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Iranische Nachrichtenagentur wirft Palästinensern Entführung von Reporter vor

Ein palästinensischer Reporter behauptet, von Fatah-Getreuen entführt und mit dem Tod bedroht worden zu sein. Sein iranischer Arbeitgeber macht sich die Vorwürfe zu eigen.
Von Israelnetz

NABLUS (inn) – Die iranische Nachrichtenagentur „Tasnim“ verbreitet Vorwürfe gegen die Palästinenserführung. Am Donnerstag berichtete die Agentur auf ihrer Webseite, dass ein Korrespondent am Dienstagnachmittag in Nablus im nördlichen Westjordanland „entführt“ worden sei. Es soll sich um den Palästinenser Samer Khuaira handeln, der laut „Tasnim“ für verschiedene Medien, auch für die iranische Agentur selbst, arbeitet.

Khuaira sei nach eigener Angabe „mit vorgehaltener Waffe in ein Auto gezwungen“ worden. Vier Männer hätten ihn geschlagen und dafür kritisiert, dass er über eine studentische Demonstration an der An-Nadschah-Nationaluniversität in Nablus berichtet habe.

Morddrohung

Dort hatten am Dienstag laut Khuaira „islamistische Strömungen“ demonstriert, die eine Bedrohung für die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) von Mahmud Abbas darstellten, der im Streit mit islamistischen Strömungen und politischer Konkurrenz wie der Hamas liegt. Dabei sei es zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gekommen, Studenten hätten ins Krankenhaus gebracht werden müssen.

Khuairas Berichterstattung würde „die Fatah-Bewegung und die Palästinensische Autonomiebehörde untergraben“, hätten die Entführer gesagt. Nach 30 bis 40 Minuten sei der Korrespondent wieder freigelassen worden – mit der Androhung, dass er beim nächsten Mal ermordet werden würde. Khuaira gibt an, einen der Täter als Mitarbeiter des palästinensischen Sicherheitsapparats identifiziert zu haben.

„Du hast ein Problem mit der Fatah“

Gegenüber dem palästinensische MADA-Zentrum, das sich für Pressefreiheit in der Region engagiert, gab Khuaira die Entführer wie folgt wieder: „Du hast ein Problem mit der Fatah und du beleidigst die Fatah, und dass du damit weitermachst, gegen die Bewegung und die Autonomiebehörde aufzuhetzen, wird dich der Misshandlung gegen dich selbst aussetzen.“

MADA erklärte, es betrachte den Angriff „mit tiefer Sorge“. Khuaira arbeite auch für „J-Media“ und vor nicht einmal einer Woche habe es einen Angriff auf einen anderen Mitarbeiter der Agentur gegeben. Auch der Palästinensische Journalistenverband verurteilte den Vorfall als Angriff auf die Pressefreiheit. (ser)

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7 Antworten

  1. Tja, mal dahin gestellt, ob die Vorwürfe stimmen oder nicht. Gehen wir ein paar Wochen zurück. Vielleicht hat die PA ja Shireen ermordet, weil sie auch nicht so tat, wie die Fatah wollte. Vielleicht hält deswegen Abbas die Kugel zurück. Man sollte sich mal Gedanken dazu machen. Gilt auch für User, die Mord an Siedlern legitimieren und Außenmister gewisser Staaten, die ja auch reden bevor sie wissen was wirklich passierte.

    Nochmals nochmals langsam zum mitschreiben: Es weiß keiner, wie es passiert ist. Was allerdings gewisse Mitmenschen nicht interessiert, denn für sie gibt es grundsätzlich nur einen Schuldigen: die Juden.

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  2. Das sind ja Praktiken, die man sonst nur aus autoritären Staaten kennt. Die „Autonomiebehörde“ sieht wohl durch unbequeme Journalisten ihre Macht bedroht.

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    1. Deswegen sitzen ja auch Dutzende pal. Journalisten im Gefängnis der Pa. Was weder Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty wirklich interessiert noch die BDS-Aktivisten. Sind ja nur Palästinenser, die sind uninteressant, solange Israel nicht darin verwickelt ist.

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  3. FATAH ist das umgekehrte arabische Wort „hataf“, was „plötzlicher Tod“ bedeutet.
    Hierzu siehe das sehr informatiefe und gut zu lesende Buch von Raman Bennett „Philister oder die große Täuschung“, hrsg. von „Arm of Salvation“, Jerusalem – aber auch bei Asaph D und CH.

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