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Schülerinnen fordern von UN Verurteilung des Anschlags

Der tödliche Anschlag auf einen Rabbi bewegt israelische Schülerinnen zu einem ungewöhnlichen Schritt. In einem Brief wenden sie sich an die Vereinten Nationen – und beklagen deren Doppelmoral. Die Anregung kommt aus dem Englischunterricht.
Den Brief haben die Mädchen an den Präsidenten der Generalversammlung, Lajčák, addressiert

KEDUMIM (inn) – Israelische Schülerinnen haben die UN-Generalversammlung aufgefordert, den Terroranschlag auf Rabbi Rasiel Schevach zu verurteilen. Der Vater von sechs Kindern war am 8. Januar im Westjordanland von Palästinensern erschossen worden – in der Nähe des Außenpostens Havat Gilad bei Nablus. Die Schülerinnen besuchen eine Mädchenoberschule im nahegelegenen Kedumim, wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet.

Der Brief ist an den Präsident der UN-Generalversammlung, Miroslav Lajčák, gerichtet. Unterzeichnet haben ihn 15 Neunklässlerinnen, sie sprechen im Namen von mehr als 1.000 Schülerinnen. Die Mädchen fragen, wie es möglich sei, dass ein Vater auf dem Heimweg von der Arbeit unschuldig ermordet wird und keine Verurteilung von den Vereinten Nationen zu hören ist.

Wenn ein Jude einen Araber ermordet, schweigen die UN nicht

In der Schule hätten sie etwas über „Ursprünge und Ziel“ der Vereinten Nationen gelernt. Nun seien sie „schockiert, viele Widersprüche zwischen Fakten in der Charta der Vereinten Nationen und der Wirklichkeit vor Ort zu entdecken“. Die UN sollten „Frieden in der Welt wiederherstellen, aber Sie ignorieren das Chaos und die Zerstörung, die die Terroristen in Israel und weltweit schaffen“, schreiben sie.

Unter anderem stellen die jungen Israelinnen die Doppelmoral der Vereinten Nationen in Frage: „Wenn es in einem anderen Land passiert wäre, oder wenn die Lage anders wäre, etwa wenn ein Jude einen Araber ermordet hätte, würden die UN darüber nicht schweigen. Die UN behaupten, es sei ihre Aufgabe, die Menschenrechte von Leuten in aller Welt zu schützen. Der Rabbi war ein unschuldiger Mann, der auf seinem Weg nach Hause zu seiner Frau und sechs Kindern war, als er kaltblütig von einem herzlosen Terroristen ermordet wurde, der nicht die grundlegenden Menschenrechte einer Einzelperson respektierte.“ Die UN müssten diesen Terrorakt und alle vergleichbaren Taten in der Welt und besonders in Israel verurteilen.

Widersprüchliche Geschichte der UN mit Israel

Die Initiative kommt aus der Klasse der Englischlehrerin Chaja Heuman. „Wir sprachen über das ursprüngliche Ziel der UN und ihre widersprüchliche Geschichte mit Israel seit seiner historischen Anerkennung, durch die UN, als unabhängige Nation“, erzählte sie der Zeitung. Daraufhin hätten die Mädchen beschlossen, sich an die Vereinten Nationen zu wenden. Diese Erfahrung habe ihnen die Möglichkeit gegeben, „zu verstehen, dass sie eine Stimme und die Freiheit haben, ihre Ideen und Meinungen zu äußern, wann immer die Gelegenheit es von ihnen fordert“.

Bereits im Jahr 2015 hatte die elfjährige Ajala Schapira an den damaligen UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon appelliert. Sie war bei einem Anschlag verwundet worden und forderte eine offizielle Verurteilung. Ban schrieb dem Mädchen letztlich einen Brief, vermied es aber, bei der Verurteilung von Terror zu sprechen.

Von: eh

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