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Antisemitismus-Beauftragter Klein kritisiert Bayern München

Während sich Fans in deutschen Stadien dieser Tage gegen Antisemitismus positionieren, unterstützen einige Fußballer die Palästinenser in den sozialen Netzwerken – auch der Bayern-Profi Mazraoui. Die Reaktion des Vereins findet der Antisemitismus-Beauftragte inakzeptabel. Er fordert Konsequenzen.
Von Martin Schlorke
Felix Klein

Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat den FC Bayern München wegen seines Umgangs mit dem marokkanischen Spieler Noussair Mazraoui kritisiert. Dieser hatte wenige Tage nach dem Angriff der Hamas auf Israel auf Instagram einen Post geteilt, in dem eine Stimme sagt: „Gott, hilf unseren unterdrückten Brüdern in Palästina, damit sie den Sieg erringen. Möge Gott den Toten Gnade schenken, möge Gott ihre Verwundeten heilen.“ Der FC Bayern München sah nach „ausführlichen und klärenden Gesprächen“ von Konsequenzen ab.

Im Israelnetz-Podcast „Krieg in Israel“ bezeichnete Klein das Vorgehen des Vereins als „absolut inakzeptabel, ungenügend und wirklich nicht hinnehmbar“. Gerade der FC Bayern, dessen Gründungspräsident Kurt Landauer Jude war, habe „immer jüdisches Leben unterstützt und den Kampf gegen Antisemitismus – theoretisch geführt. Wenn es jetzt konkret wird, müssen wir auch den FC Bayern an seinen Taten messen.“ Darüber müssten sich die Verantwortlichen des Vereins jetzt im Klaren sein, erklärt Klein.  

Er appelliere an den FC Bayern, diese Entscheidung nochmals zu überdenken. Der Verein müsse wirtschaftliche Gesichtspunkte beiseiteschieben und die moralischen Werte in den Vordergrund rücken. Das Handeln des Spielers „muss Konsequenzen haben. Hier erwarte ich noch mehr“. Dies sei auch notwendig, weil Mazraoui für viele eine Vorbildfunktion habe.

„Brauchen wehrhafte Zivilgesellschaft“

Im Podcast befürwortet Klein zudem ein Verbot von Demonstrationen, die offen antisemitisch sind. Zudem sei er überzeugt, dass Deutschlands Sicherheitsbehörden im Umgang mit antisemitischen Straftaten „insgesamt gut aufgestellt ist“. So seien in den vergangenen Jahren Gesetzeslücken geschlossen und Strafverschärfungen vorgenommen worden. Dennoch gebe es weiteren Handlungsbedarf. So müsse beim Tatbestand der Volksverhetzung nachgebessert werden. Dieser müsse künftig auch Anwendung finden, ohne dass wie bisher eine Störung des öffentlichen Friedens festgestellt werden müsse.

Dennoch machte Klein deutlich, dass trotz aller Bemühungen staatliche Institutionen den Kampf gegen Antisemitismus „nie wirksam führen können“. Es brauche immer eine mutige und wehrhafte Zivilgesellschaft, die sich gegen Judenhass wendet. Schweigen werde aus Sicht von Antisemiten als Zustimmung wahrgenommen, und das dürfe nicht sein.

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8 Antworten

  1. Im Sommer war ich geneigt, meine Abneigung gegen den FC Bayern ein wenig zu verringern: Israelischer Torwart und Kane als Englischer Nationalspieler sind positive Aushängeschilder. Aber der FC Bayern bleibt seinem nicht überall ankommenden negativem Image treu. Mainz 05 war konsequent und hat sich von einem Spieler mit ähnlichem Vorfall getrennt. Wichtig ist, dass sich der Vorfall beim FC Bayern NICHT wiederholt, sonst MUSS der Verein handeln. Ob er es tut, ist dann noch eine weitere Frage.
    Noch wichtiger als FC Bayern sind die Medien, und da muss sich vor allem das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen hinterfragen, wie lange man noch Berichte der HAMAS übernimmt, wie in der ARD Tagesschau am DIenstag, 17.10., nach dem zerstörten Krankenhaus, das durch eine HAMAS-Rakete getroffen wurde. Aber nicht lt. ARD. Lt. ARD waren es die Israelis.

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  2. Gerade der FC Bayern, dessen Gründungspräsident Kurt Landauer Jude war, habe „immer jüdisches Leben unterstützt und den Kampf gegen Antisemitismus von rechts, denn moslemischen Antisemitismus gibt es nicht.

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  3. Im Profifußball gibt es ohnehin keine Moral. Im übrigen macht die Nationalmannschaft als hemmungsloses Negativbeispiel es allen vor: ein türkischer Erdogananhänger ist sogar Mannschaftskapitän und in der Abwehr steht mit Rüdiger, ein radikaler Moslem, der im Internet islamistische Kopfabrufer (französischer Lehrer geköpft) geliked hat.

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  4. Erfolgsaussichten auf dem Spielfeld dürfen nicht über den Werten unserer freiheitlich-demokratischen Ordnung stehen. Deshalb muss die Auseinandersetzung mit aller Konsequenz gegen sich antisemitisch äussernden Spieler erfolgen, ganz egal wie er heisst und woher er stammt.

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  5. Vielen Dank, ja, dass Sie sich an Bayern München wenden. Es gibt noch einen Spieler in der U21 v Schalke o4, der „Pro Palästinenser“ gepostet hatte, hab den Namen nicht parat, aber den sollte man auch rauswerfen. Sowie Özil!!

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  6. Die ganze Menschheit, und damit meine ich auch die „kleinen“ Muslime, die von ihren Führern verhetzt und getäuscht werden, sollten die TAQQIA, das Wesen des Islam erkennen! Wenn von Muslimführern behauptet wird, Allah sei der Gott Abrahams und Ismaels und Isaaks, so belügen sie sich selbst und die ganze Welt!
    Aber am Ende steht das Gericht des einigen und wahren Gottes – JAHWE, und alle Menschen, die lebenden und die Toten müssen ihre Knie beugen vor dem Heiligen und Gerechten !!!!!!!

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    1. Herr Albert Nola! Aus Ihren Kommentaren habe ich bisher vernommen, dass Sie Jude sind! Daher meine Frage: Kennen Sie die „eigenen Schriften“, die JAHWE -Gott seinem Volk hat geben lassen, nicht?
      Gott ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten. Das musste ein Prophet schon damals dem Volk weitergeben im Zusammenhang mit den „längst“ verstorbenen Vätern Israels!
      Schalom Israel und Ehre dem Höchsten!!!

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