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Yom Kippur: Möge es uns ergehen wie dem Propheten Jona

Neun Tage nach dem Neujahrsfest Rosh HaShana, am 10. Tishri, feiern Juden den Versöhnungstag, den Yom Kippur. In diesem Jahr beginnt er am Abend des 15. September. Der Versöhnungstag gilt als der Shabbat schlechthin und schließt die zehn Bußtage am Anfang des Jahres ab. Nach jüdischer Auffassung muß jede Generation ihre Beziehung zu Gott neu finden. Dies geschieht vor allem am Versöhnungstag.

Der Gottesdienst in der Synagoge beginnt mit dem Gebet „Kol Nidre“ (Alle Gelübde). Spanische Juden hatten es im 15. Jahrhundert nach ihrer Zwangstaufe formuliert, um am Yom Kippur Gott um Verzeihung für ihren Religionswechsel zu bitten. Den ganzen Tag wird gefastet und gebetet. Im Mittelpunkt stehen die „Slichot“ – Gebete, in denen man Gott für alle möglichen Sünden um Vergebung bittet.

Am Yom Kippur lesen Juden die biblische Geschichte vom Propheten Jona, der der assyrischen Stadt Ninive ihren Untergang ankündigen sollte. Er widersetzte sich jedoch Gottes Auftrag und entfloh seiner Bestimmung. Schließlich bereute er seinen Irrweg, kehrte um und fand Gnade vor Gott. Juden, die am Yom Kippur zu Gott beten, haben die Hoffnung, daß es ihnen nach ihrer Buße ebenso ergehen wird.

Viermal wirft sich ein Jude an diesem Tag zu Boden, sonst wird immer im Stehen gebetet. Das traditionelle Widderhorn, der Shofar, verkündet das Ende des Feiertags. Gott besiegelt in diesem Augenblick sein Urteil über das weitere Leben der Betenden. Wie auch am Shabbat kennzeichnet das Havdala-Gebet, das zwischen Heiligem und Weltlichem trennt, den Beginn des Alltags. Nun wird wieder gegessen und getrunken, und manche fangen schon an, die Laubhütte für das bevorstehende Sukkot-Fest zu bauen.

Bis zur Zerstörung des Zweiten Tempels im Jahr 70 nach der Zeitrechnung betrat der Hohepriester am Yom Kippur das Allerheiligste. Er opferte einen Ziegenbock und schickte einen zweiten in die Wüste, nachdem er ihn symbolisch mit den Sünden des Volkes Israel beladen hatte. Nach dem Verlust des Heiligtums in Jerusalem ersetzten jüdische Gelehrte das Opfer durch Gebete.

Am 6. Oktober 1973 griffen arabische Truppen (Ägypten und Syrien) während des Feiertages Israel an. Trotz der Überraschung konnten die Israelis den Krieg am Ende für sich entscheiden. Er ging als Yom-Kippur-Krieg in die Geschichte ein.

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