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Israel droht Ärztemangel

Ein OECD-Bericht lässt aufhorchen: Israel wird in wenigen Jahren ein Problem in der Gesundheitsversorgung bekommen. Es gibt zu wenig Ärzte, besonders weil demnächst viele in Rente gehen.
Von Israelnetz
Ärzte haben erstmals nach der Testphase die neue Technologie angewandt, die passgenaue Knochenimplantate ermöglicht (Symbolbild)

PARIS / JERUSALEM (inn) – Weniger ausgebildete Ärzte und eine alternde Bevölkerung: Israel droht ein erheblicher Ärztemangel. Dies geht aus einem veröffentlichten Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vom vergangenen Donnerstag hervor.

Ärzte mehrheitlich bald in Rente

Besonders gravierend ist laut dem Bericht die Zahl der Ärzte die kurz vor dem Rentenalter stehen. Wie die Zeitung „Yediot Aharonot“ berichtet, waren 55 Prozent der israelischen Ärzte im Jahr 2020 über 55 Jahre alt. In wenigen Jahren geht daher massenweise medizinisches Personal in den Ruhestand.

Dass das israelische Gesundheitswesen in einem kritischen Zustand ist, ist schon länger bekannt. Doch das Problem des Ärztemangels wird deutlich größer: Im Jahr 2000 lag die Zahl des Personals, welches in naher Zukunft in den Ruhestand gehen sollte, bei einem Drittel. Am schwerwiegendsten wird die Lage unter der HNO-Ärzteschaft befürchtet – 61 Prozent gehen in wenigen Jahren in Rente.

Der OECD-Bericht merkt den gesamten Zustand der Gesundheitsversorgung an. Im Vergleich mit anderen OECD-Staaten hat Israel im Durchschnitt 10 Prozent weniger Ärzte pro 1.000 Einwohner: 3,3 im Vergleich zu 3,7 im Durchschnitt.

Bericht mahnt zum Handeln

Wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet, warnt die OECD den jüdischen Staat und appelliert: „Es besteht die Notwendigkeit, den Krisenmodus hinter sich zu lassen und eine dauerhafte nachhaltige Struktur zu etablieren.“

In den vergangenen Jahren richteten die unterschiedlichen israelischen Regierungen insgesamt zehn verschiedene Ausschüsse ein, um das Gesundheitssystem zu reformieren. Im Zentrum stand jedes Mal, dass vor allem die Medizinausbildung gefördert werden soll. Doch oftmals passierte wenig, um einen echten Fortschritt herbeizuführen. Dies kritisiert die OECD.

Erst einen Tag bevor der Bericht veröffentlicht wurde, kündigte der israelische Gesundheitsminister Mosche Arbel (Schass) die Einrichtung eines weiteren Ausschusses zur Bewältigung der Krise beim medizinischen Personal an: „Das Gesundheitssystem befindet sich in der schwersten Personalkrise, die es in den vergangenen Jahrzehnten erlebt hat.“ Ziel des Ausschusses sei es, die Probleme zu bewältigen und dabei auch die Kluft zwischen Stadt und Land zu verkleinern. (joh)

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7 Antworten

    1. Das machen die Haredim bereits, Horst. Außerdem verrichten sie Arbeiten, ob Sie das machen würden?
      Sie sammeln Leichenteile auf für die Forensik und das Opfer und Unfalltote schnellstmöglich beerdigt werden, wie es in unserer Religion und im Islam ist.
      Das Problem Ärztemangel, Christin schrieb es bereits, ist seit Jahren bekannt, im Besonderen im Süden Israels.
      Ein Problem auch in der BRD. Im ländlichen Raum gehen viele Ärzte in Rente. Jungärzte übernehmen nicht
      die Praxen.
      OT:
      Ein Kollege hat vor Wochen zwei zusätzliche Allgemeinärzte in seine Praxis involviert. Er sagte, wir schaffen es trotzdem zeitweise nicht mehr mit all den Kranken.

      7
      1. Ich finde es ja niedlich, wie Evangelikale und religiöse Israelis immer wieder auf eine SEHR begrenzte Anzahl (!) von Haredim abstellen – die seit ein paar Jahren (!) regulär arbeiten, bei ZAHAL dienen (wo ihr Wert zwischen „vernachlässigbar“ und „dysfunktional“ liegt) oder ähnlich dem Magan David Adom (Roter Davidstern) arbeiten.
        Ansonsten bezahlen die säkularen Israelis für die Haredim (immerhin 16 % der Bevölkerung!) die Sozialunterstützung und für die anderen Gläubigen (die ebenfalls nicht dienen müssen, Männer wie Frauen – auch die sog. „Nationalreligiösen“ nicht) aufwändige „Strukturmaßnahmen“ (von der religiösen Infrastruktur bis zu Siedlungen in der Westbank).
        Noch bei den Bombenattentaten von palästinensischen Terroristen in den 1990er Jahren waren weit und breit keine helfenden Haredim zu sehen!

        2
  1. Das Problem gibt es leider weltweit. Hoffen wir, dass Israel bessere und schnellere Lösungen finden wird als z.B. wir in Deutschland. Pflegenotstand, Erziehernotstand, Fachkräftemangel wohin man sieht. Und was machen wir? Quatschen.

    Irgendwie erinnert ich dies an ein Erlebnis in Mauretanien. Wir waren unterwegs und dann die Zeit für die Flut. Wir steckten fest, aber da alle zusammenarbeiten bekamen wir die Autos rasch raus und konnten und in Sicherheit bringen. Unser einheimische „Freunde“, die uns entgegen gekommen waren, so rund 30 Männer auf einem Lastwagen begannen am riesen Palaver. Das Ergebnis war, dass der Lastwagen ersoff.
    Wenn man bei Ebbe sich dies ansieht, muss man leider feststellen , dass nur nicht nur ein Autos so „gestrandet“ sind. Was lernen wir aus der Geschichte? Arbeiten, nicht quatschen.

    Ein Wort zu Horst: Ihr Spott ist einfach nur kindisch.

    8

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