„Wir überprüfen unsere Richtlinien und überlegen, eine neue Kategorie für professionelle (Schachspieler) einzuführen“, teilte Justine Bourdariat im Auftrag des Unternehmens gegenüber der Nachrichtenagentur dpa mit. Die Vorgaben, um in das Guinness-Buch zu kommen, seien aber eingehalten worden. Der 30 Jahre alte Gershon hatte auf dem Tel Aviver Rabin-Platz 523 Partien gleichzeitig gespielt. Bei 19-stündiger Spielzeit gewann er 454 Begegnungen, trennte sich 58 Mal Remis und verlor 11 Spiele.
Damit erfüllte Gershon die Vorgabe, 80 Prozent aller Partien für sich zu entscheiden. Zusätzliche Brisanz hatte Gershons Titelgewinn dadurch erhalten, dass der bisherige Rekordhalter Morteza Mahjoob, der 500 Partien gleichzeitig bestritt, aus dem mit Israel verfeindeten Iran stammt. Die größte israelische Tageszeitung „Jediot Aharonot“ bezeichnete den Rekord später als Bluff. Einige Jugendliche sollen nicht einmal gewusst haben, wie man ein Pferd richtig setzt, hieß es.
Jigal Lotan vom israelischen Schachverband wehrt sich gegen die Vorwürfe: „Es gehe um die Anzahl der Teilnehmer an Simultan-Spielen und nicht um deren ‚professionelle Einstufung‘.“ Die einzige Vorgabe sei gewesen, dass die Spieler einen „angemessenen Standard“ nachweisen könnten. Die „Jewish Agency“ hatte die Veranstaltung angeregt. Anlass war der Beginn der Einwanderung nach Israel aus der früheren Sowjetunion vor 20 Jahren.