RAFAH (inn) – Seit Wochen sind die Terroristen der Hamas in den Tunneln unter Rafah eingeschlossen. Inzwischen mussten zahlreiche Kämpfer ihre Verstecke aufgrund knapp werdender Nahrungsmittel aufgeben. Bei ihren Fluchtversuchen wurden sie von der israelischen Armee gefangen oder getötet.
Die Zeitung „Yediot Aharonot“ spricht in diesem Zusammenhang von einer „großen Wende“, die in der vergangenen Woche eingetreten sei. Sie sei Folge der Vorstöße der Armee in das Untergrund-Netzwerk. Die Armee halte das Gebiet unter strenger Überwachung.
Die Armee teilte am Mittwoch mit, dass sie in der Woche zuvor mehr als 20 Terroristen getötet und acht festgenommen habe, als sie aus den Tunneln geflohen seien.
Die Hamas hat ebenfalls am Mittwoch erstmals internationalen Druck auf Israel gefordert, um die Kämpfer aus den Tunneln herauszulassen. Damit hat sie das erste Mal deren Lage anerkannt.
Israelisches Angebot
Laut einem israelischen Medienbericht hat Israel der Hamas bereits in der vergangenen Woche ein Angebot unterbreitet. Demnach bietet Israel den Terroristen Freiheit, wenn sie sich ergeben. Wenn sie aus den Tunneln kommen, kommen sie erstmal in israelische Haft. Sie dürfen aber zurück in den Gazastreifen, wenn sie dem Terror abschwören und ihre Waffen abgeben.
Laut dem Bericht hat sich bislang niemand darauf eingelassen. Es sei auch unklar, ob die Hamas-Führung das Angebot überhaupt an die Kämpfer in den Tunneln übermittelt hat. Ein israelischer Regierungsvertreter sagte lakonisch: „Es scheint, als haben sie sich dazu entschieden, Märtyrer zu werden.“
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Miliz im Einsatz gegen die Hamas
Indes ist Israel nicht der einzige Akteur, der gegen die Terroristen vorgeht. Am Mittwoch teilte die Abu-Schabab-Miliz mit, dass sie im Ostteil der Stadt Rafah Angriffe auf die humanitäre Zone durch die Hamas vereitelt habe. Dabei habe sie einige Terroristen festgenommen. Bei der Aktion habe sie sich mit der internationalen Koalition abgestimmt.
Ein lokaler Sender berichtete laut der Nachrichtenseite „Arutz Scheva“, dass der Einsatz vor einigen Tagen erfolgt sei. Die Miliz hat die festgenommenen Terroristen demnach der israelischen Armee übergeben.
In ihrer Stellungnahme erklärte die Miliz weiter, sie werde alle Terroristen ins Visier nehmen, die es auf Zivilisten abgesehen haben. Rafah werde ein Vorbild für die Durchsetzung von Sicherheit sein.
In einem Interview der „Yediot Aharonot“ hatte Jasser Abu Schabab die Hamas auch wegen des Terrormassakers vom 7. Oktober hart kritisiert. Die Miliz kämpfe gegen die Terrorgruppe, erklärte der Beduine, sie erhalte dabei aber keine Unterstützung von Israel. (df)
2 Antworten
Die Tunnel müssen alle zerstört werden, nur wenn die Hamas besiegt sein wird, wird die Welt aufatmen können…
Israel könnte der Abu Schabab Miliz ein wenig entgegenkommen. Immerhin kennen die ihre Pappenheimer und wissen wohl recht gut, wo sich noch Hamasniks herumtreiben,gerade auf der israelischen Seite der gelben Linie.
Und wenn die in den Tunneln blockierten Terroristen unbedingt Märtyrer werden wollen, so sei es denn, allerdings dürfte es in Allahs Paradies alldieweil ein bisschen eng werden.
SHALOM