JERUSALEM (inn) – Am Montagabend ist in Jerusalem der 35. Zionistische Weltkongress eröffnet worden – seit über 100 Jahren treffen sich bei dieser Gelegenheit alle vier Jahre jüdische Vertreter aus der ganzen Welt.
Die etwa 2.000 Teilnehmer kommen aus 40 Ländern. Darunter sind Mitarbeiter jüdischer oder zionistischer Organisationen und israelische Politiker. Mit israelischer Musik und Bildern von Jerusalems Altstadt eröffneten sie den diesjährigen Kongress im „International Convention Center“ in der israelischen Hauptstadt. Hoch oben hing ein überlebensgroßes Foto von Theodor Herzl, der 1897 den ersten Zionistischen Weltkongress in Basel mit initiierte.
In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto „Herzschläge der Zionisten“. Themen sind unter anderem der Kampf gegen den Antisemitismus, Juden in der Diaspora, die Entwicklung der Gebiete Negev und Galiläa sowie Probleme im Sozialen und in der Erziehung innerhalb der israelischen Gesellschaft.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, sprach Staatspräsident Mosche Katzav ein Grußwort. Darin rief er die Delegierten dazu auf, sich für einen stärkeren Zustrom von Juden aus Nordamerika und Westeuropa einzusetzen. „Dies würde eine historische Wende bedeuten“, so Katzav. Der Zionismus müsse dynamisch sein, damit er für die kommenden Generationen relevant bleibe.
Auch Se´ev Bielski, Vorsitzender sowohl der „Welt-Zionisten-Organisation“ (WZO) als auch der „Jewish Agency“, sagte, der Kongress sei der richtige Ort für eine „Wende und einen Wechsel“. „Wir sollten uns um den einen Aufruf vereinen, dass wir uns bis zum 36. Kongress erneuern und wachsen. Wir sollten uns öffnen und Partnerschaften mit allen möglichen Bewegungen im jüdischen Volk eingehen.“ In den vergangenen Jahren hatte die WZO die Zusammenarbeit mit einigen jüdischen Organisationen abgelehnt. Zur WZO gehören die „Jewish Agency“ und der Jüdische National-Fond.