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Apple erweitert palästinensisches Entwicklungszentrum

Apple baut seinen Standort in der Planstadt Rawabi aus. Der amerikanische Technikkonzern sieht den Vorstoß auch als politisches Projekt.
Von Israelnetz
Rawabi

RAWABI (inn) – Apple will sein Entwicklungszentrum in der palästinensischen Planstadt Rawabi ausbauen. Das verkündete der amerikanische Technikkonzern am Dienstag. Derzeit beschäftigt Apple dort rund 60 Computerexperten. Wie viele in den kommenden Jahren hinzukommen sollen, wurde nicht bekannt. Rawabi liegt rund 25 Kilometer nördlich von Jerusalem.

Das Entwicklungszentrum nahm im Jahr 2018 seinen Betrieb mit den ersten fünf Mitarbeitern auf. Es unterhält dabei auch eine Partnerschaft mit dem palästinensischen Software-Unternehmen ASAL. Der Standort arbeitet zudem mit den Apple-Zentren in den israelischen Städten Herzlia und Haifa zusammen, wo 2.000 Menschen beschäftigt sind.

Politisches Geschäft

Der Konzern sieht den Ausbau auch als Beitrag für den Frieden. „Durch die Schaffung weiterer Möglichkeiten für palästinensische Ingenieure sahen wir einen Weg, wichtige regionale Angelegenheiten anzugehen und zugleich die Kernwerte von Apple zu fördern“, sagte Johny Srouji. Der arabische Christ ist der höchstrangige Israeli im Apple-Konzern und leitet stellvertretend die Hardware-Abteilung.

Vor der Ankündigung hatte sich Srouji mit dem israelischen Präsidenten Jitzchak Herzog getroffen, der die Initiative unterstützt. Als Werte nannte Srouji Inklusion und Diversität. „Für wirklichen und nachhaltigen Wandel bedarf es auch der Logik des Geschäftes. Talente in Orten wie der Palästinensischen Autonomiebehörde ausfindig zu machen, erweitert unser Netzwerk an qualifizierten Ingenieuren.“

Hoffnung auf Zulauf

Der palästinensische Unternehmer Baschar Masri ist Urheber der Planstadt. Er gehört auch dem Leitungsausschuss von ASAL an. Zu den neuen Plänen sagte er: „Unsere Arbeit mit Apple bietet jedes Jahr für immer mehr Palästinenser echte Karrieren und hochbezahlte Arbeitsplätze. Rawabi ist ein Zentrum für Technologie und Innovation.“

In der Planstadt Rawabi entstanden im Jahr 2010 die ersten Häuser, auch mithilfe von Geldern aus Katar. Die Ortschaft ist aber auch als „Geisterstadt“ verschrien: Vorgesehen sind rund 40.000 Einwohner, heute leben dort etwa 5.000 Menschen. Ein Drittel von ihnen kommt nur für das Wochenende. Als einen Grund für den geringen Zulauf nennt die israelische Zeitung „Ha’aretz“ das Konzept der Stadt: Für einfache Palästinenser ist Rawabi zu elitär. (df)

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