Zwölf Jahre Haft für versuchtes Selbstmordattentat

ERES (inn) – Die Palästinenserin Wafa´a Samir Ibrahim Bass ist von einem israelischen Militärgericht zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden – sie hatte am 20. Juni dieses Jahres ein Selbstmordattentat im Soroka-Krankenhaus in Be´er Scheva geplant. Die Tat konnte allerdings verhindert werden. Das Gericht sah in diesem Fall der versuchten Tötung von der Maximalstrafe von 20 Jahren ab.

Die 21-jährige Palästinenserin wurde auf ihrem Weg zu dem Krankenhaus, wo sie zuvor wegen Verbrennungen behandelt worden war, entdeckt. Die Metalldetektoren lösten Alarm aus, als die junge Frau, beladen mit über zehn Kilogramm Sprengstoff, den Eres-Grenzübergang überqueren wollte. Nach ihrer Festnahme hatte sie noch zweimal versucht, die Bombe zur Detonation bringen zu lassen.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, beteuerte Bass gegenüber dem Gericht, dass sie ihr Handeln bereue. Persönliches Versagen, Gewalt in der Familie, körperliche und psychische Probleme hätten sie dazu bewegt, dem Befehl ihrer Eltern zum Selbstmordattentat Folge zu leisten. Das Argument der Verteidigung, wonach es der Angeklagten in erster Linie darum gegangen sei, ihr eigenes Leben zu beenden, fand beim Gericht kein Gehör. „Wäre es ihr nur um ihren eigenen Tod gegangen, hätte sie sich woanders umbringen können“, so die Richter in ihrem Urteilsspruch. Berücksichtigt wurden im Urteil allerdings die schwierigen persönlichen Umstände der Angeklagten, welche als mildernde Umstände in den Gerichtsentscheid miteinbezogen wurden.

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