WASHINGTON (inn) – US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch acht ehemalige israelische Geiseln im Weißen Haus empfangen. Danach stellte der Republikaner der Hamas ein weiteres Ultimatum.
Nach dem Interview mit Eli Scharabi hatte dessen Bruder Scharon am Sonntag mitgeteilt, der Freigelassene fliege nach Washington zu Trump. Der Präsident hatte Ausschnitte des Gesprächs gesehen, in dem der 53-Jährige seine Geiselhaft in Gaza schildert. Jair Horn, Omer Schem-Tov, Keith Siegel, Aviva Siegel, Na’ama Levy, Doron Steinbrecher und No’a Argamani begleiten ihn auf der USA-Reise.
In Washington wurde ein Teil der Gruppe zu Trumps Kongress-Rede eingeladen. Dort erwähnte er die Verschleppten allerdings nur in einem Satz: „Wir holen unsere Geiseln aus Gaza zurück.“
Am Mittwoch wurde bekannt, dass die US-Regierung heimlich direkt mit der Hamas verhandelt. Dabei geht es um die Freilassung von Geiseln mit amerikanischer Staatsbürgerschaft. Das Weiße Haus hat nach eigenen Angaben mit Israel darüber beraten. Aus dem israelischen Regierungsamt hieß es dazu laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ nur: „Israel hat den Vereinigten Staaten seine Haltung zu direkten Gesprächen mit der Hamas kundgetan.“
Israelis erzählen von Geiselhaft
Bei dem Treffen nach der Kongress-Sitzung dankten die ehemaligen Geiseln Trump für den Beitrag zu ihrer Freilassung. Sie baten ihn, sich weiter um die restlichen 59 Geiseln zu bemühen. Omer Schem-Tov, der seit dem 22. Februar frei ist, sagte: „Sie sind von Gott gesandt, um sie zu befreien. Sie können wirklich helfen. Sie haben die Macht dafür.“ Na’ama Levy ergänzte: „Sie waren unsere Hoffnung, als wir dort waren, und jetzt sind Sie ihre Hoffnung.“
Die Israelis beschrieben die unzumutbaren Bedingungen, unter denen die Geiseln festgehalten werden: Aviva Siegel erzählte, eines Tages hätten Terroristen einen Jungen an den Händen gefesselt. Dann habe einer ihm die Hand abgeschnitten – und gelächelt. Weiter sagte sie: „Sie aßen vor uns, während sie uns hungern ließen.“ Aviva Siegel war bereits im November 2023 bei einem Austausch gegen palästinensische Sicherheitsgefangene freigekommen.
Ihr Mann Keith Siegel wurde am 1. Februar aus der Geiselhaft entlassen. Er sagte, er sei 33 Mal verlegt worden. „Ich verbrachte Zeit in Tunneln, in denen es keine Luft zum Atmen gab, kaum Essen, kaum Wasser. Ich sah furchtbare Folter von Geiseln, mit denen ich Zeit verbrachte. Und ich bin so dankbar dafür, wegen der großen Bemühungen von Präsident Trump und der Regierung hier zu sein.“
Jair Horn befindet sich seit dem 15. Februar in Freiheit. Er erinnerte Trump daran, dass sein 38-jähriger Bruder Eitan noch in der Gewalt der Terroristen ist.
„Bitte tun Sie es wieder“
Eli Scharabi bat den US-Präsidenten im Hinblick auf den Deal, in dessen Rahmen er am 8. Februar freikam: „Bitte tun Sie es wieder.“ Er hatte eine Karikatur bei sich: Neben drei ausgezehrten Holocaustüberlebenden stand „Nie wieder“. Daneben fand sich ein Bild von ihm selbst und zwei anderen Geiseln nach der Freilassung mit dem Wort „Wieder“.

Von der Geiselhaft erzählte er: „Ich habe dort täglich unter Hunger, Gewalt und Erniedrigung gelitten. Einmal brachen sie mir die Rippen. Ich wurde so sehr verletzt, dass ich einen Monat lang nicht richtig atmen konnte.“ Scharabi fügte hinzu: „Dank Präsident Trump bin ich ein freier Mann. Ich kann meine Mutter wieder umarmen. Ich kann meine Geschwister wieder umarmen.“

Die Israelis überreichten dem US-Präsidenten eine Plakette mit einem Zitat aus dem Talmud: „Wer ein Leben rettet, rettet die gesamte Welt.“ Trump kommentierte die Berichte mit den Worten „furchtbare Geschichten, nicht zu glauben“. Er versprach: „Wir werden sie herausholen.“
Ultimatum an Hamas
Kurz nach dem Treffen stellte Trump der Hamas ein neues Ultimatum und forderte sie auf, unverzüglich alle Geiseln freizulassen. Auf der Plattform „Truth Social“ schrieb er: „‚Schalom Hamas‘ bedeutet ‚Hallo‘ und ‚auf Wiedersehen‘ – Ihr könnt wählen. Freilassung aller Geiseln jetzt – nicht später – und die sofortige Rückgabe aller Leichen der Menschen, die Ihr ermordet habt, oder es ist für Euch VORBEI.“
Weiter hieß es: „Dies ist unsere letzte Warnung! Für die Führung ist jetzt die Zeit, Gaza zu verlassen, solange Ihr noch eine Chance habt.“ Er habe gerade ehemalige Geiseln empfangen, „deren Leben Ihr zerstört habt“. „Nur Kranke und Perverse halten Leichen zurück.“ Auch den Bewohnern von Gaza drohte er mit der „Hölle“, wenn die Geiseln nicht freikämen.
Am Samstag endete die Phase 1 des dreistufigen Deals zwischen Israel und der Hamas. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) hat vorgeschlagen, die Feuerpause bis zum 19. April zu verlängern, also über den islamischen Fastenmonat Ramadan und das jüdische Pessach-Fest auszudehnen. Am ersten und am letzten Tag dieser Zeit sollten die letzten zwei Gruppen von toten und lebendigen Geiseln freigegeben werden.
Die Hamas wies dies zurück. Daraufhin drohte Israel mit einer Wiederaufnahme der Kampfhandlungen. Zudem blockiert es die Hilfslieferungen für den Gazastreifen – mit der Begründung, dass die Güter größtenteils bei der Terrorgruppe ankämen statt bei der Zivilbevölkerung. (eh)
20 Antworten
Die Nachrichten überschlagen sich gerade. Vieles kann man vermutlich (noch) nicht richtig sehen und die Auswirkungen schon gar nicht. Ich will weiter beten.
Beten, dass die Geiseln freikommen, Israel zur Ruhe kommt, Frieden einkehren kann.
Es geht mir da wie dir @Flügelpfeil. Die Schilderungen der Geiseln sind unerträglich. Ich frage mich, wie man das über 500 Tage überleben konnte und weiterzuleben mit dem Wissen, jeder Tag könnte der Letzte sein, in Dunkelheit und gefesselt.
Verständlich, dass sie Hilfe von Trump erbitten. Ich bin mir nur nicht sicher, dass er es schafft, lebende Geiseln heimzubringen. Wir haben erlebt, was die Bestien tun, wenn sie merken, sie verlieren.
Wir können nur weiter beten!
@Ella
Ich hoffe einfach, dass einiges hinter den Kulissen geschieht, was wir nicht sehen und was zur Freilassung der Geiseln führen wird.
Tatsächlich habe ich eine Vermutung, mit der ich nicht wirklich glücklich bin, die aber Erfolg haben könnte in Bezug auf die Freilassung der restlichen Geiseln.
Aber ich werde mich jetzt hier nicht noch einmal „dem Geschrei“ aussetzen und zusätzliche Unruhe hier rein bringen. Zudem auch mir diesmal die Möglichkeit fast zu „absurd“ scheint.
Wollen wir darauf vertrauen, dass Gott viele Möglichkeiten hat und wenn es Menschen gibt, die in der Lage sind, jenseits der Gepflogenheiten zu denken, ist da sehr viel möglich.
Wenn ich in die Bibel schau, wie Gott Seine Pläne oft umgesetzt hat, ist da auch viel unkonventionelles und viel Kreativität bei. Vertrauen.
Und Gott danken und Ihn ehren. So siegen wir.
Es laufen wohl Gespräche wegen den Geiseln zwischen USA und Hamas direkt. Wir werden sehen. Ja, das stimmt. In der Bibel lassen sich viele Stellen finden, wo Gott unmöglich scheinendes möglich gemacht hat. Vertrauen wir dem, der alles kennt und weiß, selbst die tiefsten Abgründe der Menschen. Manchmal ist es schwer. Aber wenn ich sehe, was Gott in Israel schon alles gemacht hat, bekomme ich Hoffnung und neuen Mut. Liebe Grüße Ella
Oh das geht schon .Fragen Sie einfach mal Überlebende der Shoah, aber ich rate Ihnen, sich zu sputen, diese wahren Chronisten des größten je dokumentierten Zivilisationsbruches sterben allmählich aus
SHALOM ALEJCHEM
Trump und acht ehemalige Geiseln im Oval Office. Wir sind stolz auf Trump, meine Ehefrau vor allem.
Ultimatum an Hamas: ein Ultimatum von Dutzenden von Ultimaten, die folgen (ohne Folgen) werden.
Shalom,-Klaus@-Danke für Deine netten Worte.
-Ella@-Habe unter anderem gelebt in:20J.CH.20Jahre in Israel.Habe für EL AL im Sicherheitsbereich auf Flughäfen in GANZ Europa und ausserhalb gearbeitet.War nirgends sooo schön wie in Israel.Jetzt lebe ich seit einigen Jahren in DE,-Bayern-!Dies war der Wunsch meiner Lebenspartnerin.Sie will nicht in Israel leben,zu viel Probleme für Sie wegen Wirtschaft,Politik und Sicherheit.Habe ich akzeptiert,will Sie ja deswegen nicht verlassen.Sind ja schon über 20J.zusammen.Zwischendurch lebte Sie kurze Zeiten mit mir in Israel.Aber falls Sie vor mir gehen müsste würde ich wieder nach Israel ziehen-Nach Jerusalem,habe dort kleine Wohnung. L.G. Jerusalem
Berührend, lieber Jerusalem. Wünsche euch ganz viel Liebe. Und ja, ich m u s s immer nach Israel. Es ist wie eine Sehnsucht- Sucht. Chaim ist in IL geboren, mein lieber Mann. Ich in der BRD. Wir haben uns in einer Synagoge kennen gelernt. ✡Sei ganz lieb gegrüßt.🇮🇱 Shalom
Danke @Jerusalem
für so viel private Informationen. Da hast du ein bewegtes und spannendes Leben hinter und noch vor dir. Das ist schon gut, dass du da auf deine Partnerin auch Rücksicht nimmst und ihr beide aufeinander achtet. Ich kann sie verstehen. Nicht jeder könnte hier seine Brücken abbauen und in Israel neu anfangen. Mir wäre es jetzt gerade auch zu ungemütlich zwischen den Fronten. Aber es kommen bestimmt auch wieder bessere Zeiten. Geht es dir gesundheitlich mit dem Kiefer wieder gut inzwischen? Shalom und liebe Grüße Ella
Ach Jerusalem! Eine kleine Wohnung haben in Jerusalem – mein Traum!!! Aber wohl nicht erfüllbar…. 🙁
Gerne, Jerusalem (Avraham),verdammt gerne
SHALOM ALEJCHEM……Waffenbruder und Kamerad….. Leider sind meine Kenntnisse in Ivrit sehr begrenzt……….Zachor Zion shel Sahaw !
Ich freue mich, dass Trump sie eingeladen hat und das wahrnimmt, was durchlitten wurde. Das bringt ihnen auch Freude und Aufmerksamkeit. Heute nun hat die Hamas vermeldet, dass alle Geiseln getötet würden , sollte der Gazastreifen mit Militär betreten werden. 🫣🥺
@Marita
Immer wenn die Hamas Angst bekommt (was sie offiziell natürlich niemals haben würde), rasselt sie. Beispiele sind Ankündigungen, man würde den Geiseldeal aussetzen oder alle verbliebenen Geiseln töten.
Damit will sie Angst in der Bevölkerung auslösen um damit ihre Wünsche durchzusetzen. Grausam.
Das heißt nicht, dass diese Mörderbande das nicht tun könnte, aber sie weiß auch, ihre einzige Versicherung sind die Geiseln. Damit versucht man zu pokern.
Jetzt kommt es auch darauf an, wer die besseren Nerven hat, wer den besseren Rückhalt hat.
Es ist fürchterlich, aber auch ein Zeichen, dass die Hamas nicht so gut dasteht, wie sie versucht, alle glauben zu machen.
Beten wir, dass soviele Geiseln wie möglich rasch freikommen um sie aus den Händen ihrer Folterknechte zu befreien.
Beten wir um Weisheit und um Stärke für die Regierungsverantwortlichen.
Und um Einheit im Volk.
Ja Flügelpfeil, das ist mir auch ein echtes Gebetsanliegen, zu vertrauen, dass Rettung kommt. Es wird etwas geschehen.
Wenn ihr könnt, schaut bitte mal in die Jüdische Allgemeine rein dort ist ein Brief, ein Schreiben an Netanjahu veröffentlicht, er stammt von
Yarden Bibas, dem Vater der ermordeten Gingim Kfir und Ariel.
Lest und weint, wie ich…… SHALOM ALEJCHEM
@Klaus
Lieber Klaus, ich habe diesen Artauch gelesen. Ich denke, Yarden Bibas spricht da nicht nur für sich selbst.
„Wachen Sie jeden Morgen mit dem Ziel auf, uns zu spalten, oder wollen Sie unsere Bande stärken?“ Ich weiß nicht, inwieweit man Nethanjahu Schuld geben kann. Hier im Forum ist man geteilter Meinung über ihn. Ich bin geneigt zu sagen, dass er bisher richtig gehandelt hat. Nur dass er gegen eine staatliche Untersuchung ist, finde ich falsch. Und ehrlich glaube ich auch nicht, dass er mit Yarden zusammen in sein Haus geht. Dazu sollte sich Yarden eher Yitzhak Herzog wünschen. Von ihm kommt mehr Mitleiden und Empathie.
Ich bete weiter für die Freilassung aller Geiseln. Bibas hat Recht, niemanden zurückzulassen, ist die Identität Israels. Shalom! 🙏🎗🇮🇱
Es ist zum Weinen, JA 💦 ! Schrecklich für alle Beteiligten ! Aber Netanjahu hat das nicht gewollt und ist auch ein geplagter Mann. Alle brauchen Gebet ! Die Regierung und das Militär lernen daraus !
Danke Klaus,
habe den Beitrag gelesen.
Es ist herzzerreißend
– und nicht einfach.
Gefühle, Wünsche und sachliche Gegebenheiten.
Ich weiß nicht, welche Fehler Netanjahu konkret gemacht hat. Ich weiß auch nicht, ob andere es besser gemacht hätten, machen würden.
Ob eine Untersuchung zum gegenwärtigen Zeitpunkt richtig wäre?
Ich kann den Brief verstehen, aber ich habe auch den Eindruck, dass man nebenbei (ob bewusst oder unbewusst) versucht, Netanjahu „an den Karren zu fahren“. Aber auch das weiß ich nicht.
Ich hoffe, die Geiseln kommen frei.
Aber ich überlege, ob die Hamas überhaupt ein Interesse daran hat, alle Geiseln freizulassen.
Und ich frage mich, ob das irgendjemand überhaupt in Erwägung zieht oder man wirklich glaubt, die würden sich an irgendetwas halten, wenn man nur genug Zugeständnisse macht.
Man will glauben und hoffen, lässt aber außer acht, mit wem man es zu tun hat, weil man von den eigenen Einstellungen ausgeht und sich diese Schlechtigkeit bei anderen nicht vorstellen kann.
Letztlich kann nur Gott helfen.
@Klaus
Auch ich habe den Artikel gelesen. Vielen Dank für die Info. Es ist sehr berührend,wie Jarden Bibas das geschrieben hat. Und ja es muss dringend aufgearbeitet werden. Aber ob Netanjahu wirklich mit Jarden mit geht um sich das anzugucken,bezweifle ich. Und ich muss sagen,es ist gut,wenn jemand so kämpft wie Jarden. Da bin ich froh, er hat seinen Lebensmut nicht vollkommen verloren. Das ist gut. Viele Grüße
Manu
Ich bin nicht sehr religiös, weil ich Religion für eine sehr gefährliche Waffe halte, gefährlich in den Händen gefährlicher Geister,aber ich glaube.
An dem Tag, wenn Armageddon erfolgt ist und sich östlich Zions die Erde auftut, um die letzten Scharen Satans zu verschlingen, und Urian selbst durch seinen Bezwinger angekettet auf sein Urteil wartet, wird der siegreiche Heerführer, der Erzengel Michael auf Anweisung des Ewigen ,überbracht durch Gabriel, den Herold des Herrn, die Trompeten zum jüngsten Gericht erschallen lassen im Joschafat-Tal und die Toten herbei rufen , auf daß sie gerichtet werden, im Guten wie im Bösen und der Herr,der Ewige wird Gerechtigkeit walten lassen, im Guten wie im Bösen und dies wird auf ewig gelten .
Es gibt in den Prophezeiungen der drei monotheistischen Religionen verschiedene Versionen dieses Ereignisses, doch der Grundkonsenz ist der selbe, es wird Gerechtigkeit geübt werden. Das ist meine Hoffnung, es soll auch Eure und die aller, die guten Willens sind, sein…………..SHALOM