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Asaria tritt Haft an

Begleitet von Unterstützern ist der frühere Soldat Elor Asaria heute ins Gefängnis gekommen. Eine Strafmilderung in dem vieldiskutierten Fall hatten Militärkreise zuvor ausgeschlossen.
Vorfall mit Folgen: Bei einem Einsatz in Hebron wurde ein am Boden liegender palästinensischer Terrorist erschossen

RAMLE (inn) – Der frühere Soldat Elor Asaria hat am Mittwochmorgen seine Haft angetreten. Um neun Uhr Ortszeit erschien der 21-Jährige am Militärgefängnis Nummer vier, das in Zentralisrael zwischen Rischon LeZion und seinem Wohnort Ramle liegt. Einem zuvor beantragten Haftaufschub wurde am Dienstag nicht stattgegeben.

Asaria muss laut einem Gerichtsurteil vom Februar wegen Totschlags anderthalb Jahre ins Gefängnis. Er hatte bei einem Einsatz am 24. März 2016 in Hebron einen bereits außer Gefecht gesetzten palästinensischen Terroristen erschossen. Dieser hatte zuvor israelische Soldaten angegriffen. Am 30. Juli bestätigte ein Militärgericht das Urteil, nachdem Asaria in Berufung gegangen war.

Begleitung von Unterstützern

Auf dem Weg zum Gefängnis begleiteten ihn neben seiner Familie einige Unterstützer mit einem Autokonvoi. Sie trugen T-Shirts mit seinem Konterfei und riefen „Elor ist ein Held“. Am Gefängnis warteten nach einem Bericht der Onlinezeitung „Times of Israel“ zahlreiche Reporter in der Hoffnung, eine Stellungnahme zu erhalten.

Noch am vergangenen Donnerstag hatte Asaria auf Facebook seine Unschuld beteuert. „Ich versichere Euch, dass ich aus einem Gefühl unmittelbarer Bedrohung am Ort des Angriffs gehandelt habe“, sagte er in einem Videobeitrag. Das Gericht habe aber anders geurteilt. Er werde die Haft erhobenen Hauptes antreten.

Die Richter wiesen bei dem Verfahren Asarias Beschreibung des Gefühls der Bedrohung zurück. Der Soldat habe am Anschlagsort kurz vor der Tat Lässigkeit an den Tag gelegt. Die siedlungskritische Organisation B’Tselem hatte ein Video des Vorfalls veröffentlicht. Militärkreise schlossen zudem eine Strafmilderung aus. Dies wäre nur möglich gewesen, wenn Asaria Reue gezeigt hätte.

Diskussion um Asaria

Der Anwalt der Familie Asaria, Joram Scheftel, sprach von einem „schwarzen Tag für Israel, für die Armee und 85 bis 90 Prozent der Bürger Israels“. Für den „arabischen Feind und damit für die israelischen Medien“ sei es jedoch ein glücklicher Tag.

Der Fall zog viele Diskussionen in der Gesellschaft nach sich und sorgte auch für Unstimmigkeit innerhalb der Regierung. Premierminister Benjamin Netanjahu sprach sich für eine Begnadigung aus, während der damalige Verteidigungsminister Mosche Ja’alon mit Verweis auf die ethischen Ansprüche der Armee die Unterstützung für Asaria kritisierte.

Von: df

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