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Zwei Jahre nach Schalit-Deal: Hanije wirbt für neue „Intifada“

GAZA (inn) – Die Gewehre der Hamas richten sich ausschließlich gegen Israel. Dies hat der Premierminister im Gazastreifen, Ismail Hanije, am Samstag klargestellt. Anlass für seine Rede war der zweite Jahrestag des Austausches von 1.027 Häftlingen gegen den entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit.
Schalit nach seiner Freilassung – zwei Jahre später bekräftigt die Hamas ihren "Sieg".

Ägyptische Medien hatten zuvor berichtet, die Hamas sei in Kämpfe im Sinai oder in Syrien verwickelt. „Wir haben uns nicht in die Angelegenheiten irgendeines Landes eingemischt und sind nicht in Vorfälle oder Meinungsverschiedenheiten oder interne Konflikte in irgendeinem Land verwickelt“, betonte Hanije in seiner Ansprache laut des arabischen Nachrichtensenders „Al-Dschasira“. Dies sei die Position der Hamas in Bezug auf Syrien, Ägypten, den Libanon sowie alle arabischen und islamischen Länder. „Wir agieren nur in der palästinensischen Arena und unsere Gewehre sind nur auf den zionistischen Feind gerichtet.“ Er forderte die Medien auf, ihre „haltlosen“ Anschuldigungen gegen seine Organisation zu unterlassen.
Der Austausch einer israelischen Geisel gegen mehr als 1.000 inhaftierte Palästinenser wurde von der Hamas in Gaza als „Sieg des Widerstandes“ gefeiert. Zu diesem Anlass appellierte Hanije an Araber und Muslime, sich auf die „große Al-Aksa-Intifada“ gegen Israel vorzubereiten. Nach Angaben der Tageszeitung „Jerusalem Post“ forderte er ferner ein Ende der Friedensgespräche. Israel ziehe einen Vorteil aus den Verhandlungen und den Sicherheitsabsprachen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Auch die Meinungsverschiedenheiten unter Palästinensern und die Aufstände in mehreren arabischen Ländern nutze es, um Jerusalem und die Al-Aksa-Moschee zu „judaisieren“.
„Die Al-Aksa-Moschee ist Teil des Glaubens der Muslime und wird immer rein islamisch sein“, sagte der Hamas-Führer mit Bezug auf Besuche jüdischer Gruppen auf dem Tempelberg. Israel werde nicht imstande sein, „das Feuer und den Zorn“ zu ertragen, die als Folge der „Verbrechen“ gegen Jerusalem und die Moschee ausbrechen könnten. Seine Regierung werde nicht weniger akzeptieren als „die Wiederherstellung ganz Jerusalems und die Errichtung eines palästinensischen Staates auf dem gesamten palästinensischen Boden, mit der Rückkehr der Flüchtlinge in ihr Heimatland“.
Hanije warf Israel auch vor, die Verhandlungen zu instrumentalisieren, um sein Image in der internationalen Arena zu verbessern. Die PA-Führung müsse eine neue Strategie suchen, um die palästinensischen Ziele zu erreichen. Für das Scheitern der Versöhnungsabkommen mit der Fatah machte er die USA und Israel verantwortlich. Die Hamas sei darauf erpicht, die Auseinandersetzung mit der Fatah zu beenden und eine palästinensische Einheit zu erzielen.
Den Gefangenenaustausch vor zwei Jahren bezeichnete der Regierungschef in Gaza als „historischen Sieg, da er alle roten Linien des zionistischen Gebildes aufgehoben hat“.
Der Fatah-Sprecher Ahmed Assaf übte Kritik an der Rede. Diese habe nichts Neues enthalten und sei für die meisten Palästinenser enttäuschend.

Militär warnt Palästinenser vor Hamas

Unterdessen teilten zahlreiche Palästinenser im Gazastreifen mit, sie hätten Nachrichten von der israelischen Armee auf ihre Telefone erhalten. Darin seien sie aufgefordert worden, sich nicht in die Nähe der Stätten der Hamas zu begeben. Ein Bewohner des Küstenstreifens sagte der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“, die Botschaft an ihn habe unter anderem gelautet: „Die Hamas gräbt Terrortunnel, statt an der Entwicklung zu arbeiten und Krankenhäuser und Schulen zu bauen, um den Bedürfnissen ihrer Bürger zu dienen. Vermeiden Sie solche Taten und melden Sie sie, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten.“
Ein Militärsprecher bestätigte am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass die Armee Text- und Sprachnachrichten versendet habe: „Wir halten es für wichtig, dass die Menschen in Gaza sich dessen bewusst sind, wie die verbogene Führung der Hamas sich für den Weg des Terrors entscheidet statt für den Weg der zivilen Entwicklung.“
Die Armee hatte in der vergangenen Woche einen Betontunnel entdeckt, der vom Gazastreifen ins israelische Gebiet führte (Israelnetz berichtete). Infolgedessen verbot Israel die Einfuhr von Baumaterial nach Gaza.
Gilad Schalit war im Juni 2006 von bewaffneten Palästinensern in den Gazastreifen entführt worden. Am 18. Oktober 2011 wurde er freigelassen, nachdem Israel zugestimmt hatte, im Austausch gegen den Soldaten 1.027 Häftlinge auf freien Fuß zu setzen (Israelnetz berichtete).

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