Die Zahlen hat die Bevölkerungs- und Einwanderungsbehörde am Dienstag bekanntgegeben, berichtet die Tageszeitung "Yediot Aharonot". Demnach kamen in den ersten drei Monaten dieses Jahres insgesamt 5.528 Flüchtlinge illegal über die Grenze zu Ägypten nach Israel. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 1.742 Personen.
Die meisten Flüchtlinge kamen aus Eritrea. In den ersten beiden Monaten waren es 2.406 Personen, die vor dem autoritären Regime in dem ostafrikanischen Land nach Israel flohen. Zu den illegalen Einwanderern zählen außerdem 848 Sudanesen. Bereits im vergangenen Jahr kamen die meisten Flüchtlinge aus diesen beiden Ländern.
Nach internationalem Recht darf Israel diese Flüchtlinge nicht zurückschicken. Doch nachdem der Südsudan am 9. Juli 2011 seine Unabhängigkeit erlangt hat, entschied die israelische Regierung, dass die Abschiebung von Südsudanesern grundsätzlich möglich ist. Aufgrund von eingereichten Petitionen hat der Jerusalemer Gerichtshof jedoch entschieden, die Einwanderer bis zum 15. April zunächst nicht zurückzusenden. Angesichts der Lage im Südsudan, wo es bewaffnete Auseinandersetzungen mit dem Sudan gibt, bemüht sich auch das israelische Außenministerium darum, die Abschiebung hinauszuzögern.
Den Zahlen der Einwanderungsbehörde zufolge arbeiten derzeit 75.000 Ausländer legal in Israel. Davon sind die meisten in der Krankenpflege (42.653) und im Baugewerbe (5.221) beschäftigt. Die Behörde geht außerdem davon aus, dass derzeit 13.885 illegale Einwanderer in Israel leben, von denen ebenfalls die Mehrheit als Krankenpfleger oder auf dem Bau arbeitet. Im vergangenen Jahr haben 34.350 illegale Einwanderer das Land wieder freiwillig verlassen.
Lesen Sie dazu unseren 
Hintergrundbericht zu Israels Problemen mit den Flüchtlingswellen.
