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ZDF zeigt Krimi aus Jerusalem

Sie ist Krimi-Fans in Deutschland wohl bekannt: die israelische Autorin Batya Gur. Jetzt wird ihr Werk auch für Fernsehzuschauer zugänglich. Am Montag strahlt das ZDF den Krimi "Die Seele eines Mörders" aus. Dieser basiert auf dem Roman "Denn die Seele ist in deiner Hand" von der im Jahr 2005 verstorbenen Schriftstellerin.

Der Ermittler Michael Ochajon, gespielt von Heiner Lauterbach, will den Mörder der jungen Anwaltsgehilfin Zohara suchen. Diese wurde erschlagen auf einer Dachterrasse gefunden. Im Laufe seiner Ermittlungen findet er heraus, dass Zohara auf den Spuren ihrer Vergangenheit war. Ihre Eltern sind jemenitische Juden. Als sie nach Israel einwanderten, wurde ihnen ihre erste Tochter weggenommen. Die Ärzte erzählten ihnen, das Kind sei krank. Später versicherten sie ihnen, ihre Tochter sei gestorben.

Zweifel an dem Tod ihrer Schwester trieben Zohara zu Nachforschungen, die durch die Journalistin Orli Schoschan unterstützt wurden. Die Spuren führten Zohara schließlich in die Vergangenheit ihrer Familie und zu einer Familie Rosenstein. Frau Rosenstein wurde für die Versuche des KZ-Arztes Josef Mengele missbraucht und wurde dadurch unfruchtbar. In Israel erhielt sie schließlich die Möglichkeit, ein Kind zu adoptieren, dessen Eltern angeblich verstorben waren.

Film über gesellschaftliche Spaltung

Bei seinen Ermittlungen stößt Ochajon auf die Familie Benesche. Sie kommt ursprünglich aus Polen, es handelt sich also um aschkenasische Juden. Die Beziehung der Familien zueinander ist gespickt mit Vorurteilen, Verdächtigungen und Ablehnung. Hier deckt die Handlung ein gesellschaftliches Problem in Israel auf: die gegenseitige ablehnende Haltung der aschkenasischen und sephardischen Juden.

„Dass in einem Krimi ein solch brisantes Thema aufgegriffen wird, gefiel mir auf Anhieb“, sagte Lauterbach gegenüber dem ZDF. „Denn wir wollen ja nicht nur unterhalten, wir wollen etwas über die Geschichte dieses Landes erfahren und den Zuschauern auch etwas mitgeben.“ Welche Ausmaße diese Thematik habe, sei ihm vor den Dreharbeiten, die in Tel Aviv und Jerusalem stattfanden, nicht bewusst gewesen.

Für seine Rolle als israelischer Ermittler musste sich Lauterbach vorher vier Wochen lang bräunen, bis die Maskenbildnerinnen ihn als Juden marokkanischer Abstammung durchgehen ließen. Heiner Lauterbach ist unter anderem bekannt für seine Rolle in Dieter Wedels Fünfteiler „Der Schattenmann“. In „Die Seele eines Mörders“ spielen neben mehreren israelischen Schauspielern auch Maria Schrader, Michael Degen und Nicole Heesters mit.

Die deutsche Produktion ist auf Grundlage des Kriminalromans „Denn die Seele ist in Deiner Hand“ (2001) von Batya Gur entstanden, heißt es auf der Internetseite des ZDF. Die Autorin wurde im Jahr 1947 in Tel Aviv geboren und war Kind aschkenasischer Juden. Für ihren Roman „Denn am Sabbat sollst Du ruhen“ erhielt sie im Jahr 1993 den Deutschen Krimipreis. Das war der erste Roman mit dem Ermittler Ochajon. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2005 schrieb die Israelin noch weitere fünf Bücher dieser Reihe.


Der Film „Die Seele eines Mörders“ läuft am Montag, 16. November, um 20.15 Uhr auf ZDF.

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