„Eine Mannschaft, die für gute Nachrichten verantwortlich ist“

Hoffnung und Solidarität sind wichtige Faktoren für den präsidalen Ehrenamtspreis. Bei der Verleihung betont das israelische Staatsoberhaupt die Bedeutung guter Nachrichten.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Der israelische Staatspräsident Jizchak Herzog hat am Montag in Jerusalem Ehrenamtspreise an acht Organisationen und elf Bürger verliehen. Die Zeremonie in der Residenz des Präsidenten stand unter dem Zeichen von Hoffnung und Solidarität – gerade in Zeiten des Krieges.

Herzog sagte in seiner Begrüßung, im Krieg seien viele erschütternde Nachrichten zu hören. Deshalb sei es für ihn und seine Ehefrau Michal eine Freude und ein Vorrecht, eine „ungewöhnliche Mannschaft von Ehrenamtlichen zu Gast zu haben“, die „für so viele gute Nachrichten verantwortlich sind“.

Der „Ehrenamtspreis des israelischen Staatspräsidenten“ müsse eigentlich „Ehrenamtspreis des Volkes Israel“ heißen, fügte Herzog hinzu. Denn hinter der Auszeichnung stehe ein Volk, das stolz auf die Preisträger sei. Sie zeigten die Seele des Volkes: „Ein Volk, das, wenn man uns ruft, sich zur Fahne rufen lässt, ohne zweimal nachzudenken. Ein Volk, das niemals gegenüber der Not des anderen gleichgültig bleiben wird. Ein Volk, das unseren Staat mit jeder Faser seiner Seele liebt.“

Die Vorsitzende des beratenden Ausschusses, der die Preisträger bestimmt, Nurit Dabusch, nahm Bezug auf den Tora-Wochenabschnitt „Teruma“ (2. Mose 25,1–27,19). Darin fordert Gott die Israeliten auf, Wertgegenstände für den Bau des Stiftszeltes zu spenden. Ein Empfänger müsse nicht bedürftig sein: Selbst der Heilige, gepriesen sei Er, habe von den Menschen ihren Beitrag für das Heiligtum angenommen. Eines der schlimmsten Gefühle sei dieses: „Ich habe nichts, was ich beitragen kann.“ Ein solcher Mensch fühle sich überflüssig. Doch jeder habe Gaben, die er einbringen könne.

Preisverleihung wegen Irankriegs verschoben

Der Preis wird seit 1974 verliehen, er wurde in der Amtszeit des vierten israelischen Präsidenten Ephraim Kazir (1916–2009) eingeführt. In diesem Jahr verschob sich der Termin der Zeremonie wegen des Irankrieges Mitte Juni. Herzog dankte den Geehrten für die Geduld und zitierte aus Psalm 118,24: „Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“

Geehrte Organisationen

Beit al HaJam (Haus auf dem Meer): Mitarbeiter ermöglichen Kindern mit besonderen Bedürfnissen Erlebnisse im Wasser, etwa auf einem Surfbrett. Die Organisation unterstützt auch ehemalige Geiseln.

Chajot SOS (Tiere SOS): Die Organisation rettet vernachlässigte Haustiere, kümmert sich um sie und lässt Kinder an der Versorgung teilhaben.

Ofakim LaAtid (Horizonte für die Zukunft): Die Organisation stärkt die Gemeinschaft der Drusen und die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in Israel.

Ingenieure ohne Grenzen – Israel: Ingenieure helfen Menschen, die im aktuellen Krieg verwundet wurden.

Lev Echad (Ein Herz): Freiwillige setzen sich für Menschen ein, die von Katastrophen betroffen sind.

HaAchim Schelanu (Unsere Brüder): Der Verein organisiert Veranstaltungen für Geschwister von gefallenen Soldaten.

HaOgen leMischpachot haMilu’im (Der Anker für die Familien des Reservedienstes): Das Hilfswerk unterstützt Familien von Reservisten, die im Einsatz sind.

Ajelet HaSchachar (Morgenröte): Die Organisation bemüht sich, die Zusammengehörigkeit in der israelischen Gesellschaft zu fördern.

Neben den Organisationen ehrte Herzog elf Einzelpersonen. Sie engagieren sich im Gesundheitswesen, unterstützen Partner von Gefallenen oder fördern beduinische Soldaten. Die Drusin Bothaina Halabi informiert ihre Glaubensgemeinschaft über die Schoa – die Künstlerin malt Bilder und lädt zu Vorträgen in ihre Galerie.

Im Namen der Preisträger hielt Amir Chodorov eine Ansprache. Der Künstler verewigt die Opfer des Massakers auf dem Nova-Festival durch Bilder. Er habe überlegt, was alle Preisträger miteinander verbinde und was sie zum Freiwilligendienst gebracht habe: „Das Ziel ist ein einziges – das Volk Israel in eine Zukunft der Hoffnung führen.“ Gerade im Augenblick der nationalen Katastrophe vom 7. Oktober hätten sie ihre Komfortzone verlassen, um einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. (eh)

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