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Bericht: Mossad bringt 100.000 Corona-Testsätze nach Israel

Israel setzt alles in Bewegung, um das Coronavirus einzudämmen. Sogar der Mossad trägt seinen Teil dazu bei, und eine Sonderregelung für den Schabbat gibt es nun auch.
Begehrtes Gut – wenn der Inhalt stimmt: Ein Paket mit Corona-Tests

JERUSALEM (inn) – Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad hat Medienberichten zufolge in der Nacht zum Donnerstag etwa 100.000 Corona-Testsätze eingeflogen. In den kommenden Tagen will die Behörde insgesamt vier Millionen Testsätze nach Israel bringen.

Das Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu bestätigte den Bericht des Fernsehsenders „Kanal 12“. Dabei blieb aber offen, aus welchen Ländern das Material kommt und warum der Mossad involviert ist. Der stellvertretende Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Itamar Grotto, monierte zudem, dass diese Testsätze nicht den Bestandteil enthielten, der zur Zeit knapp ist: spezielle Wattetupfer, um Abstriche vorzunehmen.

Netanjahu hatte am Dienstag angekündigt, die Zahl der Tests stufenweise auf bis zu 5.000 pro Tag zu erhöhen. Dabei sagte er auch, seine persönlichen Beziehungen zu diversen Staatenlenkern einbringen zu wollen.

Aufruf an israelische Araber

Am Mittwoch traf sich Netanjahu mit führenden Ärzten aus dem arabischen Sektor. Wie bereits bezüglich der Gesamtbevölkerung kritisierte er, dass sich viele nicht an die Vorgaben hielten, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. „Ich bitte um die Kooperationsgemeinschaft des gesamten arabischen Sektors“, sagte Netanjahu laut einer Mitteilung. „Ich bitte Sie um Ihrer selbst willen und für unsere gemeinsame Zukunft, halten Sie sich bitte streng an die Anweisungen.“

Mittlerweile sind in Israel nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Donnerstagmorgen 529 Infektionsfälle bekannt. Der Ansprung um fast 100 Fälle ist mit der größeren Verfügbarkeit von Tests zu erklären. Der Großteil der Infizierten zeigt leichte bis mittelschwere Symptome, bei sechs Israelis ist der Zustand ernst. Von den 529 haben sich zwölf bereits erholt. Am Donnerstagmorgen wurde die letzte Patientin aus dem Krankenhaus entlassen, die vom Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ kam.

Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin sprach unterdessen mit dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas. Rivlin sagte, Zusammenarbeit sei notwendig, um die Gesundheit sowohl von Israelis als auch von Palästinensern zu schützen. „Unsere Fähigkeit, in Krisen zusammenzuarbeiten, ist ein Zeugnis für unsere Fähigkeit, in Zukunft für unser aller Wohl zusammenzuarbeiten“, sagte Rivlin nach Angaben seines Büros. Abbas begrüßte laut einer Meldung der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA die israelische Initiative, die Bemühungen zur Eindämmug des Virus abzustimmen.

Sonderbestimmung für Schabbat

Die Pandemie wirkt sich in Israel auch auf das religiöse Leben aus. Der sefardische Oberrabbiner, Jitzchak Josef, urteilte am Mittwoch, dass Gläubige am Schabbat via Handy für die Behörden erreichbar bleiben müssen. Der tragende Gedanke bei der Sonderregelung ist „Pikuach Nefesch“, das „Achten auf die Seele“, zu dessen Zweck auch religiöse Regelungen ausgesetzt werden können. Normalerweise ist die Nutzung elektronischer Geräte am Schabbat nicht erlaubt.

Josef forderte zudem, dass Synagogen innerhalb von Krankenhäusern schließen. In den kleinen Gebetsräumen könnten Gläubige nicht die Vorgaben des Gesundheitsministeriums einhalten.

Um die wirtschaftlichen Folgen des Virus abzumildern, hat die israelische Zentralbank dem Bankensystem 15 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt. Sie schöpft dabei aus den Auslandsreserven, die sich auf 130 Milliarden US-Dollar belaufen.

Von: df

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