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Zum Abschied: Erinnerung an Scharons Erbe

JERUSALEM (inn) – Der frühere israelische Premierminister Ariel Scharon ist am Montagnachmittag auf seiner südisraelischen Sykomorenfarm beigesetzt worden. Am Morgen hatten Politiker aus dem In- und Ausland vor der Knesset von ihm Abschied genommen.
Trauergäste bei der Abschiedszeremonie für Ariel Scharon am Montagvormittag vor der Knesset

Bei der Knesset-Zeremonie in Jerusalem würdigte Staatspräsident Schimon Peres den Verstorbenen als die Schulter, auf der Israels Sicherheit ruhe. „Deine Fußspuren sind auf jedem Hügel und in jedem Tal eingeprägt“, sagte er in seiner Ansprache laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. „Du hast das Land mit deiner Sense kultiviert und es mit deinem Schwert verteidigt.“
Regierungschef Benjamin Netanjahu betonte Scharons Beitrag zur Sicherheit in Israel. Sein Vorvorgänger habe vom Unabhängigkeitskrieg 1948/49 bis zu den schicksalhaften Schlachten des Jom-Kippur-Krieges 1973 in der Armee gekämpft. „Als Minister und als Regierungschef bestand er auf unserem Recht, uns zu verteidigen, damit wir hier in Sicherheit leben können“, zitiert das Büro des Premierministers Netanjahu. „Auf diesem Recht bestehen wir auch heute und es ist eine notwendige Bedingung für unsere Existenz und für die Existenz des Friedens.“ Die beiden Politiker seien nicht immer einer Meinung gewesen. „Aber als er in meiner Regierung diente und als ich in seiner Regierung diente, haben wir für die Sicherheit Israels und für die Wirtschaft Israels zusammengearbeitet.“
US-Vizepräsident Joseph Biden zitierte einen Auftrag Gottes an Abraham aus dem 1. Buch Mose, Kapitel 13, Vers 17: „Mache dich auf und durchziehe das Land in die Länge und Breite“. Scharon habe genau das getan. Wenn ein vielgeprüftes Land wie Israel so jemanden verliere, sei es wie ein Todesfall in der Familie. Der frühere britische Premierminister Tony Blair sagte, der Verstorbene sei gleichzeitig ein Mann des Krieges und des Friedens gewesen.
Bei einer militärischen Zeremonie in Latrun merkte Generalstabschef Benny Gantz an, Scharon sei Kämpfer, Musikliebhaber und Bauer gewesen. Er hob die Gründung der bis heute bedeutsamen Einheit 101 hervor, die sich dem Kampf gegen den Terror widmet.
Nach der Beisetzung auf der Sykomorenfarm in der Wüste Negev hielten die beiden Söhne Omri und Gilad Scharon persönliche Abschiedsreden. Zahlreiche ausländische Politiker legten Kränze nieder. Die Bundesrepublik Deutschland vertrat hierbei Außenminister Frank-Walter Steinmeier.
Scharon war am Samstag nach langer Krankheit im Alter von 85 Jahren gestorben (Israelnetz berichtete). Der frühere General und Politiker hatte nach einem Schlaganfall acht Jahre im Koma gelegen. Er hinterlässt seine beiden Söhne und mehrere Enkel.

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