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Baumwolle aus Pakistan in Israel entdeckt

Heute gelten die Beziehungen zwischen Israel und dem muslimischen Pakistan als schwierig. Das war nicht immer so, legen archäologische Funde nahe.
Von Israelnetz
Baumwollfasern

TEL TSAF (inn) – Archäologen haben bei Ausgrabungen in einem 7.200 Jahre alten Dorf in Israel Baumwolle aus dem Gebiet des heutigen Pakistan gefunden. Das blau gefärbte Material stamme aus dem Indus-Tal, berichtet die israelische Onlinezeitung „Times of Israel“.

Der Fund gilt als einer der frühesten Nachweise von Baumwolle im Alten Orient. Der Fundort im Jordantal, nahe des Kibbutz Tirat Zvi, hielt bereits in der Vergangenheit „erstaunlich gut erhaltenes organisches Material“ bereit, erklärt der Archäologe Danny Rosenberg von der Universität Haifa.

Bei den neuen Funden handelt es sich um mikroskopisch kleine Baumwollfasern. Textilien aus organischen Materialien zersetzen sich mit der Zeit. Allerdings können Reste und einzelne Fasern noch in Sedimentschichten gefunden werden.

Globales Handelszentrum in Israel

Bisher sind Historiker davon ausgegangen, dass Stoffe in der Region zu damaliger Zeit aus Flachs oder Leinen bestanden. Später kamen tierische Produkte wie Wolle dazu. Der Baumwoll-Fund weise daher auf die Bedeutung Tel Tsafs als Handelszentrum hin. Denn die Domestizierung von Baumwolle geschah damals im Gebiet des heutigen Pakistans. Zwar könne die Herkunft der nun gefundenen Baumwolle nicht mit absoluter Sicherheit bestimmt werden, aber Pakistan als Ursprung sei die beste Hypothese, erklärt Rosenberg gegenüber der „Times of Israel“.

Dass Tel Tsaf in der Antike ein globales Handelszentrum war, belegten auch weitere Funde, sagt Rosenberg. In den vergangenen Jahren haben Archäologen Töpferwaren aus dem Irak oder Perlen aus Anatolien und aus Afrika gefunden. „Tel Tsaf war eine Art Knotenpunkt, an dem viel Handel getrieben wurde und sich viele Menschen aus aller Welt trafen.“

Wissenschaftler datieren die erste Besiedlung der Ortschaft auf 5.200 vor Christus. An den Ausgrabungen in Tel Tsaf sind neben israelischen auch amerikanische und deutsche Wissenschaftler beteiligt. (mas)

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2 Antworten

  1. Demnächst werden sicher auch noch die Überreste der Zollformulare gefunden, die den Import der „pakistanischen Baumwolle“ mittels eines Stempels mit hebräischen Buchstaben, einem Davidstern und einer Menorah dokumentieren. Schließlich ist die israelische Archäologie international dafür bekannt, seine Funktion bei der Konstruktion von Mythen ernstzunehmen.

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