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Maori heißen israelischen Botschafter willkommen

In Neuseeland richten Maori eine Zeremonie zu Ehren des israelischen Botschafters aus. Die Solidarität gegenüber dem jüdischen Staat wurzelt in ihrem christlichen Glauben.
Solidarisch mit Israel: Maori bei der Zeremonie zu Ehren des Botschafters

AUCKLAND (inn) – Neuseeländische Ureinwohner haben am Wochenende in Auckland den israelischen Botschafter Itzhak Gerberg herzlich begrüßt. Israel hatte den Diplomaten für sechs Monate zurückgerufen, nachdem Neuseeland im Dezember 2016 die Anti-Siedlungs-Resolution 2334 im Weltsicherheitsrat mitgetragen hatte. Der Antrag wurde seinerzeit außerdem von den Staaten Senegal, Malaysia und Venezuela eingereicht. Im Juni 2017 kehrte der Botschafter zurück.

Wie die australisch-neuseeländische Nachrichtenseite „J-Wire“ berichtet, fühlten sich viele Neuseeländer durch das gegen Israel gerichtete Verhalten ihrer Regierung verraten. Briefe, Petitionen und Märsche waren ihre Reaktion. Die Willkommenszeremonie, in der Sprache der Maori „Powhiri“ genannt, sollte dazu dienen, die Israelis um Vergebung zu bitten. Viele Maori aus dem gesamten Land nahmen am Sonntag daran teil. Ihre Solidarität mit dem jüdischen Staat führen die Ureinwohner auf ihre christliche Glaubenstradition zurück.

Zweiter Weltkrieg: Maori wollten verfolgten Juden helfen

Die Unterstützung für Juden hat Tradition: Vorfahren der heutigen Maori reisten einst in die Hauptstadt Wellington. Angesichts der Verfolgung während des Zweiten Weltkrieges boten sie der der Regierung Stammesland für jüdische Flüchtlinge an. Sie wurden jedoch aufgefordert, „zu ihren Hütten zurückzukehren“.

Bei der Zeremonie am Sonntag gab es traditionelle Elemente der Maori ebenso wie hebräische Lieder. Vertreter der jüdischen Gemeinde in Auckland nahmen daran teil. Neben Botschafter Gerberg war auch Generalkonsul David Robinson zugegen. Als Geschenke gab es einerseits einen traditionellen Mantel (Korowai) und andererseits einen siebenarmigen Leuchter (Menora). Bei einer Mahlzeit tauschten sich die Feiernden über Gemeinsamkeiten zwischen Maori und Juden aus.

In dem Artikel weist Autorin Sheree Trotter, die selbst zu den Maori gehört, allerdings darauf hin, dass sich nicht alle neuseeländischen Ureinwohner mit Israel solidarisieren. So habe sich die Co-Vorsitzende der Grünen Marama Davidson 2016 einer Protestflottille gegen die Blockade des Gazastreifens angeschlossen. „Leider erstrecken sich die Umweltbedenken der Grünen Partei von Davidson nicht auf den bedeutsamen Umweltschaden, der in den jüngsten Monaten von der Hamas verursacht wurde“, merkt die Historikern mit Bezug auf die Branddrachen an, die unter anderem ein Naturreservat in Brand gesteckt haben.

Israelisches Jubiläum gefeiert

Doch die Unterstützung für Israel steht im Vordergrund: Bereits im Mai feierten Maori in Neuseeland das 70-jährige Bestehen des jüdischen Staates. Dabei wurde auch das Vaterunser in der Sprache der Ureinwohner gesprochen, „E to Matou Matua“. Später sagte Moderator Tawhiri Littlejohn dem neuseeländischen Israelinstitut: „Wir, das Volk der Maori, unterstützen Israel. Und es gibt viele hinter mir und überall in dieser Nation, die Israel unterstützen.“

Der Neuseeländer ergänzte: „Ich stamme von einer Familie von Pastoren ab.“ Sein Urgroßvater habe sich der Ratana-Erweckungsbewegung unter den Maori angeschlossen, er sei ebenso wie der Großvater Politiker gewesen. „Wenn man in der Ratana-Bewegung aufwuchs, gab es viel Interesse an Israel. Wir hörten immer, dass Israel Gottes auserwähltes Volk ist. Es wurde viel darüber gesprochen, in welcher Weise Maori mit Israel verbunden sind.“

Littlejohn selbst war 14 Jahre im Musikgeschäft tätig, unter anderem als Trommler in verschiedenen Bands. Doch dann verspürte er den Ruf zu einer theologischen Ausbildung und wurde 2015 als Pastor ordiniert. Seine Ehefrau Katie habe ein jüdisches Erbe, sagte er dem Institut. Im vorigen Jahr hätten sie zum ersten Mal Israel besucht: Sie nahmen an einer Konferenz für Eingeborene teil. Für ihn war es nach eigener Aussage eine „überwältigende Erfahrung, an dem Ort zu sein, wo die Bibel geschrieben wurde“. Sie hätten die Begegnungen mit Juden und Arabern genossen – und seien erstaunt gewesen über das Interesse an den Maori unter den Israelis.

Von: eh

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