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Zwei-Staaten-Lösung verliert bei Israelis an Zustimmung

Weniger Israelis glauben an eine Zwei-Staaten-Lösung als im vergangenen Jahr. Bei den Palästinensern sieht das anders aus. Die Leiter einer entsprechenden Umfrage sehen Ansatzpunkte, das Verhältnis im Nahostkonflikt zu verbessern.
Eine Mehrheit der jüdischen Israelis unterstützt die Idee einer israelisch-palästinensischen Konföderation

TEL AVIV / RAMALLAH (inn) – Eine knappe Mehrheit der Israelis und Palästinenser unterstützt die Zwei-Staaten-Lösung. Aber auf der israelischen Seite verliert die Idee an Zustimmung. Das besagt eine Umfrage, welche die Online-Zeitung „Times of Israel“ am Dienstag veröffentlicht hat. Die Abkehr von der Zwei-Staaten-Lösung habe laut den Verantwortlichen der Umfrage nicht mit Ideologie, sondern mit Misstrauen zu tun.

Nach der Umfrage befürworten 53 Prozent der Israelis und 52 Prozent der Palästinenser eine Lösung, die eine Etablierung eines palästinensischen Staates an der Seite Israels vorsieht. Im vergangenen Jahr waren es auf der israelischen Seite noch 55 Prozent, auf der palästinensischen nur 44 Prozent.

Idee einer Konföderation beliebt

Eine Mehrheit der jüdischen Israelis, nämlich 61 Prozent, unterstützt die Idee einer israelisch-palästinensischen Konföderation, in der Menschen leben können, wo sie wollen. Es gebe dabei jeweils eigene Parlamente für beide Seiten. Danach wäre Jerusalem die wiedervereinigte Hauptstadt und es gebe eine Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit und Wirtschaft. Auch ein Viertel der Palästinenser kann mit dieser Idee etwas anfangen.

Ein Drittel der jüdischen Israelis, welche die Zwei-Staaten-Lösung ablehnen, würde ihre Meinung ändern, wenn die Palästinenser die heiligen Stätten der Juden im Westjordanland anerkennten. Auch eine Mehrheit der Palästinenser, die sich gegen eine friedliche Lösung ausgesprochen haben, würden ihren Standpunkt überdenken, wenn Israel alle „politischen Häftlinge“ freiließe. Das beträfe Palästinenser, die Israel aus Sicherheitsgründen inhaftiert hat.

Vorbehalte politisch, nicht ideologisch

Daraus schlussfolgern die Leiter der Umfrage, dass die Vorbehalte gegen eine Zwei-Staaten-Lösung politischer und nicht ideologischer Natur seien. Sie rufen daher die politischen Lager auf beiden Seiten auf, nicht die öffentliche Meinung als Ausrede zu nehmen, um nicht miteinander zu verhandeln. Es gebe ein signifikantes Misstrauen auf beiden Seiten, gegen das es vorzugehen gelte.

Die Umfrage auf der palästinensischen Seite führte das palästinensische Zentrum für Politik- und Umfragestudien durch. Die Umfrage auf der israelischen Seite steuerte das Tami-Steinmetz-Zentrum für Friedensforschung an der Universität in Tel Aviv bei.

Von: mm

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