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Hanije beglückwünscht Steinewerfer und droht mit Entführungen

Nach dem Mord an einem israelischen Soldaten gratuliert Hamas-Führer Hanije palästinensischen Steinewerfern. Die Autonomiebehörde ruft zum Nachahmen auf – und hat nach Einschätzung eines israelischen Analysten bereits Erfolg.
Lobt die palästinensischen Steinewerfer: Hamas-Führer Ismail Hanije (Archivbild)

RAMALLAH / GAZA (inn) – Hamas-Führer Ismail Hanije hat die Steinewerfer gelobt, die am Dienstag bei Dschenin den israelischen Soldaten Amit Ben-Jigal getötet haben. Er beglückwünsche „diejenigen, die im Dorf Jabad Steine auf die Soldaten geworfen haben – sie sind Helden“, sagte er am Mittwoch in einem Interview des katarischen Senders „Al-Dschasira“. „Der Vorfall in Jabad unterstreicht, dass wir nicht auf unseren Erdboden verzichten werden.“

Indes weist der Nahostanalyst Joni Ben-Menachem vom Jerusalem-Zentrum darauf hin, dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) eine neue Hetzkampagne begonnen habe. Vor allem in den sozialen Medien würden Palästinenser aufgerufen, es den Angreifern aus Jabad nachzumachen. Sie sollten Soldaten mit Felsbrocken oder Steinblöcken angreifen. „Wenn eine Waffe fehlt, können Steine benutzt werden“, laute die Devise.

Ben-Menachem hat seine Beobachtungen am Mittwoch veröffentlicht, berichtet die Nachrichtenseite „Arutz Scheva“. Er sieht den Steinangriff auf Soldaten bei Hebron als erste Folge des Aufrufes. Die Kampagne passe gut in die Strategie des „Volkswiderstands“ von PA-Präsident Mahmud Abbas. Demnach gelten Demonstrationen, Steinwerfen, Straßenblockaden, Märsche und Brandbomben als „friedlicher Protest“, da keine Schusswaffen eingesetzt würden.

Mutter von Attentäter: Alle müssen solche Helden zur Welt bringen

Derweil bezeichnete die Mutter eines palästinensischen Terroristen ihren Sohn öffentlich als „Helden“. Kassam Barghuti gehörte zu den Attentätern, die am 23. August die 17-jährige Rina Schnerb ermordeten. Sein Haus wurde am Montag zur Abschreckung von der israelischen Armee zerstört. An diesem Tag veröffentlichte das „Quds News Network“ auf Twitter ein Video. Darin sagt die Mutter ihrem Sohn und allen palästinensischen Häftlingen: „Wir sind stolz auf euch.“

Die Palästinenserin fügte hinzu: „Wenn wir von unseren Leistungen als Mütter sprechen wollen, dann ist die größte Leistung, die wir in unseren Leben erbracht haben, die – dass wir solche Helden zur Welt gebracht haben.“ Das Medienbeobachtungsinstitut „Palestinian Media Watch“ hat die arabischen Äußerungen mit englischen Untertiteln versehen.

Israelische Geiseln: Hanije will „Beute vergrößern“

Hamas-Führer Hanije wiederum ging in dem „Al-Dschasira“-Interview auch auf die Bemühungen um einen Gefangenenaustausch mit Israel ein. In den vergangenen Tagen deuteten verschiedene Medien an, dass es Fortschritte bei den Verhandlungen unter ägyptischer Vermittlung gebe. Bei den Gesprächen wirkten auch Diplomaten aus Deutschland und der Schweiz mit. Offizielle konkrete Informationen sind jedoch nicht bekannt.

Die Hamas hält im Gazastreifen zwei israelische Zivilisten fest. Zudem befinden sich die Leichen zweier 2014 gefallenen Soldaten in den Händen der Terrorgruppe. Hanije sagte: „Für einen Gefangenenaustausch gibt es einen bekannten Preis. Israel weiß das. Entweder kommen wir zu einem ehrbaren Geschäft, oder wir gehen zu einer anderen Möglichkeit über, nämlich der Vergrößerung der Beute in unseren Händen. Unser Arm ist bereit.“ 2011 hatte die Hamas den Soldaten Gilad Schalit nach über fünf Jahren Geiselhaft im Austausch für 1.027 palästinensische Häftlinge freigelassen.

Von: eh

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