NIKOSIA (inn) – Ein Gericht in Nord-Zypern hat angeordnet, zwei Israelis aus der Untersuchungshaft zu entlassen. Sie wurden am Freitag unter einer Geldstrafe freigelassen und des Landes verwiesen.
Die beiden Männer saßen in Untersuchungshaft, weil sie in militärisches Sperrgebiet eingedrungen waren.
Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, handelt es sich um Omer Ginzburg (21) und Nir Baruch (22). Nach eigenen Angaben waren die jungen Männer in der vergangenen Woche versehentlich in die militärische Sperrzone im Norden der Insel gelangt.
Auch die Mutter des einen Israelis beteuerte, die beiden hätten keine Ahnung davon gehabt, in eine geschlossene Zone gelangt zu sein. Sie seien aus „Neugier und Naivität“ in ein verlassenes Dorf mit verfallenen Häusern gekommen, das von einem Zaun umgeben war. Sodann seien sie von Armeetruppen angesprochen und mitgenommen worden.
Zunächst hatten israelische Vertreter zu den beiden Männern keinen Kontakt aufnehmen können, da Israel keine diplomatischen Beziehungen zu Nord-Zypern pflegt. Der nördliche Teil der Inselrepublik Zypern untersteht türkischer Verwaltung. Nachdem sich das israelische Außenministerium an UN-Truppen gewandt hatte, die in Zypern stationiert sind, konnte jedoch ein israelischer Regierungsvertreter die Inhaftierten aufsuchen.
Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums warnte: „Israelis, die Länder besuchen, zu denen wir keine diplomatischen Beziehungen pflegen, sollten sich bewusst sein, dass die Sache schief gehen kann. Sie haben keinen konsularischen Schutz in ihrer Lage.“