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„Afrika kehrt nach Israel zurück“

Drei Jahre nach Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen eröffnet der Tschad eine Botschaft in Israel. Israels Staatsspitze stellt den „historischen“ Schritt in einen größeren Kontext.
Von Israelnetz

RAMAT GAN (inn) – Der Tschad hat am Donnerstag eine Botschaft in Israel eröffnet. Neben dem Präsidenten der zentralafrikanischen Republik, Mahamat Idriss Déby Itno, war auch Israels Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) zur Eröffnungszeremonie in Ramat Gan bei Tel Aviv vor Ort.

Ursprünglich hatten Israel und der Tschad bereits nach der Unabhängigkeit des Tschad von Frankreich in den 1960er Jahren Beziehungen unterhalten. 1965 besuchte der damalige Präsident des Tschad, François Tombalbaye, den jüdischen Staat. Schon 1959 war eine Delegation aus dem Tschad in Israel zu Gast gewesen. 1972 brach das Land seine Beziehungen zum jüdischen Staat allerdings ab.

Foto: Moshe Pridan/GPO
1965: Tschads Präsident Tombalbaye zu Gast bei Premier Levi Eschkol

2018 dann kam der damalige Präsident des muslimisch geprägten Landes, Idriss Déby Itno, nach Israel. Im Folgejahr revanchierte sich Premier Netanjahu mit einem Besuch im Tschad; die beiden Seiten unterzeichneten eine Vereinbarung zur Normalisierung ihrer Beziehungen.

„Friede, Sicherheit, Wohlstand“

In Bezug auf die Botschaftseröffnung in Israel hieß es am Donnerstag aus dem israelischen Regierungsbüro, dies sei ein „historischer Moment“. „Wir stärken unsere Freundschaft und unser gemeinsames Interesse, Friede, Sicherheit und Wohlstand zu fördern“, sagte Netanjahu.

Zuvor war der Präsident des Tschad, Sohn des 2021 getöteten Amtsvorgängers, mit zahlreichen Vertretern des israelischen Staates zusammengekommen. Netanjahu hatte ihn am Mittwoch mit den Worten empfangen, aus israelischer Sicht seien die Beziehungen zu „einem großen Land im Herzen Afrikas außerordentlich wichtig“. Die Zusammenarbeit sei Teil von „Israels Rückkehr nach Afrika und der Rückkehr Afrikas nach Israel“.

„Israel – ein großartiges und schönes Land“

Auch Staatspräsident Jitzchak Herzog empfing Déby in seiner Jerusalemer Residenz. Die Beziehungen basierten zuvörderst auf Vertrauen, sagte Herzog. Der Staat Israel habe vom ersten Tag seiner Existenz daran geglaubt, gute Beziehungen mit Staaten Afrikas eingehen zu können. „Ich glaube an den mutigen Dialog zwischen der jüdischen Welt und der Welt des Islam“, fügte Herzog hinzu.

Déby sagte seinerseits, er sei froh, seine erste Reise nach Israel, „in Ihr großartiges und schönes Land“, absolvieren zu können, in „die Wiege der Zivilisation und der monotheistischen Religionen“. Er habe die Einzigartigkeit dieses Ortes mit seinen Geschehnissen und Menschen sehen können.

Der Präsident des Tschad hob besonders die Rolle des Mossad und des eigenen Nachrichtendienstes bei der Formung der beiderseitigen Kontakte hervor. Sie seien „die Architekten, die mit ihren eigenen Händen die Beziehungen zwischen uns gebaut haben“. Er betonte außerdem, dass sein Land seit der Normalisierung Israel auf der internationalen Bühne beständig diplomatisch und politisch unterstützt habe. (ser)

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13 Antworten

  1. Na ja, Südafrika lamentiert stets rum gegen IL.
    Dabei halten sie Farbige in Ghettos. Immer noch.

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    1. Und wieder einmal danebengeschossen, M. .

      Die „Townships“ sind schlimm. Aber sie sind keine Ghettos.
      Solltest Du eigentlich wissen.

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  2. Es wäre interessant zu erfahren, wieviel Israel in Form von direkten Geldzahlungen an entscheidende Persönlichkeiten und „Entwicklungshilfe“, z.B. in Form von Zurverfügungstellung von Abhörsoftware für den Tschadischen Geheimdienst, um Journalisten und Oppositionspolitiker abhören zu können, bezahlt hat. Die Botschaft eröffnete interessanterweise in Tel Aviv, wo doch Jerusalem die ewige Hauptstadt Israels ist…
    Und: der Tschad ist eines der wichtigsten Länder Afrikas, ja der ganzen Welt.

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    1. Richtig, Herr Luley. Die wichtigsten Länder der Welt sind die Autonomiebehehörde und der Iran. Schließlich muss die Judenvernichtung ja voran getrieben werden. Der Tschad weigert sich ja leider. Zynismus Ende.

      Wie geht eigentlich der Iran oder Syrien mit ihren Oppositionellen um, Herr Luley? Oder Abbas: Wie steht in dem Brandbrief der Palästinenser?
      „‚Wir könnten über die tausende von willkürlichen Gefangennahmen, Foltern und Hinrichtungen berichten, die ohne Gerichtsbeschluss im Namen der pal. Autoriotäten geschehen sind“.
      Wie stehen Sie dazu, Herr Luley?

      Und was ist mit der Iran? Tausende in Haft, zahlreiche Hinrichtungen in den letzten Wochen. Nur weil ein Volk die Freiheit will, wird es von der eigenen Regierung abgeschlachtet.

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  3. Herr Luley ist mal wieder sehr zuverlässig mit seiner Anti-Israel message. Lohn sich nicht drauf zu antworten, da es (British English) „business as usual“ btw. (American English) „Standard Operating Procedure (SOP)“.
    Auf jeden Fall hat er nicht nur die Zeit, viele messages zu Israelnetz-Nachrichten zu schreiben. Wundert mich nur, warum er die Punkte seiner Fragestellungen nicht selbst genau eruiert. Auch dazu müsste er doch sicher genug Zeit haben.
    Was diktatorische Regierungspraktikern angeht, so stellen die von Herrn Luley sehr geschätzten arabischen Länder und Gebiete (Palästinensische Autonomie-Behörde) natürlich einen unerschöpflichen Ideengeber dar. Aber dazu äußert er sich ja leider wenig bis gar nicht.

    Normale Bundesbürger haben Herrn Luleys „Freizeit-Budget“ ja nicht. Aber Vorkenntnisse und faktenbasiertes Arbeiten ermöglich zumindest die durchschnittliche Teilnahme am message posting.

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    1. @ Georgetown

      Es ist rührend, wie sehr Sie sich Sorgen um mein Zeitmanagement machen. Vielen Dank dafür! Freuen würde ich mich aber auch, wenn Sie Ihre Behauptung der von mir „sehr geschätzten arabischen Länder und Gebiete“ belegen würden. Dass ich den meist autoritär geführten arabischen Golfdiktaturen, dem Steinzei-Islam-Saudiarabien und vor allem der Assad-Diktatur nichts abgewinnen kann, müßten Sie unschwer aus vielen meiner Kommentare entnommen haben können. Gleiches gilt für das nicht zur arabischen Welt gehörende iranische Mullah-Regime. Wenn man sich allerdings von Vorurteilen leiten läßt, kann einem so eine Unterstellung natürlich schon mal unterlaufen. Realität wird sie aber trotzdem nicht! Treten Sie nicht für faktenbasiertes Arbeiten ein? Dann halten Sie sich bitte selbst an Ihre Prämissen.

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      1. Nichts zu danken, Herr Luley! Dass von der iranischen Bevölkerung nur 2 – 3 % arabisch sind, ist auch mir nicht entgangen – so etwa wusste ich aber schon vor meinen Iran-Aufenthalten. Von den arabischen Territorien nehmen wir mal PLO-Gebiete, Gaza, Libanon, Irak; Nordafrika käme sogar noch dazu. Das einzige arabische Land mit Demokratie war für kurze Zeit Tunesien (Ägypten unter islamistischer Herrschaft schließe ich mal aus; Libanon ist seit 1975 von Bürgerkriegen zerrissen, mit abwechseln syrischer und Hizbollah-Dominanz). Reicht doch auch was Korruption, mangelnde Demokratie, Unterdrückung angeht. Allein PLO und Gaza füllen da einiges aus. Oder stimmen sie damit nicht überein?
        Natürlich bin ich Ihnen mit Information gerne behilflich, Herr Luley. Hätten Sie aber darauf nicht selbst kommen können?!

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        1. @ Georgetown

          Vielen Dank für Ihre Informationen, die mir allerdings nicht ganz fremd waren, da ich über 10 Jahre in der arabischen Welt gelebt und gearbeitet habe. Und den Iran kenne ich seit Anfang der 1970er Jahre. Für sachdienliche Hinweise bin ich trotzdem dankbar. Ihre Bewertungen behalten Sie gern für sich.

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          1. Niedlicher Versuch einer Retourkutsche. Offensichtlich haben Sie nicht nur in der Woche keine ausfüllende Tätigkeit, sondern demonstrieren am Wochenende auch noch soziale Vereinsamung. Danke auch für die Mitteilung, dass Ihre Iran-Kontakte ein paar Jahre älter sind als meine; aber dafür waren die meinen sicherlich von anderer Art glücklicherweise. Wenn aber meine Informationen Ihnen nicht ganz fremd waren – warum stellen Sie mir dann solche für mich leicht zu beantwortenden Fragen. Muss Ihnen wirklich schlecht gehen, dass Sie sich für Israel bashing alt Dauerbeschäftigung entschieden haben?!

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  4. Mein Freund Abdel, waschechter Tschader, sagt, der Tschad sei das wichtigste Land in Afrika. Caleb, aus Burkina Faso, ist da anderer Meinung. Wer hat wohl Recht? Richtig! Es ist egal! Entscheidend sind die gute Zusammenarbeit und der Segen, der für die Bevölkerung der jeweiligen Länder daraus entsteht. Wenn doch nur alle Nationen so denken würden!

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  5. @Luley
    Es freut mich, dass Sie offenbar eine andere Sicht auf Jerusalem entwickeln! Ja, Jerusalem ist ISRAELS ewige Hauptstadt! Da stimmen wir vollkommen überein!

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