RAMALLAH (inn) – Israel hat ein von der Hamas geplantes Attentat auf Palästinenserführer Mahmud Abbas vereitelt. Dies berichtet die britische Zeitung „The Sunday Times“ unter Berufung auf israelische Geheimdienstquellen.
Demnach wollte der militärische Arm der Hamas den Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in seinem Büro in Gaza töten. Doch er wurde von den Israelis gewarnt und sagte einen geplanten Besuch in dem Gebiet ab. „Die Hamas hält Abbas für ein Hindernis für ihre völlige Kontrolle über Palästina und hat beschlossen, ihn umzubringen“, sagte ein ehemaliger Berater von Jasser Arafat und enger Vertrauter von Abbas. Laut der britischen Zeitung wäre auch Sicherheitschef Mohammed Dahlan Ziel des Angriffes gewesen.
Über den genauen Auftraggeber innerhalb der Hamas machten die Quellen keine Angaben. Allerdings gab es in der vergangenen Woche einen Hinweis auf ihre Feindseligkeit gegenüber Abbas. Dieser sei daran beteiligt, „die Hamas-geführte Regierung zu belagern und zu isolieren“, sagte Hamas-Führer Mohammed Nasal gegenüber dem pan-arabischen Sender „Al-Dschasira“.
Abbas hat seine eigenen Sicherheitsleute und teilt seine Zeit zwischen den Büros in Ramallah und Gaza auf. Im Westjordanland sei er sicherer als im Gazastreifen, einer Hochburg der Hamas und weiterer Terrorgruppen, schreibt „The Sunday Times“. Ein israelischer Geheimdienstvertreter teilte mit: „Wir kontrollieren jede Bewegung der Hamas in Gaza. Als wir erfuhren, dass Abbas‘ Leben in Gefahr war, stellten wir sicher, dass er ohne Verzögerung informiert wurde.“