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„Grundlage für tiefe Beziehungen in der Zukunft“

Nach mehr als einem Jahrzehnt kommt es wieder zu einem Treffen zwischen israelischen und ägyptischen Staatenlenkern. Die israelische Seite lobt dabei die stabilisierende Rolle Ägyptens in der Region.
Zu Tisch in Scharm el-Scheich: Israels Premier Bennett (l.) und Ägyptens Präsident Al-Sisi

SCHARM EL-SCHEICH (inn) – Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat am Montag den israelischen Premier Naftali Bennett (Jamina) in Scharm el-Scheich willkommen geheißen. Bennett sprach im Anschluss von einem „sehr wichtigen und sehr guten Treffen“ und ergänzte: „Wir haben die Grundlage für tiefe Beziehungen in der Zukunft gelegt.“

Bennett betonte außerdem laut Mitteilung des Regierungsamtes die wichtige Bedeutung Ägyptens für die Sicherheitslage mit Blick auf den Gazastreifen. Ferner sei der Friede mit Ägypten die Basis dafür, dass Israel immer mehr in Beziehungen mit den Ländern der Region trete.

Al-Sisi für „umfassenden Frieden“

Das Treffen ist das erste zwischen israelischen und ägyptischen Staatenlenkern seit einem Jahrzehnt. Al-Sisi lud Bennett im August dazu ein. Zuletzt hatte der damalige Premier und jetzige Oppositionsführer Benjamin Netanjahu (Likud) den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak (1928–2020) im Januar 2011 getroffen, damals auch in Scharm El-Scheich. Wenige Wochen später wurde Mubarak gestürzt. In den Jahren danach soll es jedoch immer wieder zu geheimen Arbeitstreffen zwischen den Staatenlenkern gekommen sein, weiß die Nachrichtenseite „Times of Israel“.

Das ägyptische Präsidialamt teilte mit, Al-Sisi habe gegenüber Bennett seine Unterstützung für einen „umfassenden Frieden im Nahen Osten“ bekräftigt. Dieser basiere hinsichtlich der Palästinenser auf einer „Zwei-Staaten-Lösung“. Zugleich sei es im Lichte anhaltender Verhandlungen wichtig, dass es zwischen Israel und den Palästinenern ruhig bleibt.

Zahlungsmechanismus angelaufen

In den Tagen vor dem Treffen hatten palästinensische Terroristen aus dem Gazastreifen allerdings wieder Raketen auf Israel abgefeuert. Dabei lief am Montag das neu vereinbarte Finanzierungsprogramm für den Gazastreifen an. Über die Vereinten Nationen soll demnach Geld aus Katar in den Gazastreifen gelangen und bedürftigen Familien zugute kommen. Israel will durch diesen Mechanismus sicherstellen, dass das Geld nicht in die Hände von Terroristen gelangt.

Meldungen in den vergangenen Tagen, dass Banken der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) bei dem Mechanismus nicht mitmachen, scheinen hinfällig. Jedenfalls bestätigte das Büro des UN-Sonderbeauftragten für den Nahost-Friedensprozess, Tor Wennesland, am Sonntag, dass der Mechanismus startet.

Zu den weiteren Themen bei dem Treffen gehörten einige regionale Angelegenheiten: Die Rolle der Türkei im libyschen Bürgerkrieg sowie die Spannungen zwischen Ägypten und Äthiopien und wegen der „Großen äthiopischen Renaissance-Talsperre“. Ägypten befürchtet aufgrund des Bauprojekts, das im kommenden Jahr fertiggestellt werden soll, Wassermangel am Nil.

Von: df

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