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Abbas sagt Vater von vermisstem Israeli Hilfe zu

PA-Präsident Abbas hat Angehörige des im Gazastreifen vermissten Israelis Avera Mengistu empfangen. Er will sich um dessen Rückkehr bemühen. Israel habe nicht genug für Mengistu getan, kritisiert ein ehemaliger Knesset-Abgeordneter.
Abbas zeigte sich laut Teilnehmern „bewegt“ angesichts des Schicksals Mengistus

RAMALLAH (inn) – Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, hat sich am Mittwoch mit Angehörigen des seit fünf Jahren verschollenen äthiopischstämmigen Israelis Avera Mengistu getroffen. Mengistu war 2014 dabei beobachtet worden, wie er die Grenze zum Gazastreifen überquerte. Es wird vermutet, dass die radikal-islamische Hamas ihn seitdem festhält. Dem Treffen wohnten neben Mengistus Vater Eli unter anderem auch sein Bruder Ilan sowie der ehemalige äthiopischstämmige Knessetabgeordnete Schlomo Molla bei.

Letzterer hatte das Treffen nach eigenen Angaben auf Bitten der Mengistus vermittelt. „Die Familie hat ihre Hoffnung seit fünf Jahren in die israelische Regierung gesetzt, aber es ist nichts dabei herausgekommen“, sagte Molla. Äthiophier würden in Israel nicht gleichberechtigt behandelt. Premierminister Benjamin Netanjahu hatte Anfang September gemeinsam mit dem äthiopischen Regierungschef die Mutter Mengistus getroffen und auch sonst in Reden versprochen, sich für Mengistu einzusetzen. Auch die Eltern des gefallenen israelischen Soldaten Hadar Goldin werfen der Regierung immer wieder vor, nicht genug für die Rückführung ihres Sohnes zu tun.

Abbas will „auf direktem und indirektem Weg“ helfen

Nach übereinstimmenden Teilnehmerberichten zeigte sich Abbas „bewegt“ angesichts des Schicksals des äthiopischen Israelis. Der PA-Präsident habe gesagt, dass er „das Lächeln zurück auf das Gesicht“ des Vaters bringen wolle, berichtete Molla der Onlinezeitung „Times of Israel“. Laut dem israelischen Nachrichtensender „Kan“ erklärte eine PA-Quelle, dass Abbas seiner „Sympathie mit dem Schmerz der Familie, ebenso wie mit dem Schmerz der Familien palästinensischer Gefangener“ Ausdruck verliehen habe. Damit nahm die Quelle offenbar auf in israelischen Gefängnissen inhaftierte Palästinenser Bezug.

Nach Mollas Angaben sagte Abbas der Familie Mengistu seine Hilfe zu. „Er meinte, dass er alles tun werde, um auf direktem und indirekten Weg Informationen zu Mengistus Aufenthaltsort zu erhalten und ihn zu seiner Familie zurückzubringen“, teilte der frühere Politiker mit. Dabei wolle Abbas auch mit Parteien zusammenarbeiten, die Einfluss auf die Hamas hätten. Der Präsident selbst befindet sich mit der Terror-Organisation im Clinch, seitdem diese 2007 die Gewalt im Gazastreifen an sich gerissen und seine Fatah-Partei entmachtet hat. Möglicherweise könnte er versuchen, über einen Vermittler wie Ägypten Informationen von den Islamisten zu erhalten.

Von: ser

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