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Sexueller Missbrauch nimmt zu

Die Vergewaltigung einer Zehnjährigen in Südisrael sorgt für Aufsehen. Der Fall lenkt den Blick auf die Zunahme sexueller Gewalt seit Beginn der Corona-Pandemie.
Oft ist der Nachrichtendienst Whatsapp die letzte Möglichkeit, Hilfe im Falle sexueller Gewalt zu finden

JERUSALEM (inn) – Drei beduinische Einbrecher haben vor zwei Wochen in einer südisraelischen Stadt ein zehnjähriges Mädchen vergewaltigt, während die Eltern im Nebenzimmer schliefen. Der Vater gab dem Fernsehsender „N10“ nun ein Interview, in dem er bekannte: „Wir sind zerbrochen.“

Die mutmaßlichen Täter wurden wenige Tage nach dem Verbrechen gefasst und befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Das Mädchen fängt nun laut dem Bericht mit einer Therapie an. Der Vater wirft sich vor, das Verbrechen nicht verhindert zu haben. „Ich hätte die Täter erschießen müssen, aber ich kam zu spät.“

„Geheime Pandemie“

Fälle von Vergewaltigung oder sexuellen Missbrauchs haben während der Corona-Pandemie stark zugenommen. Nach Angaben des Verbandes der Vergewaltigungs-Krisenzentren hat sich die Zahl der Hilferufe via Whatsapp seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr um 80 Prozent erhöht. Die Hilferufe via Internet hätten um 50 Prozent zugenommen, diejenigen via Telefon um 30 Prozent.

Die Leiterin des Verbandes, Orit Sulitzeanu, sprach gegenüber der Zeitung „Jerusalem Post“ von einer „geheimen Pandemie“. Eine der Ursachen sieht sie in den Lockdowns: So könnten Kinder, die sonst täglich zu Schule gehen, etwaigen Missbrauchsbeziehungen in der Familie nicht ausweichen; ihnen fehlten zudem Ansprechpartner.

Zuletzt hatte die Gruppenvergewaltigung einer 16-Jährigen in der südisraelischen Küstenstadt Eilat für Aufsehen gesorgt. Im September wurden in diesem Zusammenhang elf Jugendliche angeklagt. Landesweit kam es zu Protesten mit Forderungen nach Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt; eine Gruppe von 15 Männern aus der Medienwelt rief zudem eine entsprechende Kampagne ins Leben.

Von: df

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