Wie die Polizei mitteilte, sollen weitere Teilnehmer des Programms die Kronzeugen im Fall „North Star“ sein. Die Polizei hatte einen Drogenschmuggel von Panama nach Israel mit 108 Kilogramm Kokain aufgedeckt und dabei führende israelische Kriminelle gefasst. Drei von vier Zeugen werden an dem Programm im Jahr 2010 teilnehmen, erklärte die Polizei.
Der Leiter Arieh Livneh verband mit dem Programm die Hoffnung, dass bis 2013 die maximale Kapazität von 20 Zeugen ausgeschöpft werde. Livneh kritisierte die parlamentarische Verzögerungstaktik bei der Gründung und Umsetzung des Programms: „Das Thema sollte eigentlich höchste Priorität für Israel haben. Die Entscheidung zeigt auch, dass es wichtig ist. Aber die finanziellen Mittel sind nicht immer entsprechend verteilt.“
Der Etat für das Jahr 2010 beläuft sich auf umgerechnet rund 5,37 Millionen Euro. Die durchschnittlichen Kosten für den Schutz eines einzelnen Zeugen werden mit 717.000 Euro veranschlagt. Dies beinhalte nicht die Begleitung der Familie der Zeugen und deren Rehabilitation. In den kommenden Jahren werden die Zeugen außer Landes gebracht, um eine neue Identität zu erhalten, so Livneh: „Der Plan kann im kleinen Israel, wo es schwer ist Leute zu verstecken, nur mit internationaler Kooperation funktionieren.“
Die biometrische Datenbank, mit welcher sich die Knesset in der vergangen Woche beschäftigt habe, mache es schwieriger, die Identität des Einzelnen zu verschleiern. „Wenn eine Person bereits biometrisch identifiziert ist, beispielsweise in den USA, und sie kehrt mit einer anderen Identität zurück, haben wir ein Problem“, sagte Livneh.
Ziel des Programmes ist es, Zeugen zu ermutigen, gegen kriminelle Organisationen auszusagen. Nachdem es angelaufen ist, wird Israel verpflichtet mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten, die ähnliche Programme haben. Dadurch könnten Kriminelle mit falscher Identität nach Israel kommen. Livneh erklärte, dass Israel die entsprechenden Vereinbarungen unterzeichnen werde. Die Identität der beschäftigten Personen in der Behörde ist unbekannt. Livneh, der seit drei Jahren im Amt ist, ist der einzige in der Öffentlichkeit bekannte Name.