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Döpfner für Solidarität mit Israel geehrt

Der Journalist und Axel Springer-Chef Mathias Döpfner ist in Berlin für seine Solidarität mit Israel ausgezeichnet worden. Bei der Verleihung des Leo-Baeck-Preises am Donnerstag warnte der Präsident des Zentralrats der Juden, Schuster, vor Israelhass in Presse und Sozialen Medien.
Brachte bei der Preisverleihung erneut seine Solidarität mit Israel zum Ausdruck: Mathias Döpfner

BERLIN (inn) – Für seine „pointierten öffentlichen Stellungnahmen und Beiträge“ zum Thema Israel und dem Judentum hat der Zentralrat der Juden in Deutschland den Chef des Medienhauses Axel Springer, Mathias Döpfner, am Donnerstag mit dem Leo-Baeck-Preis geehrt. Döpfner stelle sich Israelfeindlichkeit und Geschichtsvergessenheit entgegen, hieß es zur Begründung.

Vor 250 geladenen Gästen erklärte der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, Döpfner stehe heute für jene Unterstützung Israels, die bereits Axel Springer vertreten habe. Insbesondere in einer Zeit, in der Medien und Internet von Israelfeindlichkeit geprägt seien. „Die Zukunft hängt von jenen ab, die uns die Informationen bringen“, sagte er in Richtung der Journalisten. Wie Döpfner und Springer müssten nicht nur sie gegen Totalitarismus aufstehen.

Mathias Döpfner ist seit dem Jahr 2002 Vorstandsvorsitzender des Medienhauses Axel Springer. Der gelernte Journalist arbeitete bereits als Korrespondent für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und für den Verlag „Gruner und Jahr“. Er war vor seinem Wechsel zu Springer im Jahr 1998 Chefredakteur der „Hamburger Morgenpost“ und leitete anschließend die Redaktion der Zeitung „Die Welt“.

Döpfner: Schulen in die Pflicht nehmen

Bei der Preisverleihung in Berlin erklärte er, der Preis bedeute ihm sehr viel. In seinen Augen sei der Einsatz gegen Antisemitismus eine Selbstverständlichkeit. „Schlimm“ nannte er die Lage in Deutschland hinsichtlich der zunehmenden Zahl antisemitischer Vorfälle. „Wir haben uns daran gewöhnt, der Aufschrei fällt leise aus“, mahnte er. Döpfner forderte eine konsequentere Umsetzung deutscher Gesetze. Wenn Juden etwa öffentlich bei Demonstrationen beschimpft würden, erfülle dies den Tatbestand der Volksverhetzung. Dennoch geschehe nichts. Die Betreiber Sozialer Medien müssten ebenfalls konsequenter gegen antisemitische Äußerungen vorgehen. Döpfner forderte, dass bereits Schulen Werte und Maßstäbe zum Thema vermittelten und an den Holocaust erinnerten. Auch Universitäten und nicht zuletzt die Herkunftsfamilien selbst stünden dabei in der Verantwortung.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sprach in seiner Rede von einem Israelhass in den Sozialen Medien und auch in der Presse: Einigen Medien sei ein „innerer Kompass“ verloren gegangen. „Immer wieder erleben wir Berichterstattung, die einseitig in Israel den Schuldigen sucht“, sagte Schuster. Eine solche „stete Abwertung“ Israels aber führe zu Antisemitismus, der mit einem „Deckmäntelchen namens Israel-Kritik kaschiert“ werde. „Es ist ein Spiel mit dem Feuer und wir müssen aufpassen, dass daraus kein Flächenbrand wird, der unsere Demokratie insgesamt in Brand setzt“, warnte Schuster.

Für die Juden in Deutschland sei es wichtig, dass die Gesellschaft die Relevanz erkenne, die Israel für die Gemeinschaft habe. Wer Interesse daran habe, dass das Judentum ein fester Bestandteil Deutschlands bleibe, der müsse seine Worte sorgsamer wählen, „als es momentan häufig der Fall ist“.

Mit dem Leo-Baeck-Preis ehrt der Zentralrat der Juden seit 1957 Persönlichkeiten, die sich für die jüdische Gemeinschaft engagieren. Vor Döpfner erhielt zuletzt der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert den Preis.

Von: Anna Lutz

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