Bei Israelbesuch: Innenminister Dobrindt verteidigt Angriffe auf Iran

Bundesinnenminister Dobrindt besucht überraschend Israel. Dabei verteidigt der CSU-Politiker Israels Angriff auf den Iran und wirbt für eine enge Zusammenarbeit zwischen Israel und der Bundesrepublik.
Von Israelnetz
Dobrindt

JERUSALEM (inn) – Als erster Staatsgast nach dem zwölftägigen Krieg gegen den Iran hat am Wochenende der deutsche Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) überraschend Israel besucht. Der Besuch folgte einer Einladung des israelischen Außenministers Gideon Sa’ar (Neue Hoffnung), wie das Innenministerium in Berlin mitteilte.

Am Sonntag reiste Dobrindt nach Bat Jam, im Süden von Tel Aviv, um sich den Einschlagsort einer iranischen Rakete anzuschauen. Bei dem Angriff kamen neun Menschen ums Leben. Dobrindt erklärte, man sehe, „dass hier ein Krieg gegen die Zivilbevölkerung geführt wird“. Aus Sicht von Dobrindt sei die Welt ohne ein iranisches Atomprogramm sicherer. Deswegen sei es „nachvollziehbar und richtig“, dass das Atomprogramm zerstört wird.

Israel habe die Unterstützung Deutschlands bei den Maßnahmen der vergangenen Wochen, erklärte er mit Blick auf die Angriffe auf das iranische Nuklearprogramm. Und weiter. „Für uns ist klar, der Iran muss auch deutlich machen, dass er von seinem Ziel, Israel auszulöschen, abkommt.“

Kritische Töne schlug Dobrindt hinsichtlich der Situation im Gazastreifen an. Er forderte, dass „die Punkte, bei denen die Lebensmittel verteilt werden (…) deutlich ausgeweitet werden müssen“. Mit Blick auf eine Beendigung der Kampfhandlungen erklärte er, dass es Anzeichen gebe, „dass in diese schwierige Situation Bewegung kommt“.

Laut Innenministerium traf sich Dobrindt neben Sa’ar auch mit Premier Benjamin Netanjahu (Likud), Verteidigungsminister Israel Katz (Likud), sowie dem Minister für strategische Aufklärung, Ron Dermer (Likud). Begleitet wurde Dobrindt vom deutschen Botschafter in Israel, Steffen Seibert, und seinem israelischen Pendant, Ron Prosor.

Kooperation mit Israel

Bei seinem Besuch in Israel hat Dobrindt auch über Schutzmaßnahmen digitaler Infrastruktur gesprochen. Gegenüber der „Bild“-Zeitung erklärte er, dass Israel zu unterstützen, für ihn bedeute, Gespräche über mögliche Kooperationen zu führen. Dazu gehöre auch, militärische und zivile Verteidigung zusammen zu denken. Gerade im Bereich der Cyberabwehr und des Bevölkerungsschutzes sei Israel Deutschland voraus.

„Auch wir müssen uns stärker auf neue Bedrohungslagen einstellen. Dabei werden wir eng mit Israel zusammenarbeiten. Deutschland braucht einen Cyber-Dome.“ Damit meint Dobrindt einen digitalen Schutzschild gegen Spionage und Sabotage, angelehnt an den „Iron Dome“, der Israel vor Kurzstreckenraketen schützt.

Ein echtes Raketenabwehrsystem nach Vorbild des „Iron Dome“ forderte ebenfalls am Sonntag der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU). In der „Bild am Sonntag“ plädierte Söder für eine Kooperation mit Israel, um dessen Erfahrung zu nutzen. (mas)

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5 Antworten

  1. Meine Anerkennung für Dobrindt! Er hat erkannt, dass Iran eine Atombombe gegen Israel jederzeit einsetzen würde. Und er hat verstanden, dass Hamas zerstört werden muss. So viel Verständnis auf einmal! Hoffentlich macht Steffen Seibert, der ihn begleitet, nicht alles Verständnis zunichte.

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  2. Dobrindt tut genau das, was ich von ihm als Bundesinnenminister erwartet habe, was ich auch von Wadephul erwartet hätte, aber der irrt ja im Moment auf baerbockschen Abwegen herum.
    Aber Dobrindt ist gezielt auf das israelische Können in Sachen innerer Sicherheit aus, das ist der richtige Umgang mit einem Partner, auf dessen Kenntnisse man setzen sollte, weil es hierzulande noch eine Menge Nachholbedarf
    in diesen Dingen gibt.
    NRW Innenminister Reul hat ganz zu Recht darauf hingewiesen ,daß sich die Topfguckerei
    bei den Israelis lohnt………. SHALOM ALEJCHEM

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  3. Und irgendwann werden hoffentlich noch viel mehr Menschen und Staaten begreifen, dass Israel richtig gehandelt hat. Mit Intelligenz und Mut für seine Sache einzustehen, auch mit etwas Kaltblütigkeit. Und nicht Solidarität mit Terroristen!

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