Der diesjährige Holocaust-Gedenktag in Israel (Yom HaShoa) steht unter dem Zeichen des jüdischen Widerstandes. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem Warschauer Ghetto-Aufstand vor 60 Jahren.
Der Tag der Erinnerung an Shoa („Katastrophe“) und Heldentum beginnt am Montagabend mit einer Zeremonie in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Sechs Überlebende, die am Widerstand gegen die Nationalsozialisten beteiligt waren, werden die traditionellen Fackeln anzünden. Anschließend gibt es eine öffentliche Diskussion zum Thema „Held und Anti-Held – was ist jüdisches Heldentum in der Shoa?“.
Am Dienstagmorgen um zehn Uhr ertönt im ganzen Land zwei Minuten lang eine Sirene, die zum Gedenken an die Opfer der Shoa aufruft. Vor dem Standbild in Yad Vashem, das an den Aufstand im Warschauer Ghetto erinnert, werden Kränze niedergelegt. Unter dem Motto „Jeder hat einen Namen“ werden ab dem Mittag die Namen von Opfern der Judenverfolgung vorgelesen.
In Polen nehmen rund 1.200 israelische Schüler und 2.000 jüdische Jugendliche aus der Diaspora am „Marsch der Lebenden“ teil. Dabei gehen sie den Weg vom ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz nach Birkenau, wo die Gaskammern waren – im Gedenken an die vielen Juden, die auf den „Todesmärschen“ diese Strecke zurücklegen mußten.
Der Gedenktag endet am Dienstagabend. Bis dahin sind auch die Sendungen in Radio- und Fernsehprogrammen auf die Shoa bezogen.