Meinung

Das biblische Rätsel hinter Israels Militäroperation

Israel hat für seine Militäroperation den Namen „Volk wie ein Löwe“ ganz bewusst gewählt. Damit sollte eine bestimmte Botschaft an das iranische Volk gesendet werden – die nur verstehen kann, wer in die Bibel schaut.
Von Israelnetz

Israels Angriff auf den Iran hat die Welt beschäftigt wie kein zweites Thema der vergangenen zwei Wochen. Militärisch war die Operation „Rising Lion“ („Volk wie ein Löwe“) nach allem, was man weiß, ein großer Erfolg. Ob sie langfristig zur Befriedung der Region oder gar zu einem Regimewechsel führt, ist noch nicht abzusehen.

Aber „Volk wie ein Löwe“ war weit mehr als ein militärischer Angriff. Allein mit der Namensgebung sendete Israel gleich mehrere Botschaften auf einmal. Es geht um die Bibel, eine Jahrtausende alte Freundschaft – und ein altes Reich, das zu neuer Stärke kommen könnte.

Am 12. Juni 2025 steckte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu einen Zettel in die Klagemauer. Wie bekannt wurde, stand darauf ein Bibelvers aus 4. Mose 23,24: „Siehe, das Volk wird aufstehen wie ein junger Löwe und wird sich erheben wie ein Löwe.“

Der Prophet Bileam spricht diese Worte zum Volk Israel. Der Moabiterkönig Balak hatte ihm eigentlich befohlen, die Israeliten zu verfluchen – Bileam tat das Gegenteil. Und machte dem Volk Mut, indem er es segnete.

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Einen Tag nach dem Besuch der Klagemauer begann die Operation „Volk wie ein Löwe“. Natürlich war der Zettel Netanjahus kein Zufall, sondern Teil einer ausgeklügelten PR-Kampagne. Was wollte er damit sagen? Die Antworten sind vielschichtig und vieldeutig. Einerseits weist die Kampagne auf Israels Stärke hin: Seht euch vor, wir sind stark wie ein Löwe.

Tatsächlich waren Israels Angriffe ein großer militärischer Erfolg. Aber immer wieder betonte Netanjahu auch, dass er kein Problem mit dem Volk der Iraner habe. Im Gegenteil: Er rief sie dazu auf, gegen das Mullah-Regime auf die Straße zu gehen – sie sollten sich also „erheben“ wie das Volk Israel im vierten Buch Mose. Die Botschaft: Ihr seid nicht unsere Feinde, sondern unsere Freunde. Lasst uns gemeinsam gegen die Mullahs kämpfen.

Kyrus befreite Israel

Seit der Revolution von 1979 ist es das Staatsziel des Irans, Israel von der Landkarte zu tilgen. Dabei hat die iranische Bevölkerung zum überwiegenden Teil gar nichts gegen Israel, berichten Beobachter. Noch im Sechs-Tage-Krieg unterstütze der Iran Israel politisch. Doch die besondere Beziehung zwischen den beiden Völkern reicht noch Jahrtausende weiter zurück.

Die Signale Netanjahus an das iranische Volk gipfelten in einem Interview des israelischen Fernsehens: „Kyrus befreite die Juden, und heute könnte der jüdische Staat die Perser befreien.“ Tatsächlich hatte der persische König – weit vor Aufkommen des Islam – das Volk Israel aus der babylonischen Gefangenschaft befreit. Gottes Volk konnte nach Israel zurückkehren und durfte sogar den Tempel wieder aufbauen.

Nun ist es an der Zeit, dass Israel sich revanchiert, so will Netanjahu jedenfalls verstanden werden. Und dann gibt es noch die alte Flagge Persiens. Jahrtausende gab es ein besonderes Tier, das das Persische Reich symbolisierte: Den Löwen. Erst 1979 wurde es im Zuge der Islamischen Revolution von der Nationalflagge verbannt. Neben dem Löwen: eine aufgehende Sonne.

Kein Zweifel: Netanjahu wollte mit „Volk wie ein Löwe“ mehr tun, als ein paar Raketen auf den Iran fallen zu lassen. Er wollte eine uralte Freundschaft aufleben lassen – um damit den Erzfeind Israels zu vernichten. Klar ist: Dieser Feind ist nicht das Volk Irans. Sondern die Mullahs, die es unterdrücken.

Von Nicolai Franz

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15 Antworten

  1. Danke Herr Franz für diesen Artikel.
    Vor Jahren beobachtete ich mit meinem Enkel im Zoo eine Fütterung der Löwen. Sehr faszinierend, wie stolz es aufstand, mein Lieblingstier. In seinen muskulösen Bewegungen erkannte ich Mut und Entschlossenheit: „dieses Fleisch gehört mir.“ Und als er das Fressen beendet hatte, leckte er genüsslich das Blut auf dem Stein ab, auf dem er das Fleisch zerlegt hatte.

    Mit diesem Mut und der Entschlossenheit hat sich Nethanjahu seinem Volk gestellt, um gegen Iran vorzugehen. Dieses „Rätsel“ ist eine Mission, erfolgreich und aus dem Glauben gegründet, den er schon 9/24 vor den Vereinten Nationen in seiner Rede vortrug und dem Volk Israel und den Soldaten sagte: „Seid mutig und stark, fürchtet euch nicht. Denn der Herr dein Gott ist es, der mit dir geht.“
    Man muss ihn nicht lieben. Aber ich mag ihn. Das Mullah-Regime hasst ihn.

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  2. Schön zu lesen. Wenn es gelingt, könnt Ihr Autobahnen nach Persien bauen, Urlaub machen und Arbeiter austauschen. Ohne Fleiß keinen Preis. Das Volk lässt sich viel zu oft einlullen, anstatt aufzustehen und für Recht und Freiheit zu kämpfen. Und dort wo die Freiheit erkämpft wurde, nimmt die Gesetzlosigkeit überhand und wenn sie das Ruder übernimmt hat die Freiheit ein jähes Ende.
    Diese goldene Mittelweg ist Freiheit auf Basis der Gesetzen und Geboten. Wenn diese auf den 10 Geboten der Shoah aufgebaut werden, wird es dem Land und der Stadt wohlgehen. Versucht es selbst, dann werdet ihr nicht nur daran glauben, sondern ihr werdet es sehen und mit euren Händen betasten.

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  3. Auf den ersten Blick hört sich das wie eine wunderbare Geschichte an, ganz so einfach ist es denke ich nicht! In der Tora haben wir immer Wirkzusammenhänge, Wenn – dann!
    Wenn ihr in meinen Wegen geht und meine Ordnungen haltet, DANN!
    Wir dürfen uns nicht nur die Stellen raussuchen, die uns taugen!
    Lieber Gruß Martin

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    1. Untertan, die Wirkzusammenhänge gibt es auch in diesem Fall, nur brauchte der Ewige keine Sieben-Plagen-Keule dafür, der König hat nämlich sofort kapiert und mitgespielt, und vielleicht hat er ja die Vision einer fernen Zukunft gezeigt bekommen…………….SHALOM

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    2. Aber genau Sie sind es doch, er die Stellen raussucht, die ihm passen. Von Ihnen kommt nichts anders als Gericht, Gericht, Gericht. Von Gnade und Barmherzigkeit kommt von Ihnen nichts. Schon gar nicht in Bezug auf Israel. Sie verstehen die geringsten Zusammenhänge nicht. Und jetzt kommen Sie noch damit und bieten „Einzelunterricht“ mit Mails an?

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      1. @Christin
        Nicht aufregen! Ich gehe jetzt auf Kommentare von Untertan nicht mehr ein. Das führt zu nichts. Und ich hab auch keine Lust wieder solch einen Kommentaraustausch wie am WE zu führen. Ist mir zu blöd.

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    3. Nein, lieber Untertan, unser Bischof, bester Theologe von allen, sucht sich immer die Stellen raus, die was taugen. Dafür sind wir, meine Ehefrau vor allem, ihm dankbar.

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    1. @Antonia
      Super Antonia, gut gemacht. Und vielleicht gibt soe den Text an ihre Freunde weiter. Die iranische Bevölkerung muss einfach wissen, dass viele viele Leute hinter ihnen stehen.

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