Um das Gebiet des gesamten Westjordanlandes abzudecken ist eine Bandbreite von mindestens 4,8 Megahertz erforderlich. Israel kontrolliert den Luftraum über dem Palästinensergebiet und hat bislang nur 3,8 Megahertz angeboten. Das ist ein Megahertz weniger als im Mai 2008 vereinbart.
Wie der Vorsitzende des Palästinensischen Investmentfonds, Muhammad Mustafa, mitteilte, reiche die derzeitige Frequenz aus, um etwa eine Million der insgesamt rund 2,5 Millionen Palästinenser in der Region zu erreichen. Der Nahostgesandte Tony Blair habe jedoch versprochen, dass Israel bald die restliche Frequenz zur Verfügung stellen werde. Die Firma habe daher beschlossen, nicht länger zu warten und an den Start zu gehen, sagte Mustafa weiter. Dem Palästinensischen Investmentfonds gehören 43 Prozent von „Watanija'“.
Fast ein Jahrzehnt gab es im Westjordanland nur den Mobilfunkbetreiber Dschawwal des palästinensischen Konzerns Paltel. Experten hoffen nun, dass durch den entstandenen Wettbewerb die Telefonkosten signifikant sinken. Sie erwarten auch einen Aufschwung für die palästinensische Wirtschaft. Laut Mustafa werden durch „Watanija“ etwa 2.500 Arbeitsplätze geschaffen.
Jehiel Schavi, Sprecher des israelischen Kommunikationsministeriums, teilte laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ unterdessen mit, dass Israel die erforderliche Frequenz von einem Megahertz bald zur Verfügung stellen werde. Eine genaue Zeitangabe nannte er jedoch nicht.
Die „Wataniya Palestine Mobile Telecommunications Company” wurde bereits im Jahr 2006 gegründet. Zu 57 Prozent gehört sie der „Wataniya Telecom“ in Kuwait.