TEL AVIV (inn) – Nach einem Raketentreffer am Sonntag auf dem Gelände des Ben-Gurion-Flughafens geht das Militär von einer technischen Fehlfunktion bei dem Abfangversuch aus. Demnach spielte bei dem Vorfall weder menschliches Versagen noch eine neuartige Angriffswaffe eine Rolle.
Eine Rakete der Huthi-Terroristen war in der Nähe der Zugangsstraße zum Terminal 3 eingeschlagen. Sechs Menschen wurden dabei leicht verletzt, die Zugangsstraße beschädigt. Der Flughafenbetrieb kam kurzzeitig zum Stillstand, Fluglinien sagten rund 20 Flüge ab.
Laut ersten Untersuchungen gelang zwar zunächst die Identifizierung der Rakete und die Aktivierung des Alarms. Doch dann sei es in der Abfangrakete des „Arrow“-Systems zu einer Störung gekommen. Eine weitere Abfangrakete des von den Amerikanern zur Verfügung gestellten THAAD-Systems verfehlte ebenfalls ihr Ziel.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) kündigte in einer Reaktion Vergeltung an. Er betonte, dass die Huthi-Terroristen auf Anweisung des Iran agierten. „Wir werden das Nötige tun, um dem Iran eine angemessene Warnung zu senden, dass wir derartige Taten nicht tolerieren können.“
Offensive in Vorbereitung
Unterdessen stimmte das Sicherheitskabinett am Sonntagabend für eine erhebliche Ausweitung der Offensive im Gazastreifen. Bereits am Samstagabend rief die Armee Zehntausende Reservisten auf, sich in dieser Woche zu melden. Sie sollen vor allem die regulären Truppen an den anderen Fronten ersetzen, damit diese für den Gazastreifen zur Verfügung stehen.
Laut Medienberichten ist es das Ziel, Gebiete im Gazastreifen von den Hamas-Terroristen zu erobern und zu halten. Armeechef Ejal Samir hat die politische Führung allerdings gewarnt, dass eine größere Offensive zum „Verlust“ der verbliebenen Geiseln führen könnte. Die beiden Kriegsziele, die Befreiung der Geiseln und der Sieg über die Hamas, seien schwer zu vereinbaren.
Frist bis Mitte Mai
Die Armee soll den Plan allerdings erst nach dem Besuch von US-Präsident Donald Trump (Republikaner) im Nahen Osten umsetzen; bis dahin habe die Hamas Zeit, den aktuellen Vorschlag zu einem Geiseldeal anzunehmen. Trump wird am 13. Mai in Saudi-Arabien erwartet. Bis zum 16. Mai sind Aufenthalte in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Katar vorgesehen.
Netanjahu hatte zuletzt Katar vorgeworfen, einen Deal zu verhindern. Eine Vereinbarung zur Rückführung von etwa der Hälfte der verbliebenen 59 Geiseln habe kurz vor dem Abschluss gestanden, sagte er am Sonntag. Doch Katar habe nicht genügend Druck auf die Hamas ausgeübt.
Bereits in der Woche zuvor hatten israelische Regierungsvertreter Katar vorgeworfen, den Deal zu sabotieren. Katar wies die Vorwürfe am Samstag zurück.
Zwei Soldaten durch Sprengfalle getötet
Der Krieg im Gazastreifen bleibt für Israel indes weiter verlustreich: Am Samstag sind zwei weitere Soldaten durch eine Sprengfalle in Rafah getötet worden. Seit Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober 2023 sind an der Südfront 416 Soldaten gefallen.
Die Hamas gibt die Zahl der seit Kriegsbeginn Getöteten mit 52.400 an. Dabei unterscheidet sie nicht zwischen Terroristen und Zivilisten. Der Krieg wurde ausgelöst durch das Terrormassaker am 7. Oktober.
UN lehnen Vorschlag für Neuregelung humanitäre Hilfe ab
Indes haben die Vereinten Nationen am Sonntag einen israelischen Vorschlag zur Neuaufstellung der humanitären Hilfe im Gazastreifen abgelehnt. Laut dem Plan sollen in Zukunft anstatt der großen Hilfspakete kleinere Kisten mit Nahrung direkt an die Familien verteilt werden. Den Prozess sollen Hilfsorganisationen unter dem Schutz privater Sicherheitsunternehmen durchführen.
Dabei soll jede Familie einen Vertreter ernennen, der das Hilfspaket in zugewiesenen Sicherheitszonen abholt. Der Vorrat reicht für mehrere Tage. Dann darf der Vertreter ein weiteres Paket abholen.
Die Armee hofft, durch diese Methode Plünderungen der humanitären Hilfe durch die Hamas und andere Terroristen zu verhindern. Die israelischen Soldaten werden dabei nicht direkt involviert sein, aber den äußeren Schutz gewährleisten.
Die Vereinten Nationen sehen in der Methode jedoch den Versuch, lebenserhaltende Güter als Druckmittel einzusetzen. Große Teile der Bevölkerung, vor allem diejenigen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, würden dabei leer ausgehen. Die Abholung in militärischen Gebieten erhöhe die Gefahr für Zivilisten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. (df)
10 Antworten
Die UN hat überhaupt nichts abzulehnen. Ihre UNRWA muss aufgelöst werden. Es gibt bereits eine UN Flüchtlingshilfe. Pals brauchen keine eigene. Man sah ja, was die treiben mit Spenden.
Mein Beileid zu den Familien der durch Sprengfallen in Rafah getöteten Soldaten.
Fliegen da auch durch Hamas eigene Zivilisten in Luft? ( War es dann Israel?)
Ich möchte, dass in Gaza Babys, Kinder, Frauen Essen, Wasser und Med. Hilfe erhalten. Männer nur, wenn sie keine Terroristen sind. Wer könnte das prüfen? Wer könnte verteilen? Keine Araber. Ich traue Katar, Ägypten, Jordanien nicht. Und ich möchte unsere noch lebenden und toten Geiseln. H’RR, hilf!. Shalom
Der israelische Vorschlag erscheint mir durchaus vernünftig und durchsetzbar. Die zitierten Argumente dagegen sind an den Haaren herbeigezogen. In jeder palästinensischen Familie wird es ja wohl ein Mitglied geben, das nicht gehbehindert ist…könnte es sein, daß es manchen Hilfsorganisationen um etwas ganz anderes geht, als den Zivilisten zu helfen 🤔
@Antonia
Da bin ich ganz deiner Meinung. Das sind doch meist Großfamilien und in dieser Bevölkerungsdichte leben sie Seite an Seite, Zelt an Zelt. Da wird man sich untereinander helfen. Man sollte der Sache zumindest eine Chance einräumen so wie man dies letztes Jahr mit dem Pier auch tat. Man weiß immer erst hinterher, ob so etwas funktioniert. Warum sollte es nicht? Besser, als nur dasitzen, Israel Schuld zuweisen und Argumente an den Haaren herbeiziehen.
Und alles, damit man den Vorwurf des Aushungerns und Genozids weiter befeuern kann.
Die UNO lehnt also die Verteilung durch Israel ab wegen der Gefahren für Geber und Empfänger !
Trauen die etwa den von ihnen so hofierten Extremisten in Gaza selbst nicht über den Weg?
Denn von den IDF und den israelischen Hilfsorganisationen geht eine solche Gefahr nicht aus, ich bin fast geneigt anzunehmen, daß man befürchtet, es könnten bei der Verteilung auch ein paar getarnte Terroristen
kassiert werden…….SHALOM ALEJCHEM
Ich fürchte, es ist eher die Angst, dass das arme Opfer Hamas nichts mehr abbekommt. Dass sie keine Kraft mehr zum kämpfen haben – obwohl die Hamas noch Lebensmittel hat – oder aber sie keine stehlen und teuer verkaufen kann. Endlich würde die Bevölkerung versorgt ohne Geld dafür an ihre Schergen zahlen zu müssen. Es ist ein Armutzeugnis der UN. Aber das sind wir ja gewöhnt. Wenn es um Israel geht wird bei der UN das Gehirn ausgeschaltet.
Und ich wiederhole mich gerne: wenn das funktioniert und es kann funktionieren, dann zeigt es, dass die UNRWA überflüssig ist. Und das ist weder im Sinne von Lazzarini noch von Guterres.
Die Hamas gibt die Zahl der Getöteten mit 52.400 an. Dabei unterscheidet sie nicht zwischen Terroristen und Zivilisten. Wir auch nicht. Mia Schem: „Es gibt keine unschuldigen Zivilisten in Gaza“.
Die Huthis hatte ich in meinem ersten Beitrag vergessen zu erwähnen. Sie müssen wohl weiterhin von Israel und Trump was auf die Mütze bekommen. Mit dem Iran wäre ich zurzeit vorsichtig, Israel hat derzeit mit Gaza und Syrien genug zu tun, es braucht die neue ballistische Rakete nicht.
Die 10000 neu einberufenen Reservisten tun mir leid. Wenn ich israelische Mutter wäre, würde ich vermutlich wie Reinhard Mey sagen: Nein, meine Söhne geb ich nicht!? 🤷♀️ Mein herzliches Beileid an die Lieben der gefallenen Soldaten, ich leide da immer sehr mit. 🙏 Diese Sprengfallen sind einfach ein gigantisches Problem.
Für die UN zählt nur die Rettung ihrer Terrororganisation UNRWA. Wenn der Vorschlag Israels/USA funktioniert, zeigt es dass die Aussage, es geht nicht ohne UNRWA gelogen war. Und das muss unbedingt verhindert werden. Denn ansonsten kommen die Stimmen, dass die UNRWA aufgelöst werden kann. Und das will die UN verhindern.
Die Menschen sind ihnen dabei vollkommen egal, rettet die UNRWA, rettet die Hamas, ist das einzige Ziel der UN. Und das ist ja nicht nur im Gazastreifen so. Die UN war auch Komplettversager in Ruanda, im Sudan, im Kongo, usw. Man kann auf sie verzichten. Solange man nicht bereit ist, Reformen durchzuführen, solange macht man einfach so weiter. Und die Menschen interessieren nicht.
Also mir tut jeder Tote in dem leidigen Krieg leid – außer denen, die ihn angefangen haben und ihn nicht beenden – ?! Also ich bete für einen soliden Frieden zwischen den gemäßigten Arabern und dem kleinen Israel und wenn der Preis dafür ist (der mich auch schmerzt, weil ich mich an die Intifada erinnere) , dass Gaza von den Israelis besetzt ist und bleibt wegen der Sicherheit so akzeptiere ich das. Als ich Kind war, war es recht ruhig in Israel und damals war Gaza besetzt und die PLO waren Terroristen. Wenn die Hamas nicht aufhört zu regieren bleibt es (leider) so. Übrigens gibt es für mich zwei Sorten Araber, die einen akzeptieren den Staat Israel, mit denen unterhalte ich mich. Die anderen wünschen seine Auslöschung und denen sage ich mittlerweile offen, das wollten die Nazis auch, sie sind gescheitert. Dann gehe ich aber weg. Ich fürchte mich vor denen?! * SHALOM
Aber der HERR sprach zu Shmuel: Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen. Denn es ist nicht so, wie ein Mensch es sieht: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.
1 Samuel 16:7
Dieser Krieg ist ein grausamer, eine blutige Schweinerei. Leider. Es gibt viele tote IDF Soldaten. Israel nimmt das in Kauf, obwohl das Land militärisch die Möglichkeit hätte Gaza umgehend auszulöschen. Es sind noch Geiseln in der Hand der Hamas. Sollte Israel Rücksicht auf die Meinung der Welt nehmen? Nein ,denn egal was Israel tut, es wird immer verurteilt werden, selbst wenn sie jeden Pali in Gold fasst. Es ist der unausrottbare Judenhass.