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„Eine der größten Naturkatastrophen seit der Staatsgründung“

Ein Ölteppich verschmutzt große Teile der israelischen Mittelmeerküste. Freiwillige Helfer atmen giftige Dämpfe ein. Nun soll das Militär die Säuberungsarbeiten unterstützen.
Tausende freiwillige Helfer beteiligen sich an den Säuberungsarbeiten – und setzen sich mitunter giftigen Dämpfen aus

HAIFA / ASCHDOD (inn) – Israelis sollten sich von den Mittelmeerstränden fernhalten. Dazu rät die israelische Regierung. Grund ist ein Ölteppich, der sich vor der Küste von Haifa im Norden bis Aschkelon im Süden hinzieht. Damit sind etwa 170 von 190 Kilometern der israelischen Küstenlinie von der Umweltkatastrophe betroffen. Deren Ursache ist noch nicht bekannt.

Die Ministerien für Gesundheit, Inneres und Umweltschutz veröffentlichten am Sonntag einen gemeinsamen Aufruf: Menschen sollten vorerst nicht zum Schwimmen, für Sport oder Freizeitaktivität an die Strände gehen. „Sich dem Teer auszusetzen, könnte der öffentlichen Gesundheit schaden“, zitiert die Onlinezeitung „Times of Israel“ aus der Erklärung.

Umweltministerin Gila Gamliel (Likud) sagte, vor einer Woche sei etwa 50 Kilometer vor der Küste ein Ölteppich entdeckt worden. Zu jener Zeit seien in dem Gebiet zehn Schiffe unterwegs gewesen, eines könnte dafür verantwortlich sein. Der Leiter der Natur- und Parkbehörde, Schaul Goldstein, spricht von „einer der größten Naturkatastrophen, die Israel seit der Staatsgründung heimgesucht haben“. Israel ist seit Mai 1948 unabhängig.

Freiwillige Helfer atmen giftige Dämpfe ein

Am Samstag halfen Tausende Menschen beim Säubern der Strände. Mehrere Freiwillige mussten ins Krankenhaus gebracht werden, weil sie giftige Dämpfe eingeatmet hatten. Aus der Natur- und Parkbehörde hieß es daraufhin, Helfer sollten sich registrieren lassen und ein Sicherheitstraining absolvieren.

Im Gador-Naturreservat bei Hadera, nördlich von Tel Aviv, wurden Fische, Schildkröten und andere Meerestiere mit Teer beschmiert. Vermutlich hat die Naturkatastrophe viele Tierleben gekostet. So wurde am Donnerstag ein toter Baby-Wal bei Aschdod angeschwemmt. Dort machte sich Gamliel am Sonntag mit Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) ein Bild von der Lage.

Indes beteiligt sich das Militär an den Säuberungsarbeiten. Darauf verständigten sich Armeechef Aviv Kochavi und Schaul Goldstein. Demnach sollen Tausende israelische Soldaten Mitarbeitern und Ehrenamtlichen der Natur- und Parkbehörde helfen, Gebiete zu erfassen, die durch Teerverschmutzung geschädigt wurden. Zudem unterstützen sie die Helfer beim Säubern von Stränden und bei der Entfernung von Schadstoffen.

Von: eh

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