RAMALLAH – (inn) Zwei Wochen, nachdem die Waffenruhe am 10. Oktober in Kraft getreten ist, hat ein palästinensisches Forschungsinstitut eine Umfrage in Gaza und im Westjordanland durchgeführt. Die Forscher wollten unter anderem wissen, wie weit die Zustimmung zum Terrorangriff der Hamas in der Bevölkerung verbreitet ist. Weitere Fragen waren, wie Palästinenser zum Friedensplan von US-Präsident Donald Trump (Republikaner) stehen und wer als Sieger aus dem Krieg hervorgehen wird.
Das „Palästinensische Zentrum für Politik- und Meinungsforschung“ (PCPSR) befragte insgesamt 1.200 Palästinenser, von denen 760 im Westjordanland und 440 in Gaza leben. Die Fehlerquote beträgt nach Angabe der Einrichtung +/-3,5 Prozent.
Der 7. Oktober und der Gazakrieg
Zum sechsten Mal seit dem 7. Oktober 2023 wollten Forscher des PCPSR von Palästinensern wissen, ob der Angriff auf Israel richtig oder falsch war. Im Dezember 2023 waren noch 72 Prozent der Meinung, dass es richtig war, bis Mai 2025 sank die Zustimmung auf 50 Prozent. Im Oktober ist wieder ein leichter Anstieg zu beobachten, demnach unterstützen 53 Prozent der Befragten den Hamas-Angriff.
Der Autor der Studie, Chalil Schikaki, schreibt: „Die meisten Palästinenser geben weiterhin Israel die Schuld für dieses Leid, und fast niemand glaubt, dass die Hamas die Gräueltaten gegen Zivilisten begangen hat, wie in den internationalen Medien dargestellt.“
Große Minderheit glaubt an Hamas-Sieg
Gleichzeitig ist die Hoffnung auf einen Sieg der Hamas gegen Israel gesunken. Glaubten im Mai noch 43 Prozent daran, dass die Terror-Organisation den Krieg gewinnen wird, sind es im Oktober nur noch 39 Prozent. 44 Prozent sind davon überzeugt, dass keine der beiden Kriegsparteien siegen wird (Mai: 36 Prozent).
Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede: Einen Sieg der Hamas halten 48 Prozent der Befragten im Westjordanland für wahrscheinlich, während in Gaza nur noch 27 Prozent diese Meinung vertreten. „Dies hat jedoch die Bereitschaft zur Kapitulation nicht erhöht; eine überwältigende Mehrheit ist gegen die Entwaffnung der Hamas zur Beendigung des Krieges, 85 Prozent im Westjordanland und 55 Prozent im Gazastreifen“, schreibt Schikaki in der Studie.
Haltung zum Friedensplan
Mehr als 70 Prozent der Befragten wissen von dem Friedensplan des US-amerikanischen Präsidenten Trump. „Die palästinensische Öffentlichkeit steht dem Plan jedoch äußerst ambivalent gegenüber“, schreibt Schikaki. 47 Prozent befürworten seine Umsetzung, während 49 Prozent dagegen sind. Die Zustimmung zu dem Plan ist in Gaza mit 59 Prozent deutlich höher als im Westjordanland (39 Prozent).
Dennoch ist eine Mehrheit von 62 Prozent damit einverstanden, dass Hamas auf den Friedensplan eingegangen ist, auch wenn genauso viele glauben, dass er den Gazakrieg nicht endgültig beenden wird. Letzteres vor allem deshalb, so meint Schikaki, weil die Entwaffnung der Hamas Teil des Plans ist. (mw)
10 Antworten
Die meisten Palästinenser geben Israel die Schuld an dem Terrorüberfall vom 7. Oktober 2023,
sind gegen die Entwaffnung der Hamas und sind natürlich für eine Zwei-Staaten-Lösung ohne Israel.
Die pal. Araber haben aus den letzten knapp 80 Jahren nichts gelernt. Immer wieder wählen diese das Verderben, den Krieg und die Vernichtung Israels. Dieses ‚Volk des Friedens‘ ist unfähig zu Frieden und Selbständigkeit. Die meisten sehen ihre Existenzberechtigung in der Vernichtung Israels. Es ist echt tragisch, wie verblendet die Palis sind.
Gerne stimme ich Ihnen zu. Wegen ihres Auftretens in Syrien, im Libanon, in Jordanien, in Tunesien sind die auch bei ihren „Glaubensbrüdern“ eher unbeliebt. Ägypten hat keine Lust, den Gaza zugeschlagen zu bekommen. Jordanien hat auf Judäa&Samaria gerne verzichtet. Nur in Berlün sind sie willkommen… .
Ich war vorletzte Wochen in Bremen. Auf einmal Krach unterm Hotelfenster. Wie ich später las, 1800 (sic) Palis zogen in extremer Lautstärke am Hotel vorbei und scandierten über Lautsprecher „Israel Genocide“ sowie „From the river to the sea – Pelestine will be free“. Letztgenanntes wird in D.-schland mE als Straftat gewertet. Die Polizisten, die die lärmende Bande begleiteten, schienen dies aber nicht zu wissen. AUA.
Und natürlich gibt es auch sehr vernünftige Palis. Ich kenne einen solchen, der ist Arzt im D.-schland und stellt sich immer als Jordanier vor. Zitat: Kriegt man eher eine Wohnung, kriegt man besser Patienten, kriegt man eher eine Braut, sorry… .
Ja, durch die Globalisierung breiten sich leider Konflikte weltweit aus.
Lieber JK, menschlich betrachtet haben Sie absolut recht, dass die Palis sehr verblendet sind. Aber sind es Christen und Juden nicht auch? Verblendet und wollen die biblische Wahrheit nicht hören? Z.Bsp. bei Jesaja 1 „…. So kommt denn und lasst und miteinander rechten, spricht der Herr “ (18). Neigen wir nicht viel zu schnell dazu, die Schuld immer auf die Anderen zu schieben? Lieber Gruß Martin
Immerhin,die Palästinenser in Gaza scheinen sich da schon eher an der Realität zu orientieren als die im WJL, sowohl die Faktenlage als auch die Möglichkeiten und die Chancen betreffend.
SHALOM
Klaus, da war jetzt aber sehr, sehr missverständlich. Oder habe ich die Pointe nicht verstanden? Oder war das „Hardcore.Sarkasmus“.
Durchaus nicht, Sarah C.
Vergleichen Sie bitte die Umfragewerte von WJL und Gaza, ist doch im Artikel dargelegt. Da gibt es schon Unterschiede.
Die Palästinenser im WJL sind nicht dem militärischen Druck und dessen Folgen ausgesetzt wie diejenigen in Gaza, die mehr oder weniger aller Illusionen beraubt sind.
SHALOM
Es ist ein weiterer Beleg dafür, dass mit diesen „Palästinensern“ kein dauerhafter Frieden möglich sein wird.
Nur die Stärke der IDF und der Verbündeten, wie US-Präsident Trump, können für Frieden sorgen.
Es wird noch schwere Zeiten geben mit den „Palästinensern“…
Meine den Foristen schon bekannte Oma hätte gesagt :“Manche lernen’s nie und dann noch unvollkommen“. Interessant wäre noch gewesen, die Palästinenser zu der allseits beschworenen Zwei-Staaten-Lösung zu befragen. Die Antworten kann man sich vorstellen.