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Arabisch-israelische Hochspringerin angefeindet

Weil die arabische Israelin Hanin Nasser für Israel an einem Leichtathletik-Wettbewerb teilnimmt, setzen arabische Gruppen sie öffentlich unter Druck. Sie sei ein „Feigenblatt für Israels Verbrechen“.
Wird von Arabern unter Druck gesetzt: Hochspringerin Hanin Nasser

HAIFA (inn) – Die arabisch-israelische Jugendgruppe „Hirak Haifa“ übt Druck auf die 21-jährige Hochspringerin Hanin Nasser aus. Nasser stammt laut Medienberichten aus Arraba in Nordisrael und ist arabische Israelin. Sie tritt für Israel bei den U23-Leichtathletik-Europameisterschaften an, die vom 11. bis zum 14. Juli in Schweden stattfinden. „Hirak Haifa“ wirft ihr deshalb vor, „als Feigenblatt für Israels Verbrechen und Rassismus“ zu dienen. Nasser höre nicht auf die Stimme ihres Volkes und der Wahrheit, indem sie für das „zionistische Gebilde“ antrete, heißt es von der Gruppierung.

Nach eigenen Angaben kontaktierte „Hirak Haifa“ Nasser persönlich, um sie von ihrer Teilnahme für Israel abzubringen. Die Gruppe bot ihr demnach „Alternativen“ an, unter anderem „wirtschaftliche Unterstützung“ und anderweitige Förderung ihres „vielversprechenden Talents“. Dem Protest schloss sich auch die „Palästinensische Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels“ an.

„Kein Raum für Politik“

Nach Bekanntwerden des Vorfalls meldete sich die Israelische Athletenvereinigung zu Wort. Sie sei „sehr stolz“ auf Nasser. Die 21-Jährige sei eine von „vielen Athleten in unterschiedlichen Bereichen, Juden und Araber, Bürger Israels, die Israel seit seiner Geburt repräsentiert haben“. Es gebe „keinen Raum für Politik“ in der Athletik. „Diese Bedrohung von Hanin überschreitet eine rote Linie“, fand auch die israelische Organisation „Im Tirtzu“, die den Fall als erste aufgegriffen hatte. Die arabische Gruppe fördere „Hass, Isolation und Boykott“.

Im Netz reagierten auch arabische Israelis kritisch auf die Aktion von „Hirak Haifa“. „Wir werden nicht zulassen, dass die Extremisten der arabischen Integration in die israelische Gesellschaft schaden“, zitiert die Tageszeitung „Ha’aretz“ einen Nutzer. Es brauche mehr Nassers und weniger Soabis, bezog er sich auf die umstrittene arabisch-israelische Ex-Knessetabgeordnete Hanin Suabi. „Wir sind die gesunde Mehrheit hinter dir“, erklärte laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ auch die Gruppe „Together – Vouch for Each Other“, die sich für eine arabische Integration in die israelische Gesellschaft stark macht. „Du füllst uns mit Stolz, inspirierst uns und bist uns ein Vorbild“, wandte sie sich direkt an Nasser. Deren erster Wettkampf steht am Freitag an.

Von: ser

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