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Geheime Dokumente zeigen Spitzelsystem der Hamas

Die Hamas kontrolliert ihre eigene Bevölkerung. Widerstand wird brutal unterdrückt. Nun belegen Dokumente die Stasi-ähnlichen Überwachungsmethoden der Terroristen im Gazastreifen.
Von Israelnetz

Bei ihren Operationen im Gazastreifen sammelt die israelische Armee auch geheime Dokumente aus den Büros der Hamas. Das Material gibt Aufschluss über die militärische und politische Schreckensherrschaft der Terrorgruppe. Mehrere Akten ließ der israelische Militärgeheimdienst Reportern der „New York Times“ zukommen. Die US-amerikanische, Israel gegenüber kritisch eingestellte Zeitung verifizierte und analysierte die Dokumente.

Recherchen der „New York Times“

Die Informationen legen ein System der Kontrolle und Bespitzelung offen. Sieben Geheimdienstakten der Hamas stammen aus der Zeit von Oktober 2016 bis August 2023, also der Zeit vor dem Krieg und dem Massaker vom 7. Oktober. Laut israelischem Geheimdienst beschlagnahmte die Armee bislang Dokumente mit Informationen über mindestens 10.000 bespitzelte Palästinenser.

Die Reporter sichteten die ihnen vorliegenden Akten und machten anhand biografischer Daten einige von der Hamas observierte Personen ausfindig. Sie interviewten sie und ließen sich die Informationen bestätigen.

Einer der „größten Hasser der Hamas-Bewegung“ ist laut Beobachtungen der Terror-Geheimdienste der 51-jährige Ehab Fasfus. Der Journalist aus dem Gazastreifen sprach per Telefon mit den Reportern über seine Erfahrungen mit der Hamas.

Geheimdienste der Hamas

Die Hamas hat mehrere Geheimdienste etabliert. Der Militärgeheimdienst ist auf Israel konzentriert und mit Waffenschmuggel beschäftigt. Einer gehört zum Innenministerium. Zusätzlich gibt es einen Allgemeinen Sicherheitsdienst. Dieser war wahrscheinlich Hamas-Chef Jahja Sinwar direkt unterstellt und für die Überwachung der zivilen Bevölkerung zuständig. Von dort stammen die Akten, die der „New York Times“ vorliegen.

Ähnlich wie in der „Staatssicherheit“ der ehemaligen DDR errichtete die Geheimpolizei ein Spitzelsystem, in dem die Menschen niemandem mehr vertrauen können. Wer an einer Demonstration teilnahm oder die Hamas kritisierte – egal ob öffentlich oder privat –, landete in den Akten. Von nun an sammelte der Sicherheitsdienst Informationen, besonders über außereheliche Beziehungen.

In Festanstellung beschäftigte die Hamas-Stasi laut Aufzeichnungen 856 Personen, deren Arbeit monatlich 110.000 Euro kostete. 160 Personen hatten die Aufgabe, Hamas-Propaganda zu verbreiten und Online-Angriffe gegen Gegner im In- und Ausland zu starten.

Alles unter Kontrolle

Streckenweise müssen die Reporter sich beim Lesen der Akten sehr gelangweilt haben. Viele Berichte enthielten scheinbar belanglose Notizen zum Alltagsleben der Bewohner von Gaza. Wer geht wann weswegen wohin? Mit wem hat er Kontakt, wen grüßt er auf der Straße? Viele Menschen waren sich bewusst, dass sie auf Schritt und Tritt kontrolliert wurden. Sie „praktizieren Selbstzensur“, sagte Mkhaimar Abusada, Professor für Politikwissenschaft aus Gaza-Stadt. „Sie wollen einfach keine Probleme mit der Hamas-Regierung.“

Verhalten, das in den Augen der Hamas „unmoralisch“ war, wurde genau dokumentiert, auch wenn Personen nicht mit politischen Aktivitäten aufgefallen waren. Die Informationen konnten als Druckmittel dienen. Mitglieder der „Palästinensischen Befreiungsorganisation“ PLO standen automatisch im Fokus. Eines der Dokumente empfiehlt die Vorladung eines Mannes, der behauptete, belastendes Bild- und Videomaterial über junge Männer und Frauen der PLO zu haben.

Der beschattete „Hamas-Feind“ Fasfus sagte im Interview der Reporter: „Wenn man nicht zu ihnen gehört, gilt man als Atheist, ein Ungläubiger und Sünder.“ Die Hamas warf ihm vor, Proteste zu unterstützen und Kontakte zu Israelis zu pflegen.

Das mit den Protesten stimme, bestätigt Fasfus. Bei den „Israelis“ handle es sich um palästinensische Händler, denen er bei der Pflege ihrer Social-Media-Kanäle half. Zu Beginn des Krieges habe er Bilder von Sicherheitskräften gemacht, die auf Menschen einschlugen, die vor einer Bäckerei um Plätze in der Schlange kämpften. Die Behörden beschlagnahmten seine Kamera.

Rufmordkampagnen

Wollte die Hamas eine unliebsame Person mundtot machen, gegen die sie nichts in der Hand hatte, erfand sie einfach irgendwelche Vorwürfe. Sie startete Medienkampagnen gegen sie und veröffentlichte private oder frei erfundene Details.

Einer von ihnen war Fasfus. Die Beamten sandten einem seiner Kollegen anzügliche Nachrichten von seinem Smartphone. „Sie wollten mir einen moralischen Verstoß anlasten“, sagte er. Die Akten enthalten hierzu keine Einzelheiten, wohl aber die Anweisung: „Diffamieren Sie ihn!“

In den Dokumenten findet sich eine Präsentation mit 62 Folien, die nur wenige Wochen vor dem 7. Oktober gehalten wurde. Der Hauptadressat war wahrscheinlich Sinwar persönlich. In einigen Folien ging es um die Sicherheit von Hamas-Führern. Andere thematisierten die Unterdrückung von Protesten. Auch die verbündete Terrorgruppe „Palästinensischer Islamischer Dschihad“ (PIJ) wurde überwacht.

Dilemma der Palästinenser

Die Akten zeigen ein Dilemma der palästinensischen Zivilbevölkerung auf: Sie stehen zwischen Israel, das ihnen Komplizenschaft mit ihrer terroristischen Regierung vorwirft, und eben dieser Regierung, die ihnen keine Entscheidungsfreiheit lässt. Israel legt den Palästinensern in Gaza zur Last, die Terroraktivitäten der Hamas, insbesondere den Bau der Tunnel, gedeckt zu haben und daran beteiligt gewesen zu sein.

Angesichts der massiven Überwachung und Einschüchterung erscheinen die Umfragen, laut denen die meisten Palästinenser die Hamas unterstützen, in einem anderen Licht. Andererseits richteten sich die mutigen Aufstände im Gazastreifen lediglich gegen die Misswirtschaft der Hamas. Sie verurteilten nie den Terror gegen Israel.

Vieles spricht dafür, dass die zum Hass erzogene Bevölkerung die Angriffe auf „den Besatzer“ guthieß. Und die Frage bleibt: Was ist mit den Hunderttausenden Hamas-Unterstützern an US-amerikanischen Unis und auf europäischen Straßen, die offensichtlich freiwillig Terror verherrlichen? (cs)

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17 Antworten

  1. Die Hamas hätte am liebsten braune echte Nazis als Berater und Vorbilder gehabt. Die neuen rotlackierten Nazis, mit sitz in Russland, China, Nordkorea, Nicaragua, sind auch nicht schlecht.

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    1. @ AlbertNola Die Hamas jubelt schon, nachdem Irland, Nowegen und Spanien Palästina als Staat anerkennen wollen. Dann noch vollwertiges Mitglied in der UN, läuft doch bestens für die Islamisten. Welcome in crazy world.

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      1. Es gibt nur ein Problem: diese Fakten werden nicht einen einzigen der sog. Palästinenser ins Nachdenken bringen!

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      2. Wir dürfen nicht vergessen, dass NICHTS passiert in dieser Welt, was Gott nicht wüsste und auch zulässt! Wir dürfen zum Beispiel „Das Lied des Mose“ nicht ignorieren, oder die zahlreichen anderen Warnungen im Wort Gottes! Lieber Gruß Martin

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  2. Die wahren Absichten der Hamas zeigen, wie abgrundgefährlich die Hamas ist, machen aber auch deutlich, dass die Aussagen in ihrer „Charta“ – Israel vernichten zu wollen, absolut ernst zu nehmen sind. Trotz alledem befindet sich die Hamas gerade auf einem internationalen Höhenflug der Solidarität und auch der Westen will die Anerkennung des „Staates Palästina“. Verblendete Nationen belohnen hasserfüllte Systeme.
    Israel wird bald keine andere Wahl mehr haben, als nur noch ganz laut zu Jahwe zu schreien. Jesus ist der König und er wird bald von Jerusalem aus die Nationen regieren. Was für eine Wahrheit.
    Lieber Gruß Martin

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  3. Wo steckte da unsere Menschenrechtsanwältin Clooney? Ach so, war ja die Hamas und keine Juden. Dann hat sie wohl keine Probleme damit.

    Dass die Hamas ihre Bevölkerung geknechtet hat und dies seit 2007 sollte eigentlich dem Dümmsten klar gewesen sein. Und das ist genau das Problem, warum die, die heute gegen die Hamas sind, immer noch die Füße stillhalten. Man weiß ja nicht, sie nachher wieder etwas zu sagen haben. Norwegen, Spanien und Irland hätte wohl nichts dagegen.

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  4. Danke für den Artikel. Doch welche westlichen Mainstream Medien werden darüber berichten?
    Und die Hamas Bejubler werden diese Stasi Methoden genauso wenig beeindrucken, wie die diversen Bücher von Hitlers “ Mein Kampf“, die in Gaza gerne gelesen wurden. Auf diesem Augen sind auch unsere “ Elite Studenten“ blind.

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  5. Der Artikel ist sehr wichtig und zeigt, dass die Israelis viele Informationen herausgefunden haben.
    Das „STASI“-System der HAMAS ist nun zwar wenigen Menschen bekannt, aber leider ist die Weltbevölkerung zu großem Anteil anderer Meinung und kennt diese Infos nicht,
    Meine Hoffnung ist, dass nun durch USA/GB mehr Informationen über das HAMAS-System an die Öffentlichkeit gelangen. Am Ende wird die Wahrheit siegen… !

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  6. @christin
    Ich weiß, die Doppelzüngigkeit der Welt in Bezug auf Israel und der Hamas ist zum K…en.
    Trotzdem sollte man aufpassen, genau zu bleiben. Mrs Cloony ist angefragt worden, ob sie da mitwirken wolle. Sie hätte sich weigern sollen, ja.
    Es war aber nicht ihre eigene Initiative. Man hat mit ihr eine medienwirksame Person mit ins Boot geholt.
    Problem ist einfach, dass das Leid der Palästinenser kein Schwein wirklich interessiert, solange man nicht Israel irgendwie dafür verantwortlich machen kann.
    Die Welt dreht gerade richtig durch und durch KI, digitale Medien und Vernetzung scheint das leider rasant um sich zu greifen.

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    1. Zustimmung. Aber sie hätte Eigeninitiative ergreifen können nach dem 7.10. Und das tat sie nicht. Und damit ist diese Frau für mich einfach nur verlogen.

      Und ja, die Welt dreht gerade richtig durch. Und man kann nicht mehr unterscheiden, wenn man nicht mit der Materie vertraut ist. Und manche wollen auch nicht mehr. Vor ein paar Tagen wollte mir jemand einreden, dass Putin sich auch nur wehrt. Schließlich wollten die Ukraine und die USA Russland angreifen. Ich frage ich echt, was geht in solchen Köpfen vor?

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  7. Ehrlich gesagt, die Araber, die die alte PLO / Hamas wiederbelebt haben scheitern, wenn sie nicht reflektieren. Mir tun nur alle friedliebenden Menschen im Heiligen Land leid, die leiden doppelt. Umso mehr wünsche ich mir eine baldige Lösung und auch Befriedung. Israel wurde der Krieg erklärt am 7.10. Ich weiß aber nicht ob dieser Guerilla Häuserkampf sein muss. Mir scheint es, die Häuser sind zerbombt und die Tunnel sind intakt und die Geiseln sind nicht frei. Also bete ich für eine bessere menschenfreundliche Strategie, die Israel Ruhe schenkt! *AM ISRAEL CHAI*SHALOM

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    1. Ob der Häuserkampf sein muss?
      Was wäre die Alternative?
      Wenn Sie eine machbare Lösung hätten, wäre die IDF sicher dankbar.
      *Ironie off*
      Zurückziehen? Ernsthaft?
      Großflächiges Bombardement?
      Zum einen gibt es israelische Geiseln in den Händen der Hamas, teils sehr tiefgelegene Tunnel unter den Häusern und zudem schaut die ganze Welt scheinbar nur, ob Sie Israel eines Verstoßes gegen irgendwas anklagen könne.
      Ich denke, der Großteil der Israelis will wirklich Frieden und wünscht sich nichts sehnlicher. Aber manchmal muss man kämpfen, um ihn zu bekommen.
      Solange die Palästinenser an den Erzählungen festhalten, wieviel Unrecht ihnen die „Besatzungsmacht“ Israel getan hätte, solange werden sie anfällig bleiben für den Hass und weitere Lügen.

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  8. Und genau das würde den Bewohnern eines Palästinenserstaates auch blühen, denn der wird ohne die Hammas nicht zustandekommen, Afghanistan lässt grüßen. Außerdem ,die Staaten die mommentan einen Palästinenserstaat anerkennen wollen, möchten in erster Linie Israel schaden.

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  9. Die sogenannte Menschenrechtsanwältin Amal Clooney soll sich schämen. Warum? „Hier findet eine Täter-Opfer-Umkehr statt“, sagt CDU-Außenexperte Roderich Kiesewetter.

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  10. Roderich Kiesewetter (CDU) und Michael Roth (SPD) sind zur Zeit die einzig vernünftigen Politiker bei uns, vielleicht noch Agnes Strack-Zimmermann. Die trauen sich wenigstens ab und zu, die Dinge beim Namen zu nennen und für Israel und seine Position im Gaza-Krieg einzutreten. Allerdings hätte ich mir von der CDU als Oppositions-Partei und traditionell an Israels Seite stehenden Partei ein weitaus entschlosseneres und engagierteres Eintreten für Israel und Abwehren der unerträglichen anti-israelischen Kampagne in unserer Gesellschaft und der Welt erwartet. Aber da höre ich nur lautes Schweigen.

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