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Google entlässt Mitarbeiter nach Protest gegen Israel

Das Thema Nahost sorgt auch in der Hightech-Branche für Streit. Google entlässt nun Mitarbeiter, die mit einem Sitzstreik gegen Geschäfte mit Israel protestierten.
Von Israelnetz
Sitzstreik mit Folgen: Angestellte besetzten im Rahmen ihres Protestes auch das Büro eines Geschäftsführers bei Google

NEW YORK / SUNNYVALE (inn) – Das Computerunternehmen Google hat am Mittwoch 28 Mitarbeiter wegen eines Protestes entlassen. Sie hatten sich in einem mehrstündigen Sitzstreik gegen Geschäftsbeziehungen mit der israelischen Regierung gewandt.

Im kalifornischen Sunnyvale besetzten die Protestler das Büro von Thomas Kurian, dem Geschäftsführer der Google-Cloud-Dienste. Auf Postern war unter anderem zu lesen „Keine Cloud für Apartheid“. Zum Sitzstreik kam es auch in einem Google-Gebäude in New York. Die Aktivisten von „No Tech for Apartheid“ übertrugen den Protest im Livestream.

Google: Keine Toleranz für solche Proteste

In einer Mitteilung betonte der Leiter der globalen Sicherheit bei Google, Chris Rackow, das Unternehmen werde so ein Verhalten nicht hinnehmen. „Wenn Sie zu den Wenigen gehören, die versucht sind zu glauben, dass wir darüber hinwegsehen, dann besinnen Sie sich.“ Google nehme solche Vorfälle sehr ernst, zu den Gegenmaßnahmen gehörten auch Entlassungen.

Die Gruppe „No Tech for Apartheid” bezeichnete die Entlassungen als „ungeheuerlichen Akt der Vergeltung“. Entgegen der Darstellung von Google hätten die Aktivisten bei dem „friedlichen Sitzstreik“ keine Kollegen belästigt. Abgesehen davon habe sich bislang niemand bei Google zu den Bedenken gegen Geschäfte mit der „genozidalen israelischen Regierung“ geäußert.

Umstrittenes Cloud-Projekt

Der Protest wandte sich gegen das sogenannte Projekt Nimbus, das die israelische Regierung im April 2021 angekündigt hatte. Ziel ist es, Cloud- und Rechendienste für Regierung und Armee unter strengen Sicherheitsbestimmungen innerhalb der Landesgrenzen aufzubauen. Als Dienstleiter wählte die Regierung neben Google auch Amazon aus. Der Auftrag hat einen Umfang von 1,2 Milliarden Dollar.

Das Projekt war seit Beginn von Protesten einiger Mitarbeiter, aber auch einiger Aktionäre begleitet. Sie äußerten die Befürchtung, dass mit der Technologie die Rechte der Palästinenser weiter eingeschränkt würden. Als kritische Punkte nannten sie die Überwachung von Palästinensern, die Sammlung von Daten oder den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

Erst im März hatte Google einen Angestellten wegen Protestes gegen die Geschäftsbeziehungen zu Israel entlassen. Der Angestellte hatte den israelischen Landeschef von Google, Barak Regev, in New York bei einer Rede lautstark unterbrochen. Das Video davon erlangte einige Verbreitung. (df)

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11 Antworten

  1. Ich finde es ein gutes und mutiges Zeichen, dass Google so konsequent gehandelt hat !
    Proteste gehören zur Demokratie, aber sie dürfen KEIN pauschales, ungerechtfertiges Urteil GEGEN Israel fällen. Die Entlassungen finde ich gut.

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  2. OT: Reuters hat das Bild/ Foto des Jahres veröffentlicht. Gaza: Eine Frau mit totem Kind.
    Sieht sehr gestellt aus. Bunt.
    Reuters hätte vielleicht ein Foto nach dem Massaker, als Juden knöcheltief im Blut standen
    als Bild des Jahres pro Israel genommen. Oder unsere toten Babys, hingerichtet. Nein, pro Araber/ Hamas, pro UNRWA, pro Gaza gegen Israel. Passt zur momentanen Hass- Hetze. Phui Reuters. 60% deutscher Tageszeitungen erhalten von Reuters die Nachrichten. Im 19. Jahrhundert von einem Deutschen gegründet.

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    1. Tote Juden haben Reuters noch nie interessiert.

      Zeitungen übernehmen Meldungen von Agenturen oft ungeprüft. Da sollte man mal ansetzen.

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    2. Ich habe noch ein 2. Foto von dieser vermummten Frau gesehen, dieses war sichtbar mit weinenden Gesicht! Sie hält ihre geliebte Nichte im Arm, ihre Mutter und Schwester sind tot!
      Egal, auf welcher Seite: Das menschliche Leid trifft mich, so wie es Jesus getroffen hat!

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  3. „Was der Mensch sät, das wird er ernten!“ Gottes Wort kommt nie leer zurück, was hier wieder ganz deutlich zum Ausdruck kommt.

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  4. Die Vermummung hat anscheinend nicht geholfen und konnten sich auch gegenseitig nicht schützen. Der Antisemitismus muss schon ein gewaltiges Problem bei Google sein, wenn man so hart gegen Mitarbeiter vorgeht.

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  5. Richtig so. Wo kämen wir denn hin, wenn die Leute einfach so öffentlich andere Länder kritisieren würden? Mit Demokratie und Meinungsfreiheit hätte das jedenfalls nichts mehr zu tun.

    3

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