Antiker Pilgerweg in Jerusalem wieder begehbar

Der wiedereröffnete Jerusalemer Pilgerweg führt zur südlichen Mauer des Tempelbergs. Im 1. Jahrhundert nutzten ihn jüdische Pilger, um in das Heiligtum zu kommen.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Tourismus-Attraktion wieder zugänglich: Mit einem Festakt wurde im September ein circa 2.000 Jahre alter Pilgerweg in der Davidsstadt in Jerusalem wiedereröffnet.

Gebaut wurde die Straße in der Zeit des Zweiten Tempels. Sie verband den Teich von Siloah mit dem Tempelberg und ist etwa 600 Meter lang und 8 Meter breit. Münzfunde entlang der Straße legen eine Datierung um circa 30 nach Christus nahe – als Pontius Pilatus Präfekt der Provinz Judäa war, wie Forscher der Israelischen Altertumsbehörde berichten.

Die Pilgerstraße sei ein antiker Mahane-Jehuda-Markt gewesen. Neben den Münzen förderten die Ausgrabungen auch Gewichtssteine zum Abwiegen von Ware und sogar einen Finanzbeleg zu Tage. Nun ist sie von beiden Seiten über einen Tunnel für Besucher zugänglich.

Feierliche Eröffnung in Jerusalem

Bei dem Festakt waren unter anderem der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud), Jerusalems Bürgermeister Mosche Lion (Jeruschalajim Achat), der amerikanische Außenminister Marco Rubio (Republikaner) und Mike Huckabee, Botschafter der Vereinigten Staaten in Israel, mit dabei.

In seiner Festansprache betonte Netanjahu, Jerusalem sei die ungeteilte Hauptstadt Israels. Auch Huckabee sprach von der historischen Verbundenheit des jüdischen Volkes mit dem Land.

Rubio bezeichnete den Pilgerweg auf X als „kraftvolle Erinnerung an die jüdisch-christlichen Werte“.

Kontroverse um Ausgrabung

Die steinerne und getreppte Straße liegt streckenweise unterhalb des arabischen Stadtteils Silwan. Rund 6 Prozent des Siedlungsgebiets sind betroffen. Deshalb waren die Ausgrabungsarbeiten von Beginn an umstritten.

Die Freilegung des Pilgerwegs begann 2007. Nur ein Jahr später stoppte der Oberste Gerichtshof in Israel vorübergehend das Vorhaben. Hintergrund der Entscheidung war die Sorge, dass die Ausgrabungen Häuser destabilisieren könnten. Aus diesem Grund überwachten Ingenieure den Prozess und der Tunnel wird von Stahlträgern gestützt. (mw)

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8 Antworten

  1. Schön, wenn gute Dinge gelingen. Aber schade, wenn Merz nichts anderes zu tun hat, als Millionen in den Gazastreifen zu senden. Wahrscheinlich trägt er leid über den Misserfolg der Hamas. Wichtiger wäre, das Geld an Israel zu senden, damit sie die Terrostruktur komplett zerstören können, beovr darauf mit den Geldern von Herrn Merz gebaut wird. Ihm fehlen einfach die richtigen Berater!

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  2. La antigua ruta es muy interesante. Me gustará mucho visitarla. Espero no tardar demasiado en volver a Jerusalem.

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