ist ein hohes Alter trotz aller Wohlstandssünden genetisch bedingt?
SHALOM
Klaus, die Antwort ist doch eindeutig, es liegt an ihrem lieben Ehemann. 😉 Pech für uns andere.
Albert, herzlichen Glückwunsch Deiner lieben Frau. Bischof, die Katzen, Köchin und alle anderen hatten Tränen in den Augen.
Herzlichen Glückwunsch und meine allerbesten Wünsche für Gesundheit, Glück, viel Lachen und schöne Stunden, an die liebe Ehefrau.
Ich freue mich über die Information hinsichtlich Lebenserwartung in Israel. Das haben die Menschen dort auch redlich verdient.
Ich bleibe derselbe; ich werde euch tragen bis ins hohe Alter, bis ihr grau werdet. Ich, der Herr, habe es bisher getan, und ich werde euch auch in Zukunft tragen und retten. Jesaja 46,4