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Zehn Jahre Frieden mit Jordanien

Vor zehn Jahren, am 26. Oktober 1994, hat Jordanien als zweites arabisches Land nach Ägypten einen Friedensvertrag mit Israel abgeschlossen. Seitdem sind vor allem vielseitige Wirtschaftsbeziehungen entstanden. „Es besteht kein Zweifel, dass die ökonomischen Beziehungen zwischen den Ländern für beide vorteilhaft sind“, sagt Jischai Schorek, der Vorsitzende der israelisch-jordanischen Handelskammer. Im Mittelpunkt steht dabei der Industriepark, der Produkte in die Vereinigten Staaten liefert. Hier arbeiten mehrere jordanische und israelische Firmen zusammen.

Doch auch zehn Jahre nach dem Friedensabkommen ziehen es viele jordanische Mitarbeiter vor, anonym zu bleiben. Der Grund ist laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ der ständige Druck, dem sie durch Islamisten und extreme palästinensische Gruppierungen ausgesetzt sind. „Wir befürchten, dass islamische und palästinensische Kreise die Aufhebung des Vertrages bewirken werden“, berichtet ein Geschäftsmann namens Ali. Er hat Beziehungen zu Israel und ist bereits persönlich bedroht worden.

Das größte Hindernis für bilaterale Verbindungen bleibt die Palästinenserfrage. Jordanien hat sich nicht nur gegen den Sicherheitszaun um das Westjordanland gewandt. Es gehörte auch zu den Initiatoren der Petition gegen die Sperranlage, die beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag eingereicht wurde. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, sind etwa die Hälfte der 5,1 Millionen Einwohner von Jordanien Palästinenser oder palästinensischer Herkunft.

Doch es gibt auch gemeinsame Projekte auf politischer und wissenschaftlicher Ebene. So wollen beide Staaten je 30 Hektar Land für ein gemeinsames Forschungszentrum zur Verfügung stellen. Dafür soll die Grenze auf beiden Seiten um etwa zwei Kilometer verschoben werden, damit dazwischen eine Zone für das Zentrum entsteht. Israelische und jordanische Studenten und Mitarbeiter sollen anstelle von Pässen Magnetkarten benutzen, um das Gelände zu betreten, teilte die Sprecherin des Projektes, Hanna Maron, mit.

Die Grenzverschiebungen sollen noch in diesem Jahr genehmigt werden. Für Ende 2005 sei der Baubeginn vorgesehen. Bei den Forschungen werde es unter anderem um die Organismen in der nahegelegenen Wüste und am Toten Meer gehen. Vor allem Doktoranden und Postdoktoranden aus den beiden Ländern sollen hier experimentieren.

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