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Herzog betont jüdische Verbindung zu Hebron

In der Grabstätte der biblischen Erzväter entzündet Staatspräsident Herzog das erste Chanukka-Licht. Der Besuch in Hebron trägt ihm Kritik der Arabischen Liga ein.
Stieß auf arabische Kritik: Herzog beim Lichtzünden in der Machpelahöhle

HEBRON / JERUSALEM (inn) – Der israelische Staatspräsident Jitzchak Herzog hat den Auftakt des jüdischen Chanukkafestes in Hebron begangen. Am Sonntagabend entzündete er in der Machpelahöhle die erste Kerze einer Chanukkia. Dort liegen die biblischen Erzväter Abraham, Isaak und Jakob sowie die Erzmütter Sara, Rebekka und Lea begraben. Die Stätte ist in eine Synagoge und eine Moschee aufgeteilt. Die beiden Bereiche sind streng voneinander getrennt. Nur wer weder Jude noch Muslim ist, erhält Zutritt zu beiden Gebetsstätten.

Bei der Zeremonie in der Synagoge betonte Herzog die jüdische Beziehung zu der Stadt: „Die historische Verbindung der Juden zu Hebron, zum Grab der Patriarchen, zum Erbe der Erzväter und Erzmütter steht außer Frage. Die Anerkennung dieser Verbindung muss jenseits aller Auseinandersetzung sein“, zitiert ihn die Onlinezeitung „Times of Israel“. Linksgerichtete Israelis protestierten in der Nähe gegen den Besuch des Präsidenten.

Herzog betonte aber auch das gemeinsame Erbe von Juden und Muslimen, das trotz der Spannungen in der geteilten Stadt eine Tatsache sei. „Wir werden nicht in allem übereinstimmen, aber wir müssen daran denken, dass ‚wir alle eines Menschen Söhne sind‘.“ Damit verwendete der Präsident ein Zitat aus 1. Mose 42,11. Dort geht es um die Söhne Jakobs, die in Ägypten vor Josef stehen und sich gegen den Verdacht wehren, Kundschafter zu sein.

Arabische Kritik: Provokation gegenüber muslimischen Gefühlen

Die Arabische Liga verurteilte Herzogs Besuch in Hebron am Sonntag. Hintergrund sei die „Judaisierung islamischer und christlicher heiliger Stätten durch die Besatzungsbehörden“. Es handele sich um eine Missachtung und Provokation gegenüber Gefühlen von Muslimen. Die internationale Gemeinschaft müsse das Vorgehen gegen islamische und christliche Heiligtümer zurückweisen. In der Mitteilung war laut der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA auch von einer „Fortdauer des offiziellen und organisierten Terrors gegen die Palästinenser, ihre Rechte und heiligen Stätten“ die Rede.

WAFA selbst schrieb, Herzog habe „mit strengen Militärvorkehrungen die Abrahams-Moschee gestürmt“: „Der israelische Präsident entzündete die erste Kerze des jüdischen Chanukka-Festes in der Abrahams-Moschee, begleitet von Siedlerführern und Knessetabgeordneten.“

Lichtzünden an der Klagemauer

In Jerusalem entzündeten Regierungschef Naftali Bennett (Jamina) und Verteidigungsminister Benny Gantz (Blau-Weiß) Lichter an der Klagemauer. Aus der Stiftung für das Erbe der Klagemauer hieß es, die Zeremonien fänden zu Ehren von Eli Kay statt. Der 26-jährige Jude war am 21. November in der Altstadt von einem palästinensischen Terroristen ermordet worden. Er arbeitete als Touristenführer im Bereich der Klagemauer.

Bennett hielt die Zeremonie im Tunnelsystem der Klagemauer ab. Gantz sagte laut einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums beim Lichtzünden: „Wir sind sehr nah an dem Ort, wo sich das Wunder ereignete. Man kann es als Wunder betrachten, dass sie den Ölkrug fanden. Und man kann es auch als Wunder betrachten, dass es jemanden gab, der hinging und danach suchte.“ Chanukka erinnert an den Sieg der Makkabäer gegen die Hellenisten im 2. vorchristlichen Jahrhundert. Danach wurde der Tempel neu eingeweiht. Ein Krug mit heiligem Öl für einen Tag reichte nach jüdischer Überlieferung auf wundersame Weise für acht Tage.

Gantz bezog sich auch auf die Heldentaten der Makkabäer. Diese seien nur durch Einheit möglich geworden. Auch heute sei diese Einheit nötig. Verwundete Veteranen der israelischen Armee und Hinterbliebene von gefallenen Soldaten nahmen an der Feier teil.

Jüdischer Kinderchor in Dubai

Auch auf der Expo in Dubai gab es eine Feier zum Auftakt des Festes. Der Oberrabbiner der Vereinigten Arabischen Emirate, Levi Duchman, entzündete im israelischen Pavillon der Weltausstellung das erste Licht. Dabei waren unter anderen Geschäftsleute, in dem Golfstaat lebende Juden und Touristen zu Gast. Der Kinderchor der örtlichen jüdischen Gemeinde sang Chanukka-Lieder.

Von: eh

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Eine Antwort

  1. Was hat die Höhle Machpela und ihre Umgebung mit Muslimen zu tun?
    Abraham kaufte dieses Grundstück von den Söhnen Het’s (Efron, dem Sohn Zoars)als Begräbnisstätte für seine Frau Sara um 400 Silberschekel (1.Mose 23) Hebron ist also jüdischer Besitz und deshalb ist es gut, wenn der israelische Staatspräsident dort ein Licht entzündet! Schalom Israel!
    Die Muslime wollen alles für sich vereinnahmen! Wann werden die Politiker und Staatenführer der westlichen Welt dieses „System“ endlich durchschauen?

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