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Sderot ehrt 104-jährige Israelin

„Pioniere des Negev“: Diese Auszeichnung erhalten Menschen, die seit Jahrzehnten in einer südisraelischen Wüstenstadt leben und diese mitgeprägt haben. In diesem Jahr ist eine 104-jährige Frau aus Sderot unter den Preisträgern.
Vertraut im hohen Alter auf Gott: Samira Maimon

SDEROT (inn) – Samira Maimon ist in verschiedener Hinsicht eine ungewöhnliche Frau: Sie ist die älteste Bewohnerin der Wüstenkleinstadt Sderot, die nur wenige Kilometer vom Gazastreifen entfernt liegt. Seit sie sich in den 1950er Jahren mit ihrer Familie dort ansiedelte, hat sie an keinem anderen Ort gelebt. Sie gehört zu den wenigen Gründern der Stadt, die heute noch leben. Und obwohl sie bei Raketenalarm nicht mehr rechtzeitig den Schutzraum erreicht, hat die 104-Jährige keine Angst. Nun hat sie für ihre Beständigkeit eine besondere Auszeichnung erhalten.

Die Israelin stammt aus Libyen. Dort hatte sie früh geheiratet und acht Kinder bekommen, zwei von ihnen starben in dem nordafrikanischen Land. 1951 kam die Familie nach Israel. Sie seien nicht gefragt worden, wo sie sich ansiedeln wollten, sagte sie der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Von der nordisraelischen Küstenstadt Haifa seien sie nach Süden gebracht worden. „Hier gab es nichts, vielleicht drei Häuser und eine Menge Zelte, aber nie hätte ich daran gedacht, Sderot zu verlassen.“ Seit 1956 lebt sie in Sderot. Ihr bereits verstorbener Ehemann Nissim arbeitete für die Wasserbehörde „Mekorot“, sie führte den Haushalt.

Ehrung für Pionierarbeit

Am Dienstag hat Samira Maimon in Dimona die Auszeichnung „Pionierin des Negev“ erhalten. Insgesamt wurden neun Menschen aus verschiedenen Städten der Wüste, die älter als 70 sind und von denen mindestens ein Kind oder Enkel im Negev lebt, ausgezeichnet. Sie erhielten den Titel für den Beitrag, den sie für die Entwicklung ihrer jeweiligen Stadt geleistet haben. Bei der Preisverleihung im Rahmen der 8. Negev-Konferenz war auch Premierminister Benjamin Netanjahu zugegen.

Der Bürgermeister von Sderot, Alon Davidi, sagte im Vorfeld der Veranstaltung: „Samira Maimon wurde in Libyen geboren, wanderte ins Land Israel ein und siedelte sich in Sderot an. Ich habe keinen Zweifel, dass dank wertvoller Leute wie sie, die zur Generation der Gründer zählen, hier ein starker und in allen Bereichen qualitativer Staat entstand. Die liebe Samira vereint in ihrer Persönlichkeit Zionismus und Patriotismus, die der Stadt Sderot große Ehre gebracht haben. Wir wünschen ihr noch viele gute und angenehme Tage und Jahre, dass sie sehen darf, wie Sderot sich weiter entwickelt und erweitert.“

Die Pionierin hat 44 Enkel, 132 Urenkel und zwei Ururenkelkinder. Sie ist froh, dass die meisten Verwandten in Sderot und Umgebung leben. Allerdings hätten sie nur wenig Zeit, sie zu besuchen. Die Zeiten hätten sich geändert – und auch Sderot: „Heute sehe ich die Stadt an und glaube nicht, dass sie so groß ist. Ich bin stolz, dass meine Stadt gute Tage erreicht hat und es sehr viele Familien und Kinder gibt.“

„Gott schützt mich vor Raketen“

Auch über die schweren Tage, die Sderot durchgemacht hat und bis heute durchmacht, sprach Maimon mit der Zeitung. „Es gab hier auch Kriege, auch Terroristen aus Gaza. Und heute den Alarm ‚Zeva Adom‘ (Rote Farbe).“ Wenn die Sirene ertönt, komme sie nicht rechtzeitig in Schutzraum, erzählte sie. „Ich bleibe, wo ich bin. Gott schützt mich. Ich habe keine Angst.“

Von: eh

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