BERLIN (epd) – Politiker der Unionsparteien fordern vom ZDF weitere Aufklärung über die Beschäftigung eines Hamas-Mitgliedes bei einer von ihr beauftragten Produktionsfirma. Die medienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, Ottilie Klein (CDU), sprach in der „Bild“-Zeitung (Dienstag) von einem Skandal, CSU-Generalsekretär Martin Huber von einem „ungeheuerlichen Vorgang“.
Das ZDF hatte am Montag erklärt, die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma „Palestine Media Production“ (PMP) „bis auf Weiteres“ beendet zu haben. Nachdem der Standort der Firma in Gaza am 19. Oktober von einer Rakete getroffen worden war, sei die israelische Armee der Bitte nachgekommen, die Identität des getöteten Mitarbeiters zu klären, teilte das ZDF in Mainz mit: „Der 37-Jährige, der als Ingenieur für die Abwicklung der Übertragungstechnik zuständig war, war demnach Mitglied der Terror-Organisation Hamas.“
Bei dem Beschuss des Firmenstandorts in Deir al-Balah im Süden des Gazastreifens war laut ZDF auch ein achtjähriger Junge, Sohn eines anderen Mitarbeiters, getötet worden. Ein weiterer Beschäftigter wurde demnach verletzt.
„Vertrauen erschüttert“
Die CDU-Politikerin Klein sagte der „Bild“-Zeitung, das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk werde tief erschüttert. Nun müsse überprüft werden, ob die Hamas und ihre Unterstützer über diese Produktionsfirma Einfluss auf die Art und die Inhalte der Berichterstattung des ZDF hatten.
CSU-Generalsekretär Huber sagte der Zeitung: „Dass ein Hamas-Terrorist für das ZDF gearbeitet hat, ist ein ungeheuerlicher Vorgang. Das ist ein schwerer Schaden für die Glaubwürdigkeit und die bisherige Berichterstattung über den Konflikt.“ Dieser Fall müsse lückenlos aufgeklärt werden. Das ZDF und alle Berichterstatter müssten sicherstellen, dass sie nicht Hamas-Terroristen beschäftigen und Hamas-Propaganda verbreiten.
Laschet: „Eine der perfidesten Methoden der Islamisten“
Der CDU-Politiker Armin Laschet, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, sagte der „Bild“, die Tarnung als angebliche Journalisten und Techniker sei eine der perfidesten Methoden der Islamisten. „Leider sind allzu viele Medien weltweit auch bei ihrer Berichterstattung darauf reingefallen“, sagte Laschet. Er forderte: „Journalistische Distanz muss wieder stärker auch die redaktionelle Arbeit von ARD und ZDF prägen.“
Die „Bild“-Zeitung berichtete, dass der getötete Ingenieur nach Angaben des Senders bei der Produktionsfirma für die technische Übertragung per Satellit zuständig war. Er sei kein ZDF-Mitarbeiter und in journalistischen Fragen nicht eingebunden gewesen. Das ZDF nehme die Vorwürfe aufgrund der vorgelegten Dokumente sehr ernst, erklärte der Sender. Das schließe eine genaue Prüfung des Falls des getöteten Mitarbeiters wie auch der Firma insgesamt ein.
Das ZDF wies die Kritik der Unionspolitiker am Dienstag zurück: Das Hamas-Mitglied „war kein ZDF-Mitarbeiter und in journalistische Fragen nicht eingebunden“. Die Medienanstalt bekräftigte, dass sie die Vorwürfe aufgrund der vorgelegten Dokumente sehr ernst nehme. Nach aktuellem Stand gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass weitere Mitarbeiter Hamas-Mitglieder sein könnten. Auch die israelische Armee habe dem ZDF keine Hinweise darauf geliefert.
11 Antworten
Es ist schön, dass CDU/CSU Reaktionen zeigen und das ZDF in die Verantwortung nehmen.
Vielleicht kommen wir in Deutschland zu einem Punkt, an dem die ARD-ZDF-Berichterstattung nicht nur von eingeweihten „Israel-Kennern“, sondern von der deutschen Gesellschaft insgesamt kritisiert wird.
ARD und ZDF werden über die GEZ zwangsweise von jedem Deutschen finanziert, da stellt sich die Frage, ob die zwangsweise Finanzierung in falschen Bahnen läuft. Wieviele Hamas-Sympathisanten arbeiten noch mit ARD u. ZDF zusammen ? Wo holt S.v.d.Tann ihre „Berichte“ her ?
Die Israel-Feinde sollen mal endlich Probleme bekommen in Deutschland !
Wir brauchen echte Meinungsfreiheit und keine Israel-feindliche Gleichschaltung durch ARD und ZDF !
Lieber Martin, glauben Sie, in einer immer gottloser werdenden Welt wirklich, dass Ihre Wünsche/Hoffnung in Erfüllung gehen werden?
Lieber Gruß Martin
Lieber Untertan,
aus meiner Sicht solltest Du auch mal Deine theologische schwarz-weiße Brille überprüfen und nicht von vornherein diese Hoffnung auf Besserung im ÖRR abwürgen.
1. weißt auch Du nicht genau in welchem biblischem Zeitabschnitt wir uns befinden und
2. sehe ich die in den letzten Wochen aufgekommene Diskussion über die linkslastigkeit der ÖRR als Gebetserhörung.
Gott will vielleicht auch dort wirken, wo Du es nicht erwartest.
Den getöteten Hamas-Terroristen mag man vielleicht nicht als ZDF-Mitarbeiter verstehen, aber er wurde von einer fürs ZDF arbeitenden Produktionsfirma angestellt. Insofern gilt es jetzt keine Ausreden zu suchen. Gut, dass das ZDF Untersuchungen in Auftrag gibt, der (Image) Schaden ist aber schon angerichtet.
Auch ARD sollte die Distanz seiner Journalisten überprüfen.
Sophie von der Ficht‘
hat sie ebenfalls nicht.
Wenn die sich schon bei der UNRWA und verschiedenen NGOs eingeschlichen haben und diese Organisationen bis zur Kontrolle durch Hamas unterwandert sind warum sollte es ihnen nicht auch bei den westlichen Medien gelingen, die sind schließlich noch naiver und einfältiger, gutgläubiger und dümmer.
SHALOM
Ja, Sie haben Recht.
@Martin Sechting,Ella und Klaus
Ich kann euch nur zustimmen! ARD sollte sich selbst auch mal überprüfen. Wenn ich da an tagesschau und so denke. Auch nicht besser. Der gleiche Blödsinn den die verbreiten.
Nebst Paliwood (inkl. Palestine Media Production) sei auch Al Jazeera, das Staatsorgan des Terrorfinanzierers, Katar, zu nennen. Nicht nur die deutschen Medien sondern weltweit nutzten/ nutzen deren Propaganda gegen Israel. Was war das für ein Aufschrei als Israel Al Jazeera im ganzen Land verbieten liess. Obwohl Israel zig Mal darauf hinwies, dass nur Fakes verbreitet wurden, benutzten die ÖRR die Angaben der Hamas(-nahen) Einrichtungen, um Israel zu schaden – und verkauften diese als Fakten.
Das ZDF/ARD werden Mittel und Wege finden, um zu erklären, dass sie unwissend schuldig geworden sind. Business as usual.
Das spricht für die Union, dass sie eine Untersuchung fordert! Auf der anderen Seite weiß jeder, der sich ernsthaft für Israel interessiert, dass den Feinden Israels jedes Mittel recht ist, um Israel „schlecht aussehen zu lassen“ Antonia hat es ja gestern sehr schön beschrieben: „in Gaza piepst kein Vogel ohne die Erlaubnis der Hamas. Und schon gar im Pressebereich“.
In menschlicher Weisheit, bleibt uns nur auf die „böse Welt“ zu schimpfen, was jedoch sehr wahrscheinlich nicht viel Besserung bringen wird.
Lieber Gruß Martin
Die Medien Anstalt bekräftigte, dass sie die Vorwürfe sehr ernst nehme. Wir auch.
Armin Laschet hat es auf den Punkt gebracht : selbstverständlich ist der palästinensische „Techniker“, der in seiner Freizeit als Terrorist arbeitet, kein Einzelfall, sondern Teil einer gezielten Strategie. Natürlich sind nicht nur das ZDF bezw. deutsche Medien davon betroffen. Man muss immerhin dem ZDF zugute halten, dass der Vorgang öffentlich gemacht wurde. Den Mut haben viele andere nicht. Ich will jetzt keine Namen nennen, aber eine grosse französische Presseagentur hat da weniger Skrupel.