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Zurückhaltende Reaktionen auf Arafats Aufruf zum Gewaltverzicht.

JERUSALEM (inn) – Mit Zurückhaltung haben Israel und die USA auf die Rede von PLO-Chef Yasser Arafat reagiert, in der er die palästinensische Bevölkerung am Sonntagabend zu einem Ende der Gewalt gegenüber Israel aufforderte.

Arafat hatte am Abend des Id al-Fitr, dem letzten Tag des moslemischen Fastenmonats Ramadan, in einer Fernsehansprache zu einem Ende der Selbstmordanschläge gegen Israel aufgerufen. Allerdings rief er nicht zu einem Ende der sogenannten Intifada auf.

Die US-Regierung bezeichnete die Rede als „konstruktiv“, forderte jedoch, daß „auf diese wichtigen Worte effektive Taten folgen müssen“.

Israels Regierung zeigte sich eher skeptisch. „Erst im September hatte Arafat eine ähnliche Rede gehalten. Seitdem haben wir 67 Israelis beigesetzt. Mehr als 500 wurden verletzt“, sagte Regierungssprecher Ra´anan Gissin in einem Interview mit dem amerikanischen Nachrichtensender CNN. „Israel werde Arafat nach seinen Taten beurteilen, nicht nach seinen Worten“, sagte der israelische Außenminister Shimon Peres.

Jordanien und Ägypten begrüßten die Ansprache Arafats. Israel sollte die Gelegenheit nutzen und die Friedensverhandlungen mit den Palästinensern wieder aufnehmen, sagte Jordaniens Außenminister Abdulilah Khatib.

Angaben der ägyptischen Nachrichtenagentur MENA zufolge, forderte Ägyptens Außenminister Ahmed Maher die USA auf, Israel zu einer Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen mit der Autonomiebehörde zu drängen. Maher sprach sich zudem für die Rückkehr von US-Vermittler Anthony Zinni in die Region aus. Zinni war am Wochenende wegen der anhaltenden Gewalt aus der Region abgereist.

Positiv reagierte auch die Bundesregierung auf Arafats Aufruf zum Gewaltverzicht. Dies sei ein wichtiger Schritt zur Beruhigung der Lage im Nahen Osten, heißt es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung des Auswärtigen Amtes in Berlin.

Der Palästinenserführer hatte zugesichert, mutmaßliche Terroristen verhaften zu lassen und all diejenigen zu bestrafen, die Gewalt gegen Israelis planen und ausführen.

Zugleich warf er Israels Premierminister Ariel Sharon vor, die jüngsten Selbtsmordanschläge palästinensischer Terroristen als Vorwand zu nutzen, um die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) zu zerstören. Er forderte Sharon auf den „brutalen Krieg“ gegen die PA sofort zu stoppen und zurück an den Verhandlungstisch zu kehren.

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