

Der iranische Schachspieler Gholami traf vor wenigen Tagen Chamenei
Iran feiert boykottierenden Schachspieler
Der Iran lehnt jeglichen sportlichen Wettbewerb mit Israelis ab. Ein junger Schachspieler erhält nun Lob von Ajatollah Chamenei – und die iranischen Medien feiern ihn als Helden.
TEHERAN (inn) – Iranische Medien machen einen jugendlichen Schachspieler aus der Islamischen Republik zum Helden. Der Grund: Der 17-jährige Arjan Gholami weigerte sich, gegen einen Israeli zu spielen. Mit dem Verzicht auf das Spiel beim „Rilton Cup“ Anfang des Jahres in Schweden ließ der Sportler die Chance auf 10.000 Dollar Preisgeld verstreichen.
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Vor wenigen Tagen traf Gholami in seiner Heimat Ajatollah Ali Chamenei, das politische und religiöse Oberhaupt des schiitischen Irans. Auch die Familie des Schachspielers war bei der Zusammenkunft dabei. Laut eines Fernsehberichts des iranischen Senders „Kanal 1“ lobte Chamenei den Jugendlichen für dessen Handeln und küsste ihn auf die Stirn.
In dem Beitrag heißt es laut einer nun veröffentlichten Übersetzung des Nahost-Medien-Forschungsinstituts „MEMRI“ (Kurzfassung für Middle East Media Research Institute): „Arjan Gholami bewies, dass er weiß, wie man den ,Schach des Lebens‘ spielt. Menschlichkeit und Glaube sind wichtiger als das Spiel auf dem Schachbrett.“
Kein persönlicher Groll
Der junge Iraner erklärte im Interview, er sei allein bei dem Wettbewerb gewesen. Er habe innerhalb weniger Minuten entscheiden müssen, ob er gegen Ariel Erenberg spiele.
Gholami sagte zuvor der Schach-Internetseite Schack.se, er habe keinen persönlichen Groll gegen den Israeli gehabt. Wenn er aber das Spiel mit Erenberg aufgenommen hätte, wären daraus schwerwiegende Konsequenzen für ihn entstanden.
Gesetz gegen Wettkampf mit Israelis
Seit der Islamischen Revolution vor 40 Jahren, in der Schah Mohammad Reza Pahlavi abgesetzt wurde und Ajatollah Ruhollah Chomeini an die Macht kam, erkennt die iranische Regierung nicht mehr den Staat Israel an. Ein Gesetz untersagt es den Sportlern, gegen Israelis einen Wettkampf zu bestreiten.
Die Bildungsorganisation „Tavaana“, das sich selbst als „E-Lern-Institut für die iranische Zivilbevölkerung“ bezeichnet, veröffentlichte nach dem Schachwettbewerb eine Karikatur der Situation. Die Zeichnung zeigt, wie Chamenei einem iranischen Jungen erklärt, dass sein israelischer Schach-Kontrahent der Teufel sei.
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