Meinung

Die „Tagesschau“ liefert wieder ein Beispiel für eine unsägliche Formulierung

Der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk lässt wieder Sorgfalt vermissen, wenn es um Israel geht. Eine Lernkurve ist nicht ersichtlich. Ein Kommentar
Von Daniel Frick
Eine Hand auf einer Tastatur

Nach mehr als zwei Jahren Gazakrieg wäre es zu erwarten, dass der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk aus seinen Fehlern lernt. Aber ein Bericht auf der Seite der „Tageschau“ vom Mittwoch gibt einmal mehr Anlass zur Ernüchterung: „Trotz Waffenruhe: Israel greift erneut Ziele im Gaza und Libanon an“.

Eine Schlagzeile mit Schlagseite. Erst im Text erfährt der Leser etwas vom vorausgegangenen Angriff der Hamas. Aber in der Darstellung bei den Sozialen Medien oder bei einer Google-Suche kommt nur die verzerrende Überschrift rüber, durch die Israel als Aggressor dasteht.

Keine Lernkurve

Derartige Vorfälle sind längst nicht mehr als Versehen zu verstehen. Nicht nach mehr als zwei Jahren Gazakrieg, in denen zunehmend klar geworden ist, dass Medien eine entscheidende Rolle im Propagandakrieg der Hamas spielen können. Entsprechend wäre Sorgsamkeit bei den Formulierungen angebracht. Doch was die „Tagesschau“ macht, ist Vorsatz, eine andere Erklärung gibt es dafür nicht mehr.

Es ist inzwischen auch nicht mehr relevant, ob die Sender für solche Fehltritte um Entschuldigung bitten. Solche Bitten sind erstens nicht glaubhaft, wenn keine Lernkurve zu erkennen ist. Zudem war es zuletzt immer so, dass verzerrende Darstellungen Verbreitung fanden, die Korrektur aber unterging – wie es oft das Schicksal von Richtigstellungen ist. Israel bleibt der Geschädigte.

Der ÖRR hatte seine Chance, einschlägige Kritik, die schon seit Jahren besteht, als Anlass für Besserungen zu nehmen; er hat sie verstreichen lassen. Das Gebot der Stunde lautet nun Entkoppelung: Wer diese anhaltende Verunglimpfung Israels nicht mehr mitfinanzieren will, sollte dies auch nicht mehr tun müssen.

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11 Antworten

  1. Wir müssen begreifen, dass die Welt kein Freund Gottes war, ist und auch nicht werden wird! Die Bibel warnt uns, ein Freund der Welt kann kein Freund Gottes sein. Tagesschau ist Welt pur!
    Lieber Gruß Martin

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  2. Ich danke Israel Netzwerk für die Informationen. Immerhin gibt es in unserer Demokratei noch aufrichtige Berichterstattung.
    Bitter nur, dass das Deutsche Volk durch GEZ zwangsweise ARD unterstützt.
    Warum gibt es keinen Aufschrei von der Politik gegen die ARD ?
    Merz sollte, wenn er es mal ernst meint, die ARD rügen ob dieser Israel-feindlichen Berichterstattung.
    Aber Merz ist auch nur halbherzig als Bundeskanzler.
    Es müssen neben den Jüdischen Vertretern auch endlich Andere ihren Mund aufmachen, und das geschieht zu wenig, die Mehrheit schweigt, und unser Land wird auch durch die ARD immer mehr antisemitisch.

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    1. @ Martin Sechting

      Ja, einen Aufschrei würde ich mir auch wünschen – und nicht nur bezüglich der die Wahrheit verzerrenden und manipulativen Berichterstattung von Tagesschau und den anderen Vertretern unserer ÖRM, sondern auch ganz grundsätzlich bezüglich der Medienberichterstattung zu Nahost, zum Umgang mit Migration und zu den gegenüber den Extremismus-Verteidigern und -Verstehern viel zu tolerant auftretenden Elementen in unserer Gesellschaft.

      Gestern Abend regte ich mich auf wegen der gegen Medienstaatsminister Weimar angezettelten subversiven Medienkampagne, heute rege ich mich wieder auf wegen der Tatsache, dass gegen den Polizei-Gewerkschaftler Manuel Ostermann ein Verfahren eingeleitet wurde.

      Konkret schreibt Ostermann in seinem Buch „Deutschland ist nicht mehr sicher – Wie unsere Polizei zwischen Politik und Straße aufgerieben wird“, der im betreffenden Fall beschuldigte 19 jährige Syrer habe den 20-Jährigen Philippos Tsanis 2024 „totgeschlagen“, obwohl der Beschuldigte nur wegen versuchten Totschlags verurteilt wurde, da nicht nachgewiesen werden konnte, ob seine Schläge kausal für den Tod waren. Jetzt geht es also um die juristische Spitzfindigkeit, ob diese Benennung rechtlich zulässig ist. Andernfalls müsse dem Täter ein Schadensersatz von 25 000 € zugestanden und das Buch vom Markt genommen werden.

      Ich könnte heulen und schreien: Wohin geht die Reise in unserem Land? Wo ist Vernunft und der Mut geblieben, die Wahrheit auszusprechen und als das zu benennen, was geschehen ist?

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    2. Fortsetzung:

      Erstens ist es schon empörend genug gewesen, diesen Täter lediglich wegen „versuchten Totschlags“ zu nur 9 Jahren Jugendstrafe zu verurteilen.

      Der Richter sagte, man habe bei dem 19 Jahre alte Syrer Jugendstrafrecht angewandt. Es gebe Reifeverzögerungen, der Angeklagte habe Fluchterfahrungen durchgemacht, sei mit zehn Jahren aus Syrien nach Deutschland gekommen. Auch der Wechsel nach Bad Oeynhausen im Oktober 2023 sei nicht leicht gewesen.

      Frage dazu: Wie mag es wohl dem Opfer gegangen sein, als er mit mehreren Schädelbrüchen vom Täter vom Leben zum Tod befördert wurde – oder nein, der hat das ja nur „versucht“, als er mit Schlägen und Tritten, auf dem Kopf des Opfers knieend, auf Philippos „einwirkte“.

      Und zweitens: Schon sehr beachtlich, wie schnell die Justiz hierzulande in der Lage ist, ein solches Verfahren gegen einen Polizisten zu eröffnen. In anderen Sachen sieht sich unsere Rechtsprechung außerstande, derart zügig auf weitaus schlimmere Tatvergehen zu reagieren. Hier geht es immerhin nur um eine im Raum stehende „Verunglimpfung“ gegenüber einem verurteilten Straftäter, der mit seiner niederträchtig angewandten Gewalt gegen einen Menschen leider wegen fehlender Kausalketten nur wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung zur Verantwortung gezogen worden ist.

      Das erinnert mich an den Prozess gegen M. Gäfgen, der seinerzeit Jakob von Metzler ermordet hatte.

      Unfassbar, wie gut Täter-Opfer-Umkehr auch heute noch auf allen Ebenen in unserem Land funktioniert.

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      1. Caja, ich habe es gesehen. Die tapfere Mutter des Opfers tat mir leid, aber vielleicht leidet sie ja unter einer verzögerten Trauerbewältigung, wendet man die Logik des Richters an.
        „Wir haben zwar Meinungsfreiheit, aber man muss das Echo ertragen können“, so ähnlich hieß es doch mal von irgendwo.
        Fakt ist, dass die Meinungsfreiheit zunehmend attackiert wird, sofern man nicht zu den entsprechenden Lieblingen der Deutungshoheiten gehört und deren Lieder singt.

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      2. Nachtrag:

        Gerade hörte ich von der Vergleichslösung im Prozess gegen die Äußerungen im Buch von Ostermann.

        Das Gericht habe keine zu beanstandenden Passagen gefunden und die 25 000 € seien auch vom Tisch.

        Endlich mal ein vernünftiger Richter! Und ein noch vernünftigerer Angeklagter! Ostermann hatte die Möglichkeit des Vergleichs eröffnet, obwohl die Chancen gut für ihn standen, dass die Klage des Gewalttäters abschlägig beurteilt werden würde.

        Allerdings hätte dann die Möglichkeit für die Gegenseite bestanden, gegen dieses Urteil weiter vorzugehen. Dieses unsinnigen Klagen durch alle Instanzen wollte Ostermann mit Blick auf die Überlastung der Justiz durch sein besonnenes Angebot dankenswerterweise verhindern. Denn der Syrer wird wahrscheinlich Prozesskostenhilfe erhalten, weshalb der Anwalt mit Staatsgeldern entlohnt wird, die wir Steuerzahler aufgebracht haben.

        Es könnte durchaus sein, dass sich der Anwalt diese mit viel Popularität verbundene attraktive Einnahmequelle gerne gesichert hätte durch Beschreiten des Instanzenzugs bis zum bitteren Ende. Dem ist nun ein Riegel vorgeschoben. Traurig nur, dass ohne Ostermanns großzügiges Einlenken zum für die Gegenseite unverdienten Vergleich unsere Justiz weiter durch ein völlig absurdes Verfahren missbraucht hätte werden können. Armer Rechtsstaat Deutschland.

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  3. Es ist in der Tat kein Versehen, sondern Vorsatz.

    Man muss aber beachten, dass es sich bei „Tagesschau“, „Tagesthemen“, „heute“ und „heute Journal“ schon länger nicht mehr um Journalismus handelt, sondern um links-ideologischen Aktivismus!

    Ein Skandal dabei ist, dass Millionen von Menschen dazu genötigt werden, diese Desinformation sowie teilweisen Fake News in Sachen „Israel“ durch Zwangsgebühren mitfinanzieren zu müssen. Man hat kein demokratisches Mittel, sich gegen diesen politischen Aktivismus in der grotesken Verkleidung eines scheinbaren Journalismus zu erwehren.

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  4. Ich wundere mich tatsächlich auch immer über die Einseitige Berichterstattung, und es ärgert mich mittlerweile sehr. Es geht immer nur gegen Israel. Von der Hamas ist meistens nichts zu hören. Jeder einzelne Angriff, egal ob es ein Angriff von den Siedlern ist oder was auch immer wird über Israel berichtet aber nie darüber, dass Israel von der palästinensischen Bevölkerung angegriffen wurde. Auch darüber gäbe es genug zu berichten.
    Sie scheint tatsächlich nichts gelernt zu haben, aus der Vergangenheit.

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  5. @ Israelnetz

    Vielen Dank an die Redaktion für die deutlichen Worte in der Kommentierung des unhaltbaren Umgangs unserer ÖRM mit Israel! Leider beschränkt sich die derartig einseitig ausfallende Positionierung nicht nur auf Israel, sondern erstreckt sich auf alles, was nicht dem links-woken Mainstream entspricht.

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    1. @Caja
      Zahlen Sie noch die Rundfunkgebühren? Oder haben Sie sich entschieden gegen die links-woke Berichterstattung des ÖRR etwas zu unternehmen und wie viele tausend Bürger den Beitrag zu verweigern?
      Also, auch gegebenenfalls den entstehenden Rechtsweg zu gehen?

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  6. Und deshalb tragen auch „diese“ Medien indirekt eine Mitverantwortung für die Agression und Voreingenommenheit gegenüber Israel, lange schon vor dem 7.10.2023, aber auch für diesen schrecklichen Tag.
    Der „Feind“ beobachtet die allgemeine Stimmung ganz genau und nutzt die Gunst der Stunde, wo er sich in seinem eh schon vorhandenen Hass bestätigt fühlen kann.
    Diese Medien sollten lieber die UN/UNRWA unter Druck setzen und entradikalisierte Schulbücher einfordern und sich diese dann offenlegen lassen.
    Man ist doch immer so erpicht auf Faktenchecks.

    Im Trump-Plan ist unter Punkt 18 die Rede von einem interreligiösen Dialog. Es gibt also genug zu tun und warten Sie nicht damit, anstatt Israel immer wieder an den Pranger zu stellen.
    Wir wollen zügig die neuen Schulbücher sehen, und zwar ungeschwärzt.

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